Unter einer Arthrographie versteht man eine Röntgenuntersuchung der Gelenke, die mithilfe eines Kontrastmittels durchgeführt wird. Diese Art der Untersuchung erlaubt es einen genauen Blick auf die Struktur der Weichteile eines Gelenks optisch darzustellen, ehe es die Untersuchungsmethoden wie Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) oder die Sonographie (Ultraschall) gab.
Bei der Arthrographie wird eine Kombination aus einem positiven Kontrastmittel und einem negativen Kontrastmittel genutzt. Das negative Kontrastmittel besteht aus Luft oder Gas und ist eine Substanz von geringer Dichte, welches die Weichteile der Gelenke optisch besser darstellt. Um eine Arthrographie durchzuführen, wird das zu untersuchende Gelenk auf dem Untersuchungstisch bzw. dem Röntgentisch in die richtige Position gebracht und rund um die Einstichstelle desinfiziert.
Da die Injektion des Kontrastmittels leicht unangenehm und der Einstich, je nach Empfindlichkeit des Patienten, etwas schmerzhaft sein kann, wird rund um die Einstichstelle gerne eine kleine Lokalanästhesie gelegt, die während der ganzen Untersuchung wirkt. Dies hat auch den Vorteil, das der Patient sich während der Injektion nicht ruckartig bewegt und dadurch eventuelle Verletzungen des Gelenkes hervorruft. Eine feine Nadel wird daraufhin in die Gelenkhöhle eingeführt.
Ehe das, für die Arthrographie benötigte Kontrastmittel injiziert wird, kann aus der Gelenkhöhle ein wenig der Gelenkflüssigkeit entnommen werden, um es auf Infektionen oder andere Auffälligkeiten hin zu untersuchen. Danach wird dann das Kontrastmittel injiziert und der Patient bekommt die Anweisung das Gelenk auf spezielle Weise zu bewegen. Dies hat den Zweck das Kontrastmittel im gesamten Gelenk gleichmäßig zu verteilen. Im Anschluss daran werden Röntgenaufnahmen des Gelenkes in unterschiedlichen Positionen durchgeführt.
Radiologische Diagnostik mittels Arthrographie – das kann untersucht werden
Die Risiken für den Patienten sind während der Untersuchung recht gering, dennoch sollte der Patient für die Arthrographie mindesten 4 Stunden vor Untersuchungsbeginn nichts mehr gegessen haben. Besteht eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Kontrastmittel, kann dies zum Erbrechen führen, welches ein Risiko birgt, wenn das Erbrochene in die Lunge gelangt. Daher sollte der Magen zu Beginn der Untersuchung möglichst vollkommen leer sein, um dies zu unterbinden. Wie bei jeder Röntgenuntersuchung ist auch bei der Arthrographie eine bestehende Schwangerschaft eine Kontraindikation.
Sollte eine Allergie gegen das angewandte Kontrastmittel bestehen, kann die allergische Reaktion durch, vor Behandlungsbeginn, verabreichte Medikamente unterbunden werden. Seit der Weiterentwicklung der bildgebenden diagnostischen Verfahren, die die Computertomographie oder auch das MRT, ist es auch möglich eine Arthrographie unter dem CT zu machen, dieses hat im Vergleich zum herkömmliche Verfahren den Vorteil das die Gelenkstrukturen ohne Überlappungen abgebildet werden können. Auch die Untersuchung mittels eines MRT lässt eine gute Beurteilung, auch der Weichteile in den Gelenken und im direkten Umfeld der Gelenke zu und das ohne zusätzliche Belastung des Patienten durch Röntgenstrahlen.
Seit die Sonographie in den letzten Jahren an Bedeutung für die Diagnostik gewonnen hat und auch sie eine sehr gute Beurteilung, besonders der oberflächlichen gelegenen Weichteile, zulässt, wird die radiologische Arthrographie als alleinige Diagnoseform immer seltener durchgeführt. Dennoch kann in der Diagnostik nicht auf die radiologische Arthrographie verzichtet werden, da nur sie, zum Beispiel in Verbindung mit einem MRT oder einem CT eine Knorpelverletzung oder eine Verletzung an der Gelenkkapsel oder der Gelenkbänder sicher erkennen und beurteilen lässt.
Wann sollte von einer Arthrographie abgesehen werden?
Neben eine bestehenden Schwangerschaft und einer Unverträglichkeit oder Allergie gegen eines der Kontrastmittel, bei denen eine genaue Abwägung von Nutzen und Risiko stattfinden sollte, so sollte auch bei einer akuten Entzündung des Gelenkes oder der Gelenkhöhle von einer Untersuchung mittels der Arthrographie abgesehen werden. Zur genaueren Analyse des Erregers oder er Entzündungsursache, kann jedoch durch eine Punktion etwas der Gelenkflüssigkeit für eine genauere Auswertung entnommen werden.
Ein sehr geringes Risiko einer Entzündung oder einer Verletzung des Gewebes ist auch bei größter Vorsicht und unter Beachtung aller Vorbereitungsmaßnahmen nicht ausgeschlossen, denn durch die Einführung der Punktionsnadel bei der Arthrographie besteht die Gefahr, dass Bakterien in das Gelenk eindringen können und dort zu einer sehr schmerzhaften Gelenkentzündung führen. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Schädigung des Gelenkes, einer Zerstörung des Gelenkknorpepels oder gar zu einer dauerhaften Einschränkung der Bewegung führen, daher ist es dringen notwendig, vor Beginn der Untersuchung auch ein ausführliches Gespräch und eine genaue Anamnese durchzuführen.