Lambliasis

Bei der Lambliasis handelt es sich um eine Durchfallerkrankung, verursacht durch den Erreger Giardia lamblia. Die Erkrankung kommt zwar weltweit vor, besonders häufig tritt sie jedoch in den südlichen Ländern auf. Grund dafür sind die meist mangelhaften, oder gar schlechten Hygieneverhältnisse in den betroffenen Ländern.

Statistiken zur Folge sind Personen mit verminderter Magensäure, Kinder, sowie Personen mit der Blutgruppe A haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Lambliasis zu erkranken.

Übertragen werden die Erreger durch kontaminiertes Trinkwasser, aber auch durch kontaminierte Lebensmittel. Der Erreger kommt in zwei Formen vor, wobei man die aktive und die ruhende Form voneinander unterscheidet. Während die ruhende Form hochansteckend ist, ist die aktive Form gar nicht infektiös. Prognose und Verlauf einer Lambliasis sind gut. Die Erreger fühlen sich besonders im Dünndarm wohl. Infektionen, die sich epidemieartig ausbreiten, kommen in warmen Ländern immer wieder vor. Eine Impfung gegen Lambliasis existiert zwar nicht, aber durch gute persönliche Hygiene kann man sich vor der Erkrankung wirksam schützen.

Ursache der Lambliasis sind einzellige Parasiten

Giardien zählen zu den einzelligen Parasiten und kommen weltweit vor. Die Übertragung erfolgt durch mit Fäkalien kontaminiertes Trinkwasser, oder Lebensmittel. In der Medizin wird zwischen zwei Formen der Erreger unterschieden. Die aktive Form (Trophozoid) ist nicht infektiös. Die ruhende Form (Zysten) dagegen ja. Die Aufnahme von nur 10 Zysten kann Lambliasis auslösen. Im Allgemeinen verursacht die Infektion kaum Beschwerden, bei Kindern, sowie bei Menschen mit verminderter Magensäure, sowie der Blutgruppe A kommt es jedoch häufig zu einem massiven Dünndarmbefall. Insbesondere die Dünndarmschleimhaut bietet den Parasiten erstklassigen Nährboden und somit perfekte Wachstums- und Vermehrungsbedingungen.

Die Erreger, bzw. deren Zysten werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Insbesondere bei Kindern besteht die Gefahr, dass sie sich durch Schmierinfektion anstecken können. Deswegen ist es unerlässlich, Kindern frühzeitig beizubringen, wie wichtig es ist, nach dem Toilettengang gründlich die Hände zu waschen. Sonst geht der Übertragungsweg den fäkal-oralen Gang. Als Erregerquelle dienen mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser, und Lebensmittel. Auch Fliegen zählen zu den Überträgern. Magensäure stellt eine natürliche Barriere dar. Die meisten Erreger überleben diesen Magensäureangriff nicht. Die jedoch, die den Magen unbeschadet passieren, nisten sich in der Dünndarmschleimhaut ein.

Die Inkubationszeit beträgt eine bis zwei Wochen. Bei den meisten Menschen verursacht eine Infektion jedoch keine, oder nur geringe Beschwerden. Nach der Inkubationszeit können Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, oft von starken Blähungen begleitet auftreten. Appetitlosigkeit, kolikartige Bauchschmerzen, sowie Ödeme sind weitere, mögliche Beschwerden. Im dünnen Stuhl kann sich Blut, oder Eiter befinden. Blut und Eiter im Stuhl sollte stets Anlass für den Arztbesuch sein, denn bei einigen anderen, schwerwiegenderen Erkrankungen Blut/Eiter im Stuhl zum üblichen Beschwerdebild gehören. Ärztliches Handeln ist in solchen Fällen unbedingt angesagt.

Diagnose und Therapie der Lambliasis

Für die Diagnose sind die Schilderung der Beschwerden, sowie die gründliche Befragung der Patienten sehr wichtig. Patienten sollten die Information dem Arzt nicht vorenthalten, sich in einem Land mit Lambliasis-Vorkommen aufgehalten zu haben. All diese Informationen geben dem Arzt Aufschluss über mögliche Erkrankungen und Erreger. Der Erreger lässt sich im Stuhl nachweisen. Sollte wider Erwarten kein Erreger im Stuhl nachgewiesen werden können, so besteht die Möglichkeit, die Giardien in ihrer aktiven Form im Sekret oder Schleimhaut des Zwölffingerdarms nachzuweisen.

Während die Therapie in den Endemiegebieten nur bei Patienten mit Beschwerden angesetzt wird, gilt für Reisende, die sich in Tropengebieten infiziert haben generell, sich einer Therapie unterzuziehen. Die Behandlung ist wichtig, denn nur so kann man verhindern, dass sich die Erreger weiter verbreiten und zu einem globalen Problem werden. Meist werden Infektionen bei Patienten ohne Beschwerden, durch Zufall im Rahmen einer anderen Untersuchung festgestellt. Dies sollte jedoch trotzdem Anlass sein, eine Antibiotika Therapie durchzuführen. Die Behandlung wird mit speziellen Antibiotika durchgeführt.

Der Verlauf einer Lambliasis ist meist mild, die Beschwerden klingen in der Regel nach etwa zwei bis drei Wochen ab. Allerdings sind die meisten Patienten dann auch noch nicht ganz gesund. Über mehrere Monate hinweg können weiterhin Durchfälle, oder zumindest weicher Stuhl auftreten. Auch Blähungen zählen zu den Spätbeschwerden. Ohne Behandlung kann die Erkrankung nach einigen Monaten von selbst ausheilen, kann jedoch auch über mehrere Jahre hinweg bestehen.

Eine Behandlung ist trotz allem sinnvoll, denn die Ansteckungsgefahr, die mit diesen Erregern einhergeht, sollte auf keinen Fall verharmlost, oder unterschätzt werden. Mit Komplikationen ist meist nur bei Kindern zu rechnen. Da sich die Parasiten insbesondere im Dünndarm wohlfühlen kann die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen aus der Nahrung beeinträchtigt werden. Dies führt unter Umständen zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen. Auch Zeichen einer Unterernährung können auftreten.

Da gegen Lambliasis keine Impfung zur Verfügung steht, müssen sich Reisende selbst schützen. In Ländern mit vermehrtem Lambliasis-Vorkommen und schlechten Hygieneverhältnissen sollte man darauf achten, statt Leitungswasser besser in Flaschen abgefülltes Mineralwasser zu trinken. Bei Lebensmitteln gilt generell: Essen Sie nur durchgegarte Speisen, dies gilt auch für Gemüse. Meiden Sie Salate, und verzichten Sie auf Eiswürfel in Erfrischungsgetränken. Häufiges Händewaschen, insbesondere nach dem Toilettengang schützt nicht nur vor Giardien, sondern auch vor einer Vielzahl anderer Erreger.

Quelle: Hajnalka Prohaska