Enuresis – auch bekannt als Bettnässen

Enuresis auch bekannt unter dem Begriff Bettnässen, liegt dann vor, wenn ein Kind nach dem fünften Lebensjahr immer wieder oder noch einnässt. Diese Störung kommt sehr häufig bei Kindern vor. Die Ursachen können unterschiedlicher Natur sein. Die Eltern sollten ihr Kind auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen, damit körperliche Erkrankungen ausgeschlossen und eventuell psychische Ursachen ausgeschlossen werden können.

Das Bettnässen bei Kindern kommt sehr oft in der Nacht vor und wird auch primäre Enuresis nocturna genannt. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Entwicklungsverzögerung, die sich meistens von selbst regelt. Die sekundäre Enuresis nocturna findet auch am Tag statt. Das Kind nässt sich tagsüber ein, hier können oft seelische Ursachen der Grund des Einnässens sein. Die Enuresis kann behandelt werden, wenn die Ursache von den Eltern oder einem Arzt herausgefunden wurde.

Ursachen und Symptome der Enuresis

Die Ursachen der Enuresis können sehr vielfältig sein. Es kann eine organische oder seelische Störung des Kindes vorliegen. Aber auch ein Durcheinandergeraten der Hormone oder eine genetische Veranlagung des Kindes kann die Ursache der Enuresis sein. Liegt die primäre Enuresis vor, dann nässt das Kind ein, weil es unter einer Entwicklungsverzögerung leidet. Hier ist das Hormon Vasopressin eine große Rolle. Es ist ausschlaggebend verantwortlich für die Steuerung des Wasserhaushaltes des Kindes. Das Hormon wirkt auf die Blasenfüllung und wird von der Hirnanhangdrüse in einem bestimmten Rhythmus ausgeschieden. Die Blase des Kindes füllt sich somit nachts weniger. Wenn eine primäre Enuresis vorliegt, dann kann der gestörte Hormonhaushalt des Kindes dafür die Ursache sein.

Wenn eine sekundäre Enuresis bei dem Kind vorliegt, kann eine psychische Ursache vorliegen. Durch das Einnässen gibt das Kind Signale, dass etwas nicht stimmt. Falls das Bettnässen eintritt, nachdem das Kind schon trocken war, sollten die Eltern über Veränderungen im Leben des Kindes nachdenken:

  • Wird zu Hause oft gestritten?
  • Ist ein Geschwisterkind unterwegs und das Kind fühlt sich vernachlässigt?
  • Gab es einen Tod aus der unmittelbaren Verwandtschaft oder Freundeskreis des Kindes?

Solche Punkte sollten von den Eltern gut durchdacht werden, denn auch wenn es sich um ein kleineres Problem handelt, können es dennoch für ein Kind ein sehr großes Problem darstellen. Die Eltern sollten hier versuchen die Ursache für die Enuresis, zu finden.

Die Enuresis diurna kann auch auf seelische Ursachen hindeuten. Falls das Kind sich auffällig verhält, eventuell wieder mit dem Einkoten beginnt sollten die Eltern sich Hilfe von einem Arzt holen. Hier können auch organische Ursachen der Grund für das Einnässen sein. Durch den Arzt sollten Krankheiten wie Diabetes mellitus, eine Entzündung der Harnwege des Kindes und eventuell Epilepsie ausgeschlossen werden. Durch eine Untersuchung kann der Grund der Enuresis gefunden werden.

Das Symptom der Enuresis ist natürlich in erster Linie das Einnässen. Jedoch können sich noch andere Symptome bemerkbar machen. Hierzu gehören, dass das Kind einen sehr tiefen Schlaf hat und sich nur sehr schwer wecken lässt. Auch das Einnässen mit einer großen Urinmenge kann ein Symptom für Bettnässen sein. Weiter gehören zu den Auffälligkeiten, wenn das Kind sehr oft zur Toilette muss, den Weg des Urins anhalten möchte (Hockstellung, oder Aneinanderpressen der Beine), bei Husten und oder Niesen Inkontinenz oder starker Harndrang beim ungewollten Harnabgang.

Diagnose der Enuresis

Damit der Arzt feststellen kann, ob eine Enuresis vorliegt, müssen die Eltern sehr genau befragt werden. Dabei ist es wichtig, dass die Eltern genau Auskunft geben können, wann das Kind einnässt, Auffälligkeiten der Menge des Urins und über eventuelle Veränderungen in der Familie. Weiter sollten die Eltern berichten wie und wann das Kind trocken wurde. Oft kann eine zu hohe Erwartung oder eine zu strenge Sauberkeitserziehung der Grund des Einnässens sein. Körperliche und psychische Störungen müssen durch Untersuchungen herausgefunden werden.

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Bei der körperlichen Untersuchung nimmt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung vor und schaut sehr genau nach den Nieren und den Harnwegen des Kindes. Auch eine Verlaufsbeobachtung kann sehr aufschlussreich sein. Hier werden die Urinmenge und die Anzahl der Toilettengänge innerhalb 24 Stunden notiert. Somit kann der Arzt feststellen, um welchen Fall von Enuresis es sich handelt.

Je nachdem welche Art der Enuresis vorliegt, kann die Behandlung stattfinden. Liegt eine körperliche Ursache vor, muss diese durch Therapien und Medikamente behandelt werden und das Kind muss wieder gesund werden. Liegt die Ursache in einem psychischen Problem müssen die Eltern versuchen hier eine Lösung zu finden. Es ist wichtig, dass das Kind keinesfalls bestraft wird, wenn es einnässt, sondern es sollte gelobt werden, wenn die Nacht trocken verläuft. Eltern sollten versuchen dem Kind wieder eine harmonische Umgebung zu schaffen und die Ängste des Kindes ernst zu nehmen und ihm helfen diese, zu bewältigen. So kann die Enuresis eingestellt werden.