Das Blutbild gehört mit zu den wichtigsten Arten der Blutuntersuchung, die grundsätzlich in einem Fachlabor gemacht werden müssen. Bei der Untersuchung des Blutbildes werden nicht nur sämtliche zellulären Bestandteile des Blutes auf ihre Zahl hin zu überprüfen, sondern parallel dazu folgt auch eine morphologische Beurteilung, bei der auf unnormale und krankhafte Veränderung der äußeren Zellenform hin geschaut wird.
Damit die das Blutbild so genau wie möglich ausgewertet werden kann, sollte der Patient zum Zeitpunkt der Blutabnahme nüchtern sein. Dies bedeutet, dass er seit dem vorherigen Abend weder gegessen noch etwas anderes außer Leitungswasser, Tee oder schwarzen Kaffee in geringen Mengen getrunken haben darf. Auch die Einnahme von Medikamenten sollte vorab abgeklärt und wenn möglich eingestellt werden, um keine Fehler in der Auswertung zu erhalten.
Blutuntersuchung zur Erstellung eines Blutbildes – So wird’s gemacht
Es wird zwischen dem kleinem und dem großem Blutbild unterschieden. Bei dem kleinen Blutbild werden, meist maschinell, nur die festen, zellulären Bestandteile im Blut gezählt. Zu diesen Bestandteilen zählen neben den Erythrozyten, den Retikulozyten und den Thrombozyten auch die Leukozyten. Diese Untersuchung gibt lediglich Aufschlüsse darüber, ob es Anzeichen für eine Erkrankung gibt. Das kleine Blutbild wird, wegen der im Vergleich zum großem Blutbild, eher oberflächlichen Auswertung meist nur angewandt, wenn ein Verdacht auf Auffälligkeiten bei den Erythrozyten, den Retikulozyten oder den Thrombozyten besteht.
Da allerdings die Leukozyten verantwortlich für das gesamt Immunsystem sind, und es diese auch in verschiedenen Untergruppen gibt, ist das große Blutbild wesentlich genauer. Durch die gesonderte Aufstellung, Auszählung und morphologische Auswertung der gesamten Leukozyten, wird das große Blutbild auch Differenzialblutbild genannt. Jede der Leukozyten-Klassen hat eine eigene, für die Immunabwehr wichtige, Funktion. Und je genauer erkannt werden kann, bei welchen der Leukozyten eine Abweichung der Norm vorhanden ist, desto genauer kann eine Diagnose und somit auch die Behandlung stattfinden. Ist zum Beispiel die Zahl der Lymphozyten besonders erhöht, kann dies ein Anzeichen für Leukämie sein, bei dem HIV-Virus sind es dagegen die T-Lymphozyten auch T-Helferzellen genannt, die einen auffälligen Wert zeigt. Die Erythrozyten, die roten Blutkörperchen, haben ihre Farbe durch den Farbstoff Hämoglobin. Die Erythrozyten tragen die Verantwortung für den Sauerstofftransport innerhalb des Körpers. Wird bei dem Blutbild ein veränderter Wert bemerkt, kann es bei einer erhöhten Zahl auf eine Austrocknung des Körpers hinweisen.
Die Retikulozyten sind eine Vorstufe der Erythrozyten und werden im Knochenmark gebildet. Auch diese werden bei dem großen Blutbild eingefärbt und dann ausgezählt. Ist der Endwert der Retikulozyten zu niedrig, kann dies ein Anzeichen für eine Störung bei der Funktion im Knochenmark sein, die für die Blutbildung zuständig ist. Ein erhöhter Wert tritt nach einem großen Verlust roter Blutkörperchen auf, bei einem chronischen Mangel an Sauerstoff im Blut oder auch als Begleitsymptom bei der Behandlung von speziellen Anämieformen, wie zum Beispiel der Folsäuremangelanämie, der Mangelanämie an B12 oder auch der Eisenmangelanämie. Zuletzt gehören noch die Thrombozyten mit zu den festen Bestandteilen, die beim Blutbild ausgewertet werden.
Die Thrombozyten sind sehr kleine und flache Zellen. Sie werden daher auch Blutplättchen genannt und sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Blutgerinnung. Bei einer Verletzung eines Gefäßes verkleben die Thrombozyten miteinander und verschließen auf diese Weise die Wunde. Dies ist besonders wichtig um das Eindringen von Keimen und auch einen übermäßigen Blutverlust zu verhindern.
Ist die Zahl der Thrombozyten zu gering, verschließen Wunden langsamer und dies führt zu einer erhöhten Blutungsneigung. Bei einer sehr hohen Störung der Thrombozyten-Bildung kann es sogar zu einer Spontanblutung ohne äußere Einwirkung kommen. Die Einnahme von bestimmten Medikamenten (z.B. Marcumar), ein Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure, aber auch der Alkoholismus sind mögliche Ursachen für eine verringerte Zahl an Thrombozyten. Eine erhöhte Zahl der Thrombozyten im Blutbild können Ursachen in körperlicher Anstrengung oder Stress haben, aber auch ein Anzeichen für eine bakterielle Infektion sein.
Nach der Blutuntersuchung folgt die Auswertung und eine eventuelle Therapie
Das Endergebnis der Auswertungen gibt dann, verglichen mit den oberen und unteren Grenzwerten, die bei Männern und Frauen unterschiedlich sind, eindeutiges Bild über den Gesundheitszustand des Patienten. Und gibt daher eine gute Prognose für einen schnellen Erfolg bei der Behandlung von Erkrankungen. Da das Blutbild mit zu den wichtigsten Standard Diagnose Untersuchungen gehört, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen sämtliche damit verbundene Kosten, auch für eventuell nötige Kontrolluntersuchungen im Verlauf der Behandlung.