Tumormarker in der Medizin

Tumormarker sind Substanzen, die im Blut und im Urin vorkommen, die auf eine Krebserkrankung hindeuten können. Allerdings können auch bei Personen, die nicht an Krebs erkrankt sind, der Tumormarker erhöht sein.

Zum Beispiel während der Schwangerschaft, bei Rauchern, Patienten die an Leberzirrhose erkrankt sind oder unter Nierenerkrankungen leiden. Verschiedene Arten von Tumormarkern können auch auf verschiedene Erkrankungen der Organe hindeuten. Leider produzieren nicht alle Krebsarten Tumormarker die im Blut bzw. Urin ersichtlich sind, sodass durch eine Tumormarkertest nicht jeder Krebs festgestellt werden kann.

Tumormarker werden zu Anfang und im Verlauf einer Krebstherapie bestimmt. Daraus kann man ersehen, wie die Behandlung anschlägt und verläuft. Mit den Tumormarkern kann auch festgestellt werden, ob es nach erfolgter Behandlung und Heilung des Krebses wieder zu einem Rückfall gekommen ist. Eine ständige Kontrolle der Tumormarker im Verlauf einer Chemo- bzw. Strahlentherapie ist unerlässlich und wird auch regelmäßig durchgeführt.

Verschiedene Tumormarker deuten auf Erkrankungen verschiedener Organe hin.  So kann der Arzt die Erkrankung erkennen und durch spezifische Untersuchungen den Krebsverdacht bestätigen, bzw. widerlegen. Je höher die Konzentration des Tumormarkers im Blut ist, umso wahrscheinlicher ist eine Krebserkrankung. Als Vorsorgeuntersuchung wird eine Tumormarkeruntersuchung nicht angeboten, weil nicht alle Krebsarten mit einem erhöhten Tumormarker einhergehen. Dadurch würde eine falsche Sicherheit entstehen. Andererseits können die Werte auch durch andere Ursachen erhöht sein, und so zu einer psychischen Belastung des Patienten führen.

Tumormarker in Bezug auf Krebserkrankungen

CEA: Tumore des Dickdarms, Magens, der Lunge, der Bauchspeicheldrüse, der Speiseröhre, der Schilddrüse und auch Brustkrebs. Diese Werte können auch bei anderen Erkrankungen wie zum Beispiel Entzündung der Leber oder der Bauchspeicheldrüse erhöht sein, ohne dass eine Krebserkrankung vorliegt und muss durch weitere Tests genau abgeklärt werden. Auch bei starken Rauchern ist dieser Wert oft erhöht.

CA15-3: ist ein Zucker- Eiweißmolekül, das bei Brust- und Eierstockkrebs zu finden ist. Krankheiten die trotz des erhöhten Tumormarkers nicht auf Krebs deuten sind zum Beispiel Hepatitis (Gelbsucht), Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie Erkrankungen des Magen- Darmtrakts oder einer Lungenerkrankung.

CA125: ist wie der vorher genannte Tumormarker ein Zucker- Eiweißmolekül das bei der Erkennung von Eierstockkrebs große Bedeutung hat. Bei folgenden gutartigen Erkrankungen kann dieser Wert aber ebenfalls erhöht sein: Gallenblasenentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder andere gynäkologische Erkrankungen, wie zum Beispiel Entzündungen.

CA19-9: ist eine Zucker-Fettverbindung die vor allem bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse, des Magens oder Dick- und Enddarm erhöht ist.

CA 72-4: deutet auf Eierstockkrebs oder auch Magenkrebs hin.

PSA: Ist der PSA- Wert erhöht, so kann es sich um Prostatakrebs handeln.

NSE sowie auch CYFRA 21-1 Werte sind erhöht, wenn der Patient eventuell an Lungenkrebs erkrankt ist.

Wenn der SCC Wert erhöht ist, so kann man unter anderem auf eine Krebserkrankung folgender Organe schließen: Gebärmutterhals, Speiseröhre, Lunge.

Nach einer Tumorentfernung durch Operation oder einer Strahlentherapie muss der Tumormarkerwert in regelmäßigen Abständen nachkontrolliert werden, um feststellen zu können, ob der Tumor vollständig entfernt werden konnte. Dazu ist es erforderlich zu Beginn der Therapie den Wert des Tumormarkers festzustellen, um durch das Sinken des Tumormarkers den Verlauf der Therapie nachvollziehen zu können. Sinken die Werte nicht, kann davon ausgegangen werden, dass der Tumor nicht vollständig entfernt wurde. Auch nach der Heilung werden in regelmäßigen Abständen die Werte kontrolliert, um einen Neuausbruch der Krebserkrankung rechtzeitig erkennen zu können.

Wie hoch fallen die Kosten einer Tumormarker-Untersuchung aus?

  • für Männer (Untersuchung auf Magen- Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs ca. € 54,–. Benötigt wird dazu ein Vollblutröhrchen
  • für Frauen (Untersuchung auf Eierstock-, Magen-Darm-, Bauchspeicheldrüsen- und Brustkrebs) ca. € 60,– Dazu wird ebenfalls ein Vollblutröhrchen benötigt.
  • Eine Untersuchung auf Gebärmutterkrebsrisiko kostet ca. € 40,–

Sollten die Befunde des Patienten positiv sein, also Tumormarker festgestellt werden, ist eine weitergehende Untersuchung unumgänglich, um festzustellen ob es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor handelt und um den Tumor zu lokalisieren.