Verhütung durch Berechnung des Eisprungs

In der Regel ist der monatliche Zyklus der Frau regelmäßig, wie es ja auch der Name „Periode“ verdeutlicht. In diesem 28 Tage dauernden Zyklus reift die Eizelle im Körper heran und die Gebärmutterschleimhaut wird gebildet und wieder abgestoßen. Aufgrund verschiedener Methoden lässt sich der Zeitpunkt des Eisprungs der Frau recht genau bestimmen. Dieses Wissen kann man zur natürlichen Verhütung, also ganz ohne Hormone, nutzen. Wir erklären in diesem Artikel, wie diese Möglichkeit genau funktioniert.

Ungenauer Zyklus

Obwohl, wie Eingang erwähnt, der Zyklus einer Frau im Durchschnitt genau 28 Tage dauert, ist dies doch kein festgeschriebenes Intervall. Der Mensch ist kein lebendiges Uhrwerk und so kann es durchaus zu kleineren Verschiebungen im Zyklus kommen. Unter anderem sind neben Krankheiten und Hormonstörungen auch Stress und seelische Probleme die Ursache. Der Eisprung lässt sich demnach nicht ganz genau bestimmen und es kann zu Schwankungen (wenige Tage) kommen.

Berechnung des Zyklus

Festgelegt wurde für eine einheitliche Berechnung, dass der Zyklus am ersten Tag der Monatsblutung beginnt. Nach vier bis fünf Tagen Regelblutung beginnen das Heranreifen der Eizelle und der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Im Körper verändern sich die Hormone.

Während und ganz kurz nach dem Eisprung kann die Eizelle befruchtet werden (max. 24 Std.). Zu Bedenken ist, dass die Spermien im Körper der Frau bis zu 5 Tage überleben können.

Den Eisprung zur natürlichen Verhütung berechnen

Die Körpertemperatur einer Frau, morgens direkt nach dem Aufwachen und noch vor dem Aufstehen, nennt man Basaltemperatur. Es ist die niedrigste Körpertemperatur des Tages. Für die Messung benötigt man ein sehr genaues Thermometer, mit Zehntel-Grad Einteilung.

Diese Basaltemperatur bleibt während des gesamten Zyklus nicht immer gleich. Stattdessen folgt sie einem bestimmten Muster, siehe auch hier.

Während der ersten Wochen des Zyklus ist die Basaltemperatur insgesamt niedrig (die sogenannte Tieflage). Kurz vor dem Eisprung kann man oft noch einen weiteren leichten Temperaturabfall bemerken.

In der zweiten Zyklushälfte, also nach dem Eisprung, steigt die Basaltemperatur wieder um mindestens 0,2 Grad Celsius an. Diese Phase nennt man die Hochlage.

Wie wird richtig mit der Basaltemperatur verhütet?

Es ist wichtig, die Basaltemperatur nach Möglichkeit über mehrere Zyklen zu messen und in ein Diagramm eintragen. So lässt sich relativ leicht der Eisprung abbilden und die Frau lernt ihre ganz persönlichen Schwankungen der Basaltemperatur kennen.

Die Messung sollte immer gleich erfolgen (rektal, vaginal oder oral), jeden Morgen um die gleiche Zeit stattfinden und es sollte vorher nichts gegessen und getrunken werden. Direkt nach der Messung sollte die Temperatur ins Diagramm eingetragen werden.

Wichtig: 5-6 Stunden Schlaf sind vor der Messung wichtig, sonst kann es zu Abweichungen kommen.

Hat der Eisprung stattgefunden, so kann man theoretisch bereits am Tag darauf nicht mehr schwanger werden.

Nun ist es allerdings so, dass der Eisprung oft nicht zu 100% genau bestimmt werden kann. Es empfiehlt sich also, lieber noch 1-3 Tage mit dem Geschlechtsverkehr zu warten (oder zusätzlich mit Kondom zu verhüten).

Verbesserung der Basaltemperatur-Methode

Um den Eisprung besser bestimmen zu können, kann man zusätzlich zur Basaltemperatur noch die Konsistenz des Zervixschleims beobachten. Zusammen mit der Basaltemperatur bietet die Bestimmung des Eisprungs ein deutlich sicheres Ergebnis.

Der Gebärmutterhals (cervix uteris) sondert den eiweißartigen Zervixschleim ab. Rund um den Eisprung ist dieser Schleim von anderer Konsistenz, nämlich dünnflüssig und trotzdem zusammenhaltend. Der Schleim lässt sich zwischen zwei Fingern auseinanderziehen, ohne dass er reißt. Dieses Verhalten des Zervixschleimes nennt man spinnbar. Der Schleim verändert sich, um den Spermien den Durchfluss zu erleichtern.

Da der Zervixschleim bereits kurz nach dem Eisprung wieder zähflüssig wird, kann man anhand der Zähflüssigkeit bestimmen, wann die Fruchtbarkeit nicht mehr gegeben ist.

Fazit

Die Bestimmung der Basaltemperatur zusammen mit der Bestimmung des Zervixschleimes ist eine ziemlich sichere Möglichkeit für eine natürliche Verhütung. Es gilt zu beachten, bereits einige Tage vor dem vermuteten Eisprung mit dem Geschlechtsverkehr zu stoppen, da die Spermien bis zu fünf Tage überlebensfähig sind.