Der Wilms-Tumor wird auch Nephroblastom genannt. Er tritt in den meisten Fällen bei Kindern auf. Hierbei handelt es sich um einen eher seltenen Tumor in der Niere des Kindes, der bösartig ist.
Den Namen hat der Tumor durch seinen Entdecker Max Wilms erhalten. Vergleicht man andere Krebserkrankungen wie einen Hirntumor oder Leukämie, so tritt dieser Tumor doch eher selten auf. Wenn es allerdings um Krebs in den Nieren geht, so ist der Wilms-Tumor die häufigste Krebserkrankung.
Ursachen und Symptome des Wilms-Tumor
Die Ursachen des Wilms-Tumors konnten noch nicht völlig aufgeklärt werden. Ärzte vermuten, dass die Ursache hinter genetischen Faktoren liegt. Dies kann begründet werden, weil der Tumor sehr oft gemeinsam mit angeborenen Fehlbildungen beim Kind auftritt. Kinder, die erkrankt sind, fehlt oft die Regenbogenhaut am Auge.
Es wird vermutet, dass eine Veränderung im Chromosom 11 die Entstehung des Wilms-Tumor begünstigen kann. Die Symptome des Wilms-Tumor können in den seltensten Fällen früh erkannt werden. Ein Hauptsymptom ist jedoch dies, das bei betroffenen Kindern eine hervor gewölbte Bauchdecke zu erkennen ist. Die Kinder haben keine Schmerzen. In seltenen Fällen können Eltern Blut im Urin des Kindes feststellen. Manchmal sind auch Begleiterscheinungen wie Erbrechen, ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung und Fieber möglich.
Kinder die an diesem Tumor erkrankt sind, können weiter unter Auffälligkeiten leiden. Dazu gehört die fehlende Iris des Kindes. Die inneren Organe wachsen übermäßig, genauso wie nur eine Körperhälfte des Kindes. Die Nieren sind fehl gebildet und die Haut des Kindes ist pigmentiert. Dies sind die Hauptsymptome des Wilms-Tumor.
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Wilms-Tumor Diagnose und Therapie
Der Wilms-Tumor kann nur von einem Arzt diagnostiziert werden. Das betroffene Kind wird zuerst körperlich untersucht. Der Tumor wird auch häufig bei Routine Untersuchungen gefunden, wenn der Arzt die Schwellung im Bauchbereich des Kindes entdeckt. Viele Eltern können diese Schwellung aber selbst feststellen und gehen lassen wegen dieser Auffälligkeit ihr Kind untersuchen. Besteht der Verdacht, dass das Kind an diesem Tumor erkrankt sein kann, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
Es wird eine
- Röntgenuntersuchung, eine
- Computertomografie eine
- Magnetresonanztomografie und eine
- Ultraschall Untersuchung
durchgeführt. So kann der Arzt die Größe und Lage des Tumors feststellen und sehen, wie weit er noch von den Nachbarorganen entfernt liegt. Weiter kann der Arzt so erkennen, ob der Tumor schon Metastasen gebildet hat. Diese wären dann im Bereich der Lunge und der Lymphkonten erkennbar.
Durch die Aufnahmen der Untersuchungen kann festgestellt werden wie weit der Wilms-Tumor fortgeschritten ist und ob die untere Hohlvene des Kindes in Herzrichtung eingewachsen ist.
Kinder, die an dem Wilms-Tumor erkrankt sind müssen sich in den meisten Fällen einer Operation, Chemo- und oder Strahlentherapie unterziehen. Welche Behandlung angewendet wird, muss nach dem Stadium des Tumors, nach der Beschaffenheit der betroffenen Zellen und dem Alter des Kindes entschieden werden. Kinder unter sechs Monate werden in der Regel operiert. Der Tumor wird entfernt.
Vor der Operation muss überprüft werden, ob die zweite Niere des Kindes völlig gesund ist, denn sie muss die gesamte Nierenfunktion für das restliche Leben des Kindes allein übernehmen. Die betroffene kranke Niere wird vollständig entfernt. Kinder die älter sind oder einen sehr großen Tumor in sich tragen werden vor einer Operation zuerst mit einer Chemotherapie behandelt.
So kann der Tumor verkleinert werden und danach wird er operativ entfernt. Wenn beide Nieren des Kindes befallen sind, so müssen die Tumorreste die nach der Chemotherapie noch übrig sind sehr sorgfältig entfernt werden. Die Nieren können somit erhalten bleiben. Diese Maßnahme wird auch Tumorenukleation genannt. Wenn bei der Operation Metastasen gefunden werden, müssen diese auch sehr sorgfältig entfernt werden.
Die Strahlentherapie ist notwendig, wenn der Tumor beim Kind schon sehr weit fortgeschritten ist oder nach einer Operation doch noch Reste des Tumors im Kindeskörper zurückgeblieben sind. Durch die Bestrahlung können Metastasen des Wilms-Tumor bekämpft werden die nicht durch eine Operation oder Chemotherapie entfernt werden konnten. Der Wilms-Tumor kann im Laufe der Zeit sehr groß werden. Er kann von der Nierenvene bis in die Holvene hineinwachsen. Weiter kann der Tumor streuen und somit sind Lymphknoten und die Lunge betroffen. Wenn Kinder frühzeitig behandelt werden, haben sie gute Chancen auf Heilung. Immerhin 90 Prozent der Kinder die an Wilms-Tumor erkrankt sind haben überlebt.