Sandmückenfieber

Das Sandmückenfieber ist eine Virusinfektion, die durch Sandmücken übertragen wird. Überwiegend tritt die Krankheit in Mittelmeerländern, in Vorderasien, und Afrika vor. Die nördlichste Grenze der betroffenen Gebiete liegt in den Alpen. Sandmücken sind winzige Mückenarten, ihre Größe beträgt gerade mal zwei bis drei Millimeter.

Diese Mückenart zählt zu den so genannten Schmetterlingsmücken. Während man sich in tropischen Gebieten ganzjährig infizieren kann, kommen die Sandmücken in unseren Breiten nur im Spätfrühling und Sommer vor. In diesem Zeitraum ist auch hier eine Infektion möglich.

Die Einheimische Bevölkerung ist gegen die Infektion immun, aufgrund der wiederholten Ansteckung. Reisende und kleine Kinder sind jedoch gefährdet. Das Sandmückenfieber trägt auch den Namen Dreitage-Fieber, ist jedoch nicht mit der Kinderkrankheit, die auch als die Sechste Krankheit genannt wird, zu verwechseln.

Ursachen des Sandmückenfiebers

Die Erreger des Sandmückenfiebers sind Phleboviren. Übertragen wird die Krankheit durch den Stich der Sandmücken. Diese sind nachts aktiv, also gilt es besonders nachts, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Die Mücken kommen insbesondere in feuchten dunklen Stellen vor. Sie kommen in Städten, wie auf dem Land vor. Die Hauptnahrungsquelle der Mücken ist das menschliche Blut. Bei ihrer Blutmahlzeit geben sie die Viren ins Blut ab. Die Viren haben die Eigenschaft, sich besonders schnell zu vermehren. Tödliche Verläufe sind zwar sehr selten, kommen jedoch vor.

Die Inkubationszeit beträgt zwei bis fünf Tage. Nach der Inkubationszeit treten die ersten Symptome auf. Die Patienten haben hohes Fieber (oft über 41°C), heftige frontale Kopfschmerzen, es treten auch Gelenk- und Muskelschmerzen auf. Nicht selten kommen weitere Beschwerden, wie Sehstörungen und Augenbindehautentzündungen hinzu. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können ebenfalls zu den Beschwerden zählen.

In der Regel geht die Krankheit nach etwa 3 Tagen genau so plötzlich, wie sie kam. Allerdings können die Beschwerden nach einer kurzen, beschwerdefreien Phase erneut auftreten. Nach einem erneuten Fieberschub klingen die Beschwerden zwar wieder ab, die vollständige Genesung kann sich jedoch über Wochen hinziehen. Selten werden Komplikationen erwartet. In der Regel verläuft die Erkrankung nur kurz und heilt ohne Spätfolgen aus. In den seltenen Fällen, wo Komplikationen auftreten, handelt es sich um Entzündungen der Hirnhaut, oder des Gehirns.

Diagnose und Therapie des Sandmückenfiebers durch den Facharzt

Da die ersten Symptome deren, anderer Erkrankungen sehr ähneln, sollte im Verdachtsfall ein Arzt hinzugezogen werden. Für die Diagnose sind die Erhebung der Krankengeschichte, das Beschwerdebild, sowie diverse Blutuntersuchungen notwendig. Entscheidende Hinweise darüber, ob sich die betroffene Person vor kurzem in Regionen aufhielt, wo Sandmückenfieber besonders häufig vorkommt, bzw. diese Möglichkeit besteht, liefern dem Arzt weitere Anhaltspunkte.

Im Blut können spezifische Antikörper nachgewiesen werden. Die Erreger selbst werden in speziellen Zellkulturen nachgewiesen. Gegen das Sandmückenfieber gibt es keine spezielle Therapie. Die Erkrankung gilt als Selbstheilend. Es ist zwar möglich, abzuwarten, bis die Heilung eintritt, aber trotz allem sollte für eine entsprechende Diagnose ein erfahrener Arzt hinzugezogen werden. Die Symptome können schließlich auch auf andere Krankheiten, wie beispielsweise Malaria, oder Typhus hinweisen. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, das heißt, nur die Beschwerden werden gelindert. Die Patienten erhalten fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente. Da das Fieber sehr hoch ist, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Patienten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.

Das Sandmückenfieber kommt und geht, nachdem es drei Tage lang im Körper der Betroffenen gewütet hat. Solche Erkrankungen nennt man in der Medizin selbstheilende Krankheiten. Folgeschäden sind in der Regel nicht zu erwarten. Nur in ganz seltenen Fällen verläuft die Krankheit kompliziert. Hier können Entzündungen der Hirnhaut, oder des Gehirns auftreten. Auch Hörsturz, Gelenkentzündungen und Sprachstörungen können als Spätkomplikation genannt werden. Diese treten jedoch äußerst selten auf.

Sandmücken bekamen ihren Namen, weil sie im sandigen Untergrund brüten. Sie lieben eine feuchtwarme Umgebung, deshalb sind sie häufig in Badezimmern. Sie fallen dadurch auf, dass sie kurz auffliegen, wenn man sie stört. Ihr Flug dauert nur einige Sekunden, danach setzen sie sich an anderer Stelle wieder ab. Sandmücken sind in der Dämmerung und in der Nacht besonders aktiv. Da es keine Impfung gegen die Krankheit gibt, kann man sich nur selbst schützen. Im Vordergrund steht – in den betroffenen Regionen – die Bekämpfung der Sandmücken.

Reisende sollten darauf achten, dass sie abends und nachts geeignete – lange – Kleidung tragen. Frei liegende Hautstellen müssen mit Mückenschutzmitteln – Repellentien – eingerieben werden. Verwenden Sie nachts unbedingt ein engmaschiges und imprägniertes Moskitonetz. Dies sollte großflächig über das Bett ausgebreitet werden. Insektensprays können in den Räumen versprüht werden – auch im Schlafraum, etwa 30 Minuten vor dem Schlafengehen. Entdecken Sie Mücken an den Wänden, so sollten diese vernichtet werden. Hierzu besser eine Fliegenklatsche benutzen, nicht die bloßen Hände.

Quelle: Hajnalka Prohaska