Malaria

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch Plasmoiden verursacht wird. Übertragen wird der Erreger mit dem Stich der Anopheles Mücke. In der Medizin werden drei Arten von Malaria unterschieden. Es handelt sich zwar um dieselbe Krankheit, doch der Erreger und somit auch der Verlauf sind unterschiedlich. Malaria tritt überwiegend in den Tropen und Subtropen auf, aber auch in gemäßigten Klimazonen gibt es Fälle von Malaria.

Die drei Formen von Malaria sind Malaria tertiana (in den gemäßigten Klimazonen), Malaria quartana (in den Tropen) und Malaria tropica (in den Tropen und Subtropen).

Während Malaria tertiana und M. quartana häufig gutartig und ohne Komplikationen verlaufen, endet Malaria tropica häufig auch tödlich. Komplikationen sind bei M. tropica auch zu erwarten. Reisende haben die Möglichkeit, sich vor der Erkrankung zu schützen. Hierfür stehen Mittel zur Chemoprophylaxe zur Verfügung, aber auch Notfallmedikamente.

Ein guter und konsequenter Mückenschutz bieten zusätzlichen Schutz vor Insektenstichen. Die Erreger können nur von den Mücken übertragen werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Prognose, Verlauf, aber auch Symptome unterscheiden sich deutlich voneinander je nach Erreger und Form der Malaria. Malaria ist eine der häufigsten Tropenkrankheiten. Jährlich erkranken weltweit ca. 500 Millionen Menschen an Malaria. Die Erkrankung an Malaria, sowie der Nachweis des Erregers sind in Deutschland meldepflichtig.

Ursachen der Malaria

Die Plasmoiden werden durch den Stich der Anopheles Mücke übertragen. Es gibt vier verschiedene Erregertypen. Plasmodium falciparum verursacht die schwere Malariaform M. tropica. Plasmodium vivax und P. ovale sind für die Erkrankung Malaria tertiana verantwortlich, Plasmodium malariae verursacht Malaria quartana. Die Erreger durchlaufen einen Generationswechsel. In der Mücke findet ein Entwicklungszyklus statt, den man als geschlechtlicher Zyklus bezeichnet. Im Menschen läuft der ungeschlechtliche Zyklus ab. Während der geschlechtliche Zyklus bei jedem Malariaerreger identisch ist, gibt es im ungeschlechtlichen Zyklus deutliche Unterschiede. Diese Unterschiede sind für die verschiedenen Erkrankungsformen und für den erregerabhängigen Verlauf verantwortlich.

Malaria wird ausschließlich von den Weibchen der Anopheles Mücken übertragen. Nur die Weibchen tragen infektiöses Erregermaterial in sich. Die Erreger wandern nach der Ansteckung zu den Leberzellen, wo sie sich vermehren. Die Erreger verändern sich in ihrer Form und werden zu Merozoiten. Diese verlassen die Leberzellen nach nur einigen Tagen, wobei die Leberzellen vollständig zerstört werden. Ihr nächstes Ziel sind die roten Blutkörperchen. Auch hier findet eine Vermehrung statt, wobei die Blutkörperchen regelrecht verbraucht werden. Der Kreislauf beginnt immer wieder aufs Neue. Die roten Blutkörperchen werden verbraucht, die Erreger suchen sich neue rote Blutkörperchen, die sie systematisch zerstören. Erst, wenn die Erreger sich an die roten Blutkörperchen machen, bricht die Krankheit mit den fieberhaften Symptomen aus.

Symptome und Inkubationszeit der Malaria

Die Inkubationszeit beträgt eine bis mehrere Wochen, in einigen Fällen kann die Krankheit auch erst bis zu einem Jahr nach dem Aufenthalt in einer Malariaregion ausbrechen. Zunächst treten uncharakteristische Symptome auf, die nicht sofort auf Malaria schließen lassen. Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Rückenschmerzen, Frösteln, Hitzegefühl, sowie Fieber sind die ersten Anzeichen. Erst die in Intervallen auftretenden Fieberwellen lassen auf eine Malaria Infektion schließen.

Die Fieberschübe dauern unterschiedlich lang, je nach Erreger. Ist ein Patient an Malaria tertiana erkrankt, treten die Fieberschübe etwa alle 48 Stunden auf. Bei der Malaria quartana alle 72 Stunden. Problematisch sind die Fieberschübe bei der Malaria tropica, da sie sehr unregelmäßig auftreten. Bei der Malaria tropica kann man also keineswegs von rhythmischen Intervallen sprechen. Genau diese Tatsache lässt häufig eine Fehldiagnose zu.

Fiebrige Erkrankungen während, oder nach einem Aufenthalt in tropischen und/oder subtropischen Ländern sollten immer und ohne Ausnahme ärztlich geklärt werden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung werden die roten Blutkörperchen systematisch zerstört, was zu einem Blutarmut (Anämie) führen kann. Eine Behandlung sollte stets erfolgen, denn gerade bei der Malaria tropica können bereits nach kurzer Zeit schwere Komplikationen auftreten, darunter auch die gefährlich Gehirnmalaria, wo das Gehirn massiv betroffen ist.

Für eine Diagnose ist die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig. Hierbei sind Informationen über eine kürzlich stattgefundene Reise in Ländern mit erhöhtem Malariarisiko lebensnotwendig. Auch, wenn die Reise bereits einige Wochen, oder sogar mehrere Monate zurückliegt. Des Weiteren findet eine spezielle Blutuntersuchung statt. Schnelltests für Reisende sind zwar erhältlich, sind aber nicht 100% sicher. Ein negatives Testergebnis gibt nämlich keine absolute Sicherheit darüber, dass man nicht an Malaria erkrankt ist. Gewissheit kann nur der Test beim Arzt bringen. Unter dem Mikroskop können die Erreger identifiziert werden. Anzahl der Erreger sowie die ermittelte Höhe der Leukozyten geben Aufschluss über Schwere der Erkrankung.

Eine Therapie sollte so früh wie möglich beginnen. Den Ärzten stehen zur Behandlung mehrere Medikamente zur Verfügung. Insbesondere bei der Malaria tropica ist ein rascher Therapiebeginn zwingend notwendig, um Komplikationen zu verhindern. Hier sollte die Behandlung bereits beim Verdacht auf Malaria eingesetzt werden, noch bevor die Ergebnisse der Bluttests vorliegen. Selbstverständlich gibt es in der Therapie deutliche Unterschiede, bedingt durch die unterschiedlichen Erreger. Ziel der Behandlung ist, die Erreger zu bekämpfen und abzutöten. Zusätzlich kommt eine Therapie der Beschwerden in Frage.

Die Prognose bei Malaria tertiana und Malaria quartana im Allgemeinen sehr gut. Auch der Verlauf gestaltet sich in diesen beiden Fällen relativ mild. Wird Malaria tropica rechtzeitig korrekt behandelt, kann man auch hier auf eine gute Prognose hoffen.

Schwere Komplikationen sind eigentlich nur bei Malaria tropica zu erwarten. Hier ist die Gefahr groß, dass das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine zerebrale Malaria kann schwere Krampfanfälle und Komazustände hervorrufen, die zum Tod des Patienten führen können. Weitere mögliche Komplikationen sind hier Nierenversagen, Kreislaufkollaps, Lungenödem und Schockzustände.

Die Rückfallwahrscheinlichkeit nach einer unbehandelten Malaria Erkrankung ist groß. Nach einer (unbehandelt) überstandenen Malaria tropica können die Patienten häufige Rückfälle erleben, die in ihrer Schwere und Gefährlichkeit der Ersterkrankung sehr ähnlich sind. Nach einer Malaria tertiana gibt es häufige Rückfälle in den ersten 5 Jahren nach der Erkrankung, nach einer Malaria quartana im ersten Jahr nach der Erkrankung. Malaria tertiana heilt ohne Behandlung nach 12 Fieberschüben, das heißt nach  3 Wochen aus. Malaria quartana dagegen erst nach 20 Fieberschüben, das heißt, nach 8 Wochen. Malaria tropica endet jedoch ohne Behandlung in den meisten Fällen nach kurzer Zeit tödlich.

Gegen Malaria gibt es keine wirksame Schutzimpfung. Reisende können sich jedoch mit einer Chemoprophylaxe und mit Notfallmedikamenten schützen. Guter und konsequenter Mückenschutz ist das A und O bei einer Auslandsreise, insbesondere in den Tropen und Subtropen. Tragen Sie ganztägig lange, helle Kleidung. Freie Hautstellen sollten unbedingt mit Repellentien großzügig eingerieben werden. Die Prozedur muss alle 2-3 Stunden wiederholt werden, da die Wirkung der Mittel nach dieser Zeit stark nachlässt. Benutzen Sie Moskitonetze in Schlafräumen, auch während eines kurzen Mittagsschlafs.

Quelle: Hajnalka Prohaska

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