Rezept für Cannabis – was muss man beachten?

Die Ausstellung der Cannabis-Rezepte stellt heute noch einer großen Herausforderung bei der Verordnung, da es deutlich mehr Regeln zu beachten gibt als bei einem normalen Rezept. Viele Schmerzpatienten kennen BtM-Rezepte schon, da diese auch für Schmerzmittel herausgegeben werden, die abhängig machen können. Diese besonderen Mittel, unter denen auch das medizinische Marihuana fällt, benötigen auch ein spezielles Rezept, das sich vom inhaltlichen Aufbau von den gängigen Rezepten unterscheidet.

Wie sieht ein Rezept für Cannabis aus?

Das Rezept besteht drei Teilen, wobei es sich um 2 Durchschläge und ein Deckblatt handelt. Die Rezepte sind zudem mit einer 9-stelligen Nummer versehen, sodass man die Rezepte auch jederzeit einem bestimmten Arzt zuschreiben kann, unabhängig davon, welcher Arzt und Adresse auf dem Formular zu finden sind.

Der Aufbau eines BtM-Rezepts

Um ein Rezept für ein Betäubungsmittel korrekt auszufüllen, benötigt es ein paar wichtige Angaben.

Auf einem BtM-Rezept stehen die wichtigen Angaben wie Name und Adresse des Arztes und des Patienten, das Datum, wann das Rezept ausgestellt wurde, sowie die Bezeichnung und Menge des Arzneimittels. Besonders muss auf einem BtM-Rezept die Einzel- und Tagesdosis stehen, es kann aber auch ein Vermerk darauf versehen sein, dass der Patient zusätzliche Hinweise in einem separaten Schreiben erhalten hat (Gemäß schriftlicher Anweisung…).

Jedes zweite BtM-Rezept weist einige Fehler auf, da wichtige Angaben fehlen. Mit der Nutzung eines Cannabis-Rezeptkonfigurators ist es viel einfacher, Cannabis-Rezepte auszustellen und diese auch zu 100 % richtig auszufüllen. Somit sparen sowohl Ärzte als auch Apotheker und Patienten wertvolle Zeit, da BtM-Rezepte allgemein nur 7 Tage gültig sind und hier natürlich Sonntage und Feiertage ebenso mitzählen. 

Bekommt jeder ein Cannabis-Rezept?

Um ein Rezept zu erhalten, muss man zum Arzt gehen und der entscheidet dann zuerst einmal, ob man überhaupt Cannabis als Medizin nutzen könnte. Möchte er dann ein Rezept ausstellen, muss erst einmal die Kostenübernahme mit der Krankenkasse geklärt werden. Diese hat nach Antragsstellung bis zu 5 Wochen Zeit, darüber zu urteilen. Wurde ein Rezept ohne diese Klärung ausgestellt, kann es bei Apotheken zu einer Retaxation kommen, was sie aber häufig umgehen, und eine schnelle Anfrage bei der Krankenkasse stellen, ob eine Genehmigung vorliegt. 

Die richtige Abgabeform wählen

Cannabis ist als Medikament in verschiedenen Arten zu erhalten. So können Blüten gewählt werden, die wiederum ganz oder zerkleinert eingenommen werden können. Diese Pflanzenteile werden entweder in Tee aufgegossen oder inhaliert. Hier sollte man sich gut mit seinem Arzt beraten, denn die andere Möglichkeit, mit Cannabis-Tropfen oder in Tablettenform ist für viele einfacher anzuwenden. Diese werden je nach vorgeschriebener Dosis eingenommen, was für viele Patienten leichter für die regelmäßige Anwendung ist.

Das richtige Gespräch mit dem Arzt

Gerade wenn es sich um eine Erst-Rezeptur handelt, ist das Erstgespräch für Patienten sehr wichtig. Diese können mit den nötigen Informationen gezielter ihr Arzneimittel verwenden und auch aufbewahren. Denn auch wenn es die Tropfen problemlos in jede Handtasche schaffen, um in Notfall griffbereit zu sein, so sind Cannabis-Produkte noch immer Betäubungsmittel, die auch unter das jeweilige Gesetz fallen. Neben dem Arztgespräch in Bezug auf Verwendung, Gebrauch und Dosierung gehört eine Sensibilisierung der Patienten für ihr neues Medikament ebenso dazu.