Höhere Lebenserwartung durch bessere Gesundheit und Ernährung

Für viele Menschen wird ein Lebenstraum war. Gemäß einer Studie zur Lebenserwartung der globalen Bevölkerung „Global Burden of Disease Study 2013“ werden die Menschen mehr als sechs Jahre älter als noch bei der letzten Untersuchung im Jahre 1990.

Dabei schnitten die japanischen Frauen am besten ab. Sie werden im Durchschnitt 87 Jahre alt. Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich darauf, dass die traditionelle Ernährungsweise, die auch heute noch von nicht wenigen Japanern gepflegt wird, auf viele Genussgifte verzichtet, die für die Bewohner anderer Länder längst selbstverständlich sind. Auch der niedrige Anteil an Fleisch im Gegensatz zu einem hohen Konsum von Fisch und Gemüse tragen vermutlich erheblich dazu bei, dass in Japan ungewöhnlich viele sehr betagte Menschen leben. Doch auch wir Deutschen können damit rechnen, dass wir im Durchschnitt etwa fünfeinhalb Jahre länger leben werden als noch unsere Altersgenossen vor 25 Jahren.

Das bedeutet nicht zuletzt eine verlängerte Lebenszeit nach Beendigung der Lebensarbeitszeit und somit auch eine Zunahme an aktiver Freizeit. Zumindest dann, wenn wir es schaffen, unsere Gesundheit zu bewahren. Nicht zuletzt aus diesem Grund boomen gerade in Deutschland Sportvereine und Sportstudios und bieten so viele Kurse und Sportangebote für „Golden Agers“ an, wie noch nie zuvor. Denn sportlich aktive Menschen, die sich regelmäßig mit Freude bewegen, haben eine sehr viel höhere Wahrscheinlichkeit, sich vor so genannten „Alterskrankheiten“ zu schützen als Bewegungsunfreudige.

So sind aktive Menschen meist weniger von Übergewicht und ernährungsbedingten Erkrankungen betroffen als ihre bequemen Altersgenossen, da die Bewegung ihren Stoffwechsel in Schwung hält und sie meist auch gezielt auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten.

Auch Herz-Kreislauferkrankungen, die weltweit häufigsten Todesursachen, sind bei aktiven Senioren viel seltener anzutreffen, als bei anderen. Die moderate Bewegung hält ihre Gefäße lange jugendlich und geschmeidig. Dazu kommt, dass die regelmäßige Bewegung Herz, Lungen und Kreislauf in Schwung hält und kräftigt.

Bewegung verspricht also gute Aussichten für ein langes Leben in Zufriedenheit und Gesundheit, zumindest für einen großen Teil der mitteleuropäischen Bevölkerung.

Sterbeursachen im internationalen Vergleich

Die Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichte einen Artikel, nachdem mehr als 700 Wissenschaftler in 188 Ländern Statistiken ausgewertet hatten. Die Forscher untersuchten die Sterbefälle nach ihren Todesursachen und nach dem Alter der Verstorbenen. Nach diesem Artikel werden die Menschen im Durchschnitt heute 71,5 Jahre alt, während bei der letzten Untersuchung der Durchschnittswert bei 65,3 Jahren lag.

Solche statistischen Erhebungen lassen auch Rückschlüsse zu, in welchen Teilen der Erde welche Sterbeursachen im Vordergrund stehen. So lässt sich in den meisten Ländern feststellen, dass vor allem nicht übertragbare Krankheiten und Verletzungen immer häufiger Todesursache für Menschen sind. Zu diesen Todesursachen zählen Herz-Kreislauferkrankungen genauso, wie verschiedene Krebsformen, aber auch Verletzungen und Unfälle auf der Arbeit, beim Sport, im Haushalt und vor allem im Straßenverkehr sind oft die Ursache eines frühen Todes weltweit.

Afrikanische Länder mit gegenläufiger Entwicklung

Nicht so allerdings in den meisten afrikanischen Ländern, die südlich der Sahara gelegen sind. Denn hier sank im gleichen Zeitraum die Lebenserwartung der Bewohner um etwa fünf Jahre. Vor allem die Immunschwächekrankheit Aids hat einen erheblichen Einfluss auf diese Entwicklung. So wird oft schon bei Säuglingen ein Befall mit dem tödlichen Virus diagnostiziert. Sei es, dass sich die Kinder bei der Geburt infiziert haben, oder dass sie schon mit dem Virus im Körper geboren wurden. Diese Entwicklung steht der sonstigen Bekämpfung der Kinder- und Säuglingssterblichkeit entgegen und drückt die Lebenserwartung der Bewohner dieser Länder erheblich.

Dagegen überraschen andere Schwellenländer mit überdurchschnittlich hohen Lebenserwartungssteigerungen. So stieg die Lebenserwartung in den afrikanischen Staaten Ruanda und Äthiopien um erfreuliche 12 Jahre. In Indien und Nepal können sich heute geborene Kinder darüber freuen, dass sie zwischen sieben und 10 Jahren älter werden, als noch ihre Eltern.

Dies ist sicherlich nicht nur darauf zurück zu führen, dass die allgemeinen Lebensbedingungen dieser Menschen inzwischen deutlich besser sind, als noch vor 15 Jahren. Auch die medizinische Versorgung in den betroffenen Ländern ist heute sehr viel besser und professioneller, als sie es in vergangenen Zeiten war. Dazu kommt, dass die hygienischen Bedingungen und die Aufklärung der Bevölkerung bezüglich einer gesunden Lebensführung und Ernährung viel dazu beigetragen haben, dass die Lebenserwartung Neugeborener und ihrer Mütter deutlich verbessert werden konnte.

Dies erklärt auch die weltweit feststellbare Tendenz bei den Sterbeursachen weg von ansteckenden, infektiösen Erkrankungen. Der Trend geht immer mehr in Richtung Krankheiten des fortgeschrittenen Lebensalters. Aber auch Krebserkrankungen und ihre Folgen stehen weit oben in der Liste der Todesursachen.