Als Leberzirrhose wird das irreparable Endstadium chronischer Lebererkrankungen bezeichnet: Leberzellen sterben ab. Wenn das größte und wichtigste Entgiftungs- und Stoffwechselorgan des Körpers versagt, ist das Leben des betroffenen Menschen kaum mehr zu retten.
Deshalb gilt es, frühe Anzeichen für Lebererkrankungen zu erkennen und eine Leberzirrhose rechtzeitig zu behandeln. Wird eine beginnende Leberzirrhose diagnostiziert, sollte umgehend der eigene Lebenswandel überprüft und umgestellt werden. Durch eine gesunde Lebensweise lässt sich die Zerstörung der Leber aufhalten.
Die Ursache für Leberzirrhose ist in den meisten Fällen Alkoholmissbrauch oder eine chronische Viruserkrankung mit Hepatitis B oder C. Auch Umweltgifte und Medikamente können eine Zirrhose auslösen.
Sichere Diagnose nur durch Biopsie
Abgestorbenes Lebergewebe füllt sich mit Bindegewebe auf und vermindert langsam die Funktion der Leber. Das Lebergewebe verhärtet sich und wird zu einem schlecht durchbluteten, unelastischen Narbengeschwulst, das im Ultraschall gut zu erkennen ist. Die Hauptversorgungsarterie wird blockiert und es bilden sich krampfaderähnliche Ausweichgefäße. Die Diagnose einer Leberzirrhose kann nur durch einen versierten Arzt erfolgen.
Äußere Anzeichen (allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt) sind ein vergrößerter Bauchumfang, Hautbildveränderungen (Marmorierung, Pergamenthaut) sowie gerötete Handflächen und Fußsohlen. Im früheren Stadium finden sich in der Verfärbung von Fingernägeln ins Weißliche und der Verfärbung des Augenweißes ins Gelbliche deutliche Anzeichen für eine Lebererkrankung. Sogenannte Besenreißer im Gesicht oder auf dem Oberkörper deuten ebenfalls auf eine Leberzirrhose hin. Eine Blutuntersuchung mit gleichzeitiger Leberbiopsie bringt definitiv Aufschluss, ob eine Leberzirrhose vorliegt.
Unspezifische Symptome am Anfang
Im Anfangsstadium verursacht die erkrankte Leber noch keine Beschwerden, weil das große Organ seine Funktion sehr lange auch im reduzierten Zustand aufrechterhalten kann. Die Gewebeveränderungen sind noch umkehrbar. Obwohl Leberzirrhose im Volksmund auch als Schrumpfleber bezeichnet wird, kann sich der Bauchumfang vergrößern. Verantwortlich hierfür sind die sich aufblähende Milz, Gewebewasseransammlungen sowie entzündliche Vorgänge im Bauchinnern. Das Phänomen darf jedoch nicht mit der Fettleber verwechselt werden.
Eine Fettleber lässt sich abspecken, eine verhärtete Schrumpfleber lässt sich hingegen nicht regenerieren. Das geschädigte, vernarbte Lebergewebe kann zudem Nährboden für bösartige Tumore sein. Frühe Anzeichen für eine Leberzirrhose sind Druckgefühl im Bauch, Leistungsminderung, Konzentrationsschwäche und Müdigkeit. Hinzu kommen Hautveränderungen und Ödeme. Die Erkrankung wird in Stadien von A bis C eingeteilt. Im Stadium C hat der Mensch nur noch eine geringe Lebenserwartung.
Behandlung durch Ursachenforschung und Ursachenbeseitigung
Eine Leberzirrhose kann nur erfolgreich behandelt werden, wenn die Ursachen beseitigt werden. Schädigende Stoffe wie Alkohol, Nikotin und (nicht dringend notwendige) Medikamente sind ab sofort strikt verboten. Eine gesunde Lebensweise mit einer vom Arzt überwachten Diät kann helfen, weniger stark geschädigtes Lebergewebe zu regenerieren.
Bei Leberzirrhose im Endstadium hilft nur noch eine Transplantation, um das Leben des Patienten zu retten. Komplikationen, die eine Leberzirrhose begleiten, können Wassersucht, Krampfaderbildung im Magen- und Speiseröhrenbereich, Herzkreislauf-Schäden sowie Funktionsstörungen im Gehirn sein. Wasser im Bauchraum wird mittels Punktion abgelassen.
Platzt eine Krampfader, kommt es zu Blutungen und der Patient erbricht Blut. Es besteht höchste Lebensgefahr, die Blutung muss sofort im Krankenhaus gestoppt werden. Vergiftungserscheinungen entstehen meist durch eine erhöhte Ammoniakproduktion im Darm, weil Eiweiß aus der Nahrung nicht mehr abgebaut wird. Eine spezielle Diät kann die Beschwerden lindern.
Wie kann man einer Leberzirrhose vorbeugen?
Vorbeugende Maßnahmen können mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht werden: gesunder Lebenswandel, ausgewogene Nahrung, regelmäßige ärztliche Kontrolle sowie eine Hepatitis-Impfung.