Bei einer Urinuntersuchung muss der Patient seinen Urin abgeben und dieser wird dann analysiert. Bei einer Urinanalyse werden Zellen, Proteine und andere chemische Substanzen im Harn genau untersucht. Dies dient vor allem der Diagnose von Nieren- und Harnwegserkrankungen.
Das Vorhandensein von Blut im Urin, medizinisch Hämaturie, kann zum Beispiel auf eine Entzündung des Harntraktes, einen Stein, auf Polypen oder im schlimmsten Fall sogar ein Hinweis auf Krebs sein. Werden zu viele weiße Blutkörperchen (Leukozyturie) oder Bakterien (Bakteriurie) im Urin festgestellt, so können dies Anzeichen einer Harninfektion sein, während Eiweiß im Urin (Proteinurie) eher auf eine Nierenentzündung oder sogar Myelom, ein Tumor der vom Knochenmark ausgeht, deutet. Wird Bilirubin im Urin festgestellt, kann dies ein Symptom von Gelbsucht sein und wenn zu viel Glukose im Urin ist, geht man von einer möglichen Zuckerkrankheit aus.
Bei Verdacht auf eine Harnwegsinfektion wird die Urinprobe 24- 48 Stunden bebrütet und die dabei wachsenden Bakterienkolonien geben Aufschluss über eine mögliche Infektion. Anhand dieser Kultur lässt sich auch erkennen, welcher Organismus diese Infektion verursacht hat und wie weit fortgeschritten die Erkrankung bereits ist. So kann gezielt durch weitere Untersuchungen, die geeigneten Antibiotika verschrieben und die Infektion schnell behandelt werden.
Wie wird eine Urinuntersuchung im Harntrakt durchgeführt?
Im Harntrakt kann es zu zahlreichen Erkrankungen, wie bakterielle Infektionen, Entzündungen, Fehlbildungen, Urinsteine, Harnstau oder gar ein Tumor kommen. Der Harntrakt ist ein spezielles Filter- und Wiederverwertungssystem, das flüssige Stoffwechselprodukte wie Kreatinin, Ammoniak und Harnstoff ausscheidet. Durch die Nieren werden diese Abfallstoffe zusammen mit Wasser, in Form von Urin (Harn) aus dem Blut entnommen. Anschließend gelangt der Urin (Harn) über den Harnleiter in die Harnblase. Der Urin wird dann über die Harnröhre nach außen entleert.
Wann zur Urinuntersuchung?
Sollten sich verschiedene Symptome, wie zum Beispiel erschwertes Wasserlassen, trotz des Gefühls einer vollen Blase oder gar Schmerzen beim Wasserlassen bemerkbar machen, sollte ein ärztlicher Rat eingeholt und die Ursache abgeklärt werden. Bei einer schmerzhaften oder erschwerten Harnentleerung spricht man von einer Dysurie und tritt häufig bei urologischen Erkrankungen, wie zum Beispiel bei einer Blasenentzündung auf, kann aber auch auf eine Erkrankung der Prostata, Prostatahyperplasie oder Prostatitis. Bei Männern kann eine Dysurie auch durch Gonorrhö (Tripper) oder einer anderen Geschlechtskrankheit verursacht werden.
Sehr häufiges Wasserlassen, verbunden mit einem brennenden oder stechenden Schmerz, dagegen können erste Anzeichen einer Blasenentzündung (Zystitis) sein und beruht meist auf einer bakteriellen Infektion. In einigen findet sich auch Blut im Urin und in einem solchen Fall, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Breitet sich die Infektion auf die Nieren aus, kann es zu einer Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung) mit Fieber und starken Nierenschmerzen, also empfundenen Rückenschmerzen kommen.
Besonders ältere Männer leiden unter Urinstau (Harnstau), was häufig durch eine Prostatahyperplasie (eine gutartige Prostatavergrößerung) verursacht wird. Diese Blockierung des Blasenausganges kann meist durch eine transurethrale (eine urologische Operationstechnik) Entfernung des gutartigen Tumors beseitigt werden.
Generell sollten länger anhaltende Unregelmäßigkeiten, schmerzen oder andere Auffälligkeiten im Urin zeitnah von einem Mediziner abgeklärt werden, da anhand einer Urinuntersuchung bereits viele Erkrankung erkannt und gezielt behandelt werden können. Zur Untersuchung des Urins benötigt der Arzt lediglich eine kleine Probe des Harns. Heutzutage werden sogenannte Harnteststreifen eingesetzt, die innerhalb kurzer Zeit bereits erste Ergebnisse über die Anzahl der weißen und roten Blutkörperchen, Nitrinwert, Glukose- und Eiweißanteile.