Blähungen an sich, stellen keine eigenständige Erkrankung dar, sie sind vielmehr ein Symptom. Doch sollte man die Flatulenzen nicht einfach so abtun. Denn sie müssen zwar sein, aber nicht in Unmaß. Etwas Luft im Darm ist normal, ebenso die Tatsache, dass diese über den After entweichen. Der unangenehme Geruch, der dabei auftreten kann, ist ebenso eine Normalität, allerdings auch dies nur im erträglichen Maße.
Blähungen, die bis zu 15mal am Tag auftreten, sind nicht behandlungsbedürftig. Quält man sich jedoch beinahe den ganzen Tag damit herum, und ist der Geruch dabei auch stets ein unangenehmer Begleiter, so sollte man doch einen Arzt aufsuchen, um die Sache zu klären. Zu viele und zu heftige Flatulenzen sind häufig ein Zeichen anderer Erkrankungen.
Insbesondere der Magen-Darm-Trakt kann betroffen sein. Die Gasbildung erfolgt durch Bakterien, die schwefelhaltige Gase produzieren. Ist die Darmflora ausgeglichen, so halten sich Blähungen in Grenzen. Blähungen, denen keine organische Erkrankung zugrunde liegt, verschwinden in der Regel von alleine, meist binnen eines Tages. Länger anhaltende Blähungen, die zudem auch einen unangenehmen Geruch nach sich ziehen, sollten ärztlich untersucht werden.
Ursachen für Blähungen (Flatulenzen)
Die Ursache für Flatulenzen liegt oft in der falschen Ernährung, am Stress, Bewegungsmangel, oder im zu hastigen Essen und Trinken, wobei große Mengen Luft in den Magen-Darm-Trakt gelangen können. Ein Teil der Luft entweicht beim Aufstoßen, ein Teil wird in den Darm transportiert und kann über den After entweichen. In den meisten Fällen sind Blähungen völlig harmlos, wenn auch etwas unangenehm.
In anderen Fällen liegen andere Darmerkrankungen vor, die die Blähungen verursachen können. Bestimmte Obst- und Gemüsesorten sind dafür berühmt, dass sie Blähungen verursachen. Dazu gehören auf jeden Fall Kohl, Zwiebeln, Hülsenfrüchte, aber auch einige Obstsorten, insbesondere Datteln. Alkohol, Kaffee, Getränke, die Kohlensäure enthalten, sowie einige Gemüsesäfte (Sauerkrautsaft) können die Ursache für Blähungen sein. Die Ernährungsumstellung von Weizen- auf Vollkornprodukte gilt als weitere Ursache. Hier liegt das „Problem“ darin, dass die Ballaststoffe, über die Vollkornprodukte reichlich verfügen, von den Darmbakterien im Dickdarm zersetzt werden. Hierbei entstehen Abfallprodukte, sowie Gase.
Wenn eine Erkrankung die Ursache für Blähungen ist, dann heißt es stets, die Grunderkrankung zu behandeln. Lebensmittelallergien (Laktoseintoleranz, oder Gluten-Unverträglichkeit) können ebenfalls zu Blähungen führen. Weitere Erkrankungen, die Blähungen verursachen, können die Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse, Reizdarm, oder Reizmagen sein. Auch haben viele Medikamente Blähungen als unerwünschte Nebenwirkung.
Symptome Völlegefühl, Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen
Die Symptome für Blähungen sind charakteristisch. Völlegefühl, Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen, insbesondere im Unterbauch sind die häufigsten Symptome. Diese können unangenehm werden, vor allem, wenn man etwas „falsches“ gegessen hat. Nicht selten folgen auf Blähungen Durchfall, oder Verstopfung. Auf übel riechenden Winden folgt meist auch ein genau so übel riechender Stuhl. Ist dies die Regel, so sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen und das Problem klären.
Erfolgreiche Therapie von Blähungen
Eine Diagnose wird in der Regel aufgrund einer gründlichen Befragung durch den Arzt und anhand einer körperlichen Untersuchung gestellt. In der Befragung geht es insbesondere um die Dauer und um die Heftigkeit der Blähungen. Die Ernährungsgewohnheiten sind bei der Diagnose sehr wichtig. Deshalb lohnt es sich, vor dem Arztbesuch einige Tage/Wochen lang alles aufzuschreiben, was man gegessen hat und wann die Blähungen aufgetreten sind. Auch sollte man die Tage vermerken, an denen die Blähungen auch einen üblen Geruch verursacht haben.
Zu den körperlichen Untersuchungen zählt das Abtasten des Bauchs, das Abhören die Gedärme mittels Stethoskop, sowie unter Umständen eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums (Sonographie). Auch eine rektale Untersuchung kann erforderlich sein. Hierbei untersucht der Arzt mit einem Finger den Enddarm. Diese Untersuchung ist völlig schmerzlos. Bei Verdacht auf andere Erkrankungen kann der Arzt auch labortechnische Tests anordnen. Hierzu zählt die Untersuchung von Urin, Stuhl und Blut im Labor. Bei Verdacht auf Lebensmittelallergien kann auch ein Allergietest vonnöten sein. Apparative Untersuchungen, wie Magenspiegelung, Darmspiegelung, oder Röntgen sind zwar nicht die Regel, aber insbesondere bei hartnäckigen Flatulenzen das Mittel der Wahl.
Blähungen sind in den allermeisten Fällen völlig harmlos und treten nur vorübergehend auf. Hier kann man sich auch ein bisschen selbst helfen, ohne dabei gleich die chemische Keule schwingen zu müssen. Bestimmte Teesorten, wie Minztee, Fencheltee und Kümmeltee sind bei Blähungen das Hausmittel der Wahl. Kümmel an sich ist ein wirksames Mittel gegen Blähungen. Einige Kümmelkörner langsam kauen hilft gegen den Blähbauch. Artischockenblätter, sowie Gelbwurz haben dieselbe Wirkung.
Starke Blähungen lösen oft heftige Bauchkrämpfe aus, die mitunter auch schmerzhaft werden können. Hier hilft eine Wärmflasche, oder ein warmer Wickel. Durch die Wärme werden die Krämpfe im Bauch gelöst, der Darm kann sich entspannen. In der Apotheke werden zudem auch so genannte Entschäumer angeboten. Diese sind meist als Kautabletten erhältlich und sorgen dafür, dass die Schaumbläschen im Darm zerplatzen. Diese Medikamente sind rezeptfrei erhältlich. Trotz allem sollte man sich nicht gedankenlos auf diese Präparate stürzen. Es ist wichtig, dass vor der Einnahme die Ursache geklärt wird. Liegen den Blähungen Erkrankungen zugrunde, so gilt es, die Grunderkrankung zu behandeln. Meist verschwinden dann bei erfolgreicher Therapie auch die lästigen Winde.
Kann man Blähungen vorbeugen ?
Blähungen sind unangenehm, doch man kann ihnen wirksam vorbeugen, vorausgesetzt, diese sind nicht die Symptome einer ernstzunehmenden Erkrankung. Falsche Ernährung, Bewegungsmangel, zu hastiges Essen – das sind die Hauptursachen für Blähungen, also gilt es, hier bei der Vorbeugung anzusetzen. Wer selbst in der Küche werkelt und nicht auf Fertiggerichte zurückgreift, hat gute Chancen, sich und seinen Lieben Blähungen vom Hals zu halten. Die Verwendung von Gewürzen, wie Kümmel, Anis, Koriander, oder Majoran beugt bereits lästigen Winden vor. Achten Sie darauf, dass Sie nur qualitativ hochwertige Lebensmittel verarbeiten. Hülsenfrüchte sollte man vor dem Kochen 24 Stunden lang einweichen, und möglichst lange kochen. Ein kleiner Verdauungsspaziergang nach dem Essen fördert die Darmtätigkeit und beugt so Blähungen vor. Wer Getränke meidet, die Kohlensäure enthalten, wird auch seltener an Blähungen leiden. Langsames Essen, bedächtiges Kauen, und vor allem „den Mund halten“ beim Essen, helfen dabei, weniger Luft zu schlucken. Auch so kann man Blähungen vorbeugen.
Quelle: Hajnalka Prohaska
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- Schaumbildung im Verdauungstrakt kann das Entweichen im Darm entstehender Gase erschweren oder gar verhindern, was sich u. a. durch Blähungen und das Gefühl eines aufgeblähten Bauches äußert
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