Bei einer Blutgasanalyse (kurz BGA genannt) wird der Sauerstoff, das Kohlendioxid und der pH-Wert des Blutes bestimmt. Der pH Wert des Blutes liegt bei 7,4. Bei gesunden Menschen sollte die Sauerstoffsättigung bei beinahe 100% liegen.
Wann und warum wird eine Blutgasanalyse gemacht?
Eine Blutgasanalyse wird bei schwer kranken Patienten durchgeführt. Meist bei solchen, die Atem- oder Lungenfunktionsstörungen haben. Bei einem Kreislaufzusammenbruch wird der Notarzt sofort die Sauerstoffsättigung mittels einer Blutgasanalyse testen. Patienten, die an gewissen Arten von Stoffwechselerkrankungen leiden, müssen sich ebenfalls regelmäßig so einer Untersuchung unterziehen. Chronische Nierenerkrankungen können genauso den Blutgaswert beeinflussen. Nicht nur schwere Krankheiten nehmen Einfluss auf das Blut, so kann eine Magen – Darm- Grippe auch daran Schuld sein, dass die Blutwerte erhöht sind. Das liegt an dem Flüssigkeitsverlust, der durch Erbrechen und Durchfall entsteht.
Vorübergehend kann der Sauerstoff im Blut zu niedrig sein, wenn ein Mensch sich in den Bergen bewegt. Dort ist der Sauerstoffgehalt in der Luft niedriger als in tiefen Lagen. Das ist jedoch harmlos, denn er normalisiert sich wieder, wenn der Patient in seiner gewohnten Umgebung ist.
Komapatienten, die künstlich beatmet werden müssen, werden engmaschig kontrolliert, vor allem die Blutgase werden regelmäßig überprüft und besonders auf den Sauerstoffgehalt geachtet. So kann der Patient bestens versorgt und beatmet werden. Ist der Wert zu niedrig, wird die Sauerstoffmenge erhöht. Oft helfen Sauerstoff-Therapien, die zu einem erhöhtem Sauerstoffgehalt im Blut führt, dass jedoch ist keine Krankheit, sondern das Ziel dieser Therapie. Bei körperlicher Anstrengung kann es passieren, dass der Sauerstoffgehalt im Blut zu hoch ist. Die Folge kann ein zu geringer Kohlendioxidgehalt im Blut sein.
Wie wird eine Blutgasanalyse durchgeführt?
Eine einfache Methode die Analyse durchzuführen ist dank moderner Medizin meist ohne Blutabnahme durchzuführen. Der Patient bekommt einen Clip (ähnlich einer Wäscheklammer) an die Fingerkuppe geklemmt. Auf der einen Seite des Clips ist eine Lichtquelle. Diese durchleuchtet den Finger. Auf der gegenüberliegenden Seite ist eine Fotoelektrode. Die misst, wie viele Anteile des Lichts der Finger durchlässt. Der Clip ist an einem Computer angeschlossen, der den Sättigungswert errechnet. Der Clip kommt meist dann zum Einsatz, wenn der Patient ständig überwacht werden muss. Das ist auf der Intensivstation der Fall. Notarztwägen sind meist auch mit einem Clip ausgerüstet. So kann der Notarzt binnen Sekunden den Wert überprüfen, ohne dem Patienten Blut abnehmen zu müssen.
Die herkömmliche Art, um an Blut für die Untersuchung zu kommen ist, ein kleiner Pieks entweder an der Fingerkuppe oder am Ohr. Alternativ kann auch Blut aus der Arterie genommen werden. Dieser Vorgang ist für den Patienten allerdings weitaus unangenehmer als ein kleiner Stich in den Finger. Arterielles Blut wird meist aus der Arterie genommen, die an der Unterseite des Handgelenks liegt. Dazu verwendet der Arzt eine dünne Hohlnadel, die er einsticht und das austretende Blut in ein Proberöhrchen fließen lässt. Danach bekommt der Patient einen Tupfer, den er sich einige Minuten fest auf die Einstichstelle drücken muss. Damit werden Nachblutungen verhindert.
Das entnommene Blut muss in kürzester Zeit (innerhalb einer Stunde) in das Laborgerät kommen, das die Blutgase analysiert. Nachdem das Gerät mit der Auswertung fertig ist, wird die Analyse über den eingebauten Drucker ausgedruckt. So hat der Arzt das Ergebnis schwarz auf weiß.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei der Blutgasanalyse?
Normalerweise gibt es keine gravierenden Nebenwirkungen. Selten kommt es zu einer Entzündung an der Einstichstelle. Bei der Entnahme von arteriellem Blut kann es zu einem Bluterguss kommen. Der ist jedoch harmlos und verschwindet nach ein paar Tagen von selbst. Der Arzt kann dem Patienten auf Wunsch eine Salbe verschreiben, um den Bluterguss schneller abklingen zu lassen. Die Verwendung eines Clips gibt es absolut keine Nebenwirkungen.
Die Kassen übernehmen die Kosten für die Blutgasanalyse. Dabei ist es egal, ob der behandelnde Arzt diese macht, oder der Patient im Krankenhaus ist und dort diese Werte regelmäßig überprüft werden müssen. Vor einer geplanten Operation muss sich der Patient einem Operationstauglichkeitstest unterziehen. Diese Untersuchung beinhaltet eine Blutgasanalyse. Auch für diese Kosten kommen die Kassen auf.