Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Schon wieder so eine Abkürzung für irgendetwas unnötiges, denken Sie sich jetzt vielleicht. Doch bei CMD handelt es sich nicht um ein Kürzel das man vielleicht unter Mails oder in eine SMS packt. Ist die Rede von CMD dann ist damit die Craniomandibuläre Dysfunktion gemeint.

Ober- und Unterkiefer außer Balance

Kiefer, Gesichtsmuskulatur und Zähne müssen bei vielen Dingen sehr präzise miteinander kooperieren. Das hört sich so einfach an und dennoch handelt es sich bei diesem Zusammenspiel um einen komplizierten Mechanismus der sehr Anfällig ist für Störungen. Heutzutage funktioniert eben genau dieses Zusammenspiel bei etwa 8 Millionen Deutschen nicht mehr. Dieser Personenkreis leidet an der sogenannten Craniomandibulären Dysfunktion.

Spannungskopfschmerz kann ein Symptom für CMD sein

Viele der Patienten die unter CMD leiden geben Kopfschmerzen als hauptsächliches Symptom an. Allerdings handelt es sich hierbei um Kopfschmerzen die deutlich über das normale Maß hinausgehen. Ganz typisch für CMD ist der sogenannte Spannungskopfschmerz. Dieser Spannungskopfschmerz geht in der Regel vom Hinterkopf aus und schließt meist den Nacken- und Schulterbereich mit ein. Bei anderen Betroffenen ist beispielsweise ein extremes Zähneknirschen zu vernehmen oder scheinbar unerklärliche Ohren-, Gesichts- oder Rückenschmerzen treten immer wieder auf. Weitere Symptome die auf eine Craniomandibuläre Dysfunktion hindeuten können wären Migräne und Schwindelgefühle.

Interessant ist übrigens, dass bei ungefähr einem Drittel der Tinnitus-Patienten eben jene Störung der Kaufunktion verantwortlich für das Nerv tötende Ohrgeräusch ist.

Die Craniomandibuläre Dysfunktion hat viele Gesichter

Nicht immer müssen die Auffälligkeiten im Bereich Kopf, Nacken oder Schultern auftreten. Da unser Kauapparat mittels Nerven und Muskeln eng mit dem Kopf und der Wirbelsäule verbunden ist, kann CMD auch Hüft- und Knieprobleme oder Ischias auslösen. Die Wichtigkeit der richtigen Kaufunktion sollte also nicht unterschätzt werden. Denn stimmt der Biss nicht, dann kann die gesamte Körperstatik darunter leiden.

Die Ursachenforschung ist oft gar nicht so einfach und wenn man nicht gerade an einen Spezialisten für CMD gerät, dann ist Pfusch vorprogrammiert. Nicht selten haben Betroffene eine wahre Odyssee hinter sich, bevor sie einen Spezialisten für CMD aufsuchen.

Wie kann CMD behandelt werden?

Bei einem Spezialisten für CMD wird eine umfassende Funktionsanalyse gestartet mit der geklärt werden soll, ob es sich im individuellen Fall tatsächlich um eine CMD handelt. Der erste Schritt der CMD-Therapie ist eine biodynamische Zahnschiene aus Kunststoff, die der Patient 24 Stunden am Tag tragen muss. Durch die Schiene wird erreicht, dass die Kiefermuskulatur gleichmäßig belastet wird. Da Nacken- und Rückenmuskulatur häufig mitbelastet sind werden in der Regel Spezialisten wie beispielsweise Orthopäden, Osteopathen oder Physiotherapeuten hinzugezogen.

Im Laufe der CMD-Therapie wird die Körperstatik des Betroffenen dann wieder ins Gleichgewicht gebracht. Allerdings ist die Behandlung nicht innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen. In der Regel erstreckt sich der Behandlungszeitraum über circa zwei Jahre. Allerdings lohnt sich das Durchhalten, immerhin geht man hier von einer Erfolgsquote von 80% aus.

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