Zum Gebiss eines gesunden Erwachsenen gehören neben den Schneide- und Eckzähnen auch die Backenzähne (Molare). Die Backenzähne lassen sich in die vorderen und die hinteren Backenzähne unterteilen und entscheiden sich im Aufbau und der Funktion von den übrigen Zähnen.
Die Hauptaufgabe der Backenzähne besteht vorrangig im Zermahlen von Nahrungsbestandteilen, die im Vorfeld von den Schneidezähnen zerkleinert wurden. Aus diesem Grund ist die Oberfläche eines Backenzahns auch breiter und flacher als die der anderen Zähne.
Ein weiterer nicht sichtbarer Unterschied besteht in der Anzahl der Wurzeln. Im Gegensatz zu den anderen Zähnen, die nur eine Wurzel besitzen, haben die Backenzähne zwei bis drei, in seltenen Fällen sogar bis zu vier Wurzeln.
Das Milchgebiss eines Kindes enthält weniger Backenzähne als das Gebiss des Erwachsenen. Zudem brechen die ersten richtigen Backenzähne erst mit einem Alter von etwa sechs Jahren durch. Bei den vorher sichtbaren Backenzähnen handelt es sich um die sogenannten Milchbackenzähne oder auch Milchmolaren, welche sich jedoch vom Aufbau und der Funktion nicht von den bleibenden Backenzähnen unterscheiden.
Besonderheiten der Backenzähne und ihre Vorsorge innerhalb der Zahnmedizin
Neben der größeren Wurzelanzahl der Backenzähne unterscheidet sich auch die Struktur der Zahnoberfläche von den übrigen Zähnen. Die breite Oberfläche der Backenzähne ist durch mehrere Höcker unterteilt. Durch diese Höcker wird das Zermahlen der Nahrungsbestandteile erleichtert und verbessert. Bedingt durch die Höcker der Mahlzähne befinden sich auf den Zahnoberflächen eine große Anzahl von kleineren Grübchen, die in der Zahnmedizin als Fissuren bezeichnet werden. Bedingt durch die kleinen Fissuren, ist das Reinigen der Zähne erschwert und das Risiko für Karies ist erhöht.
Dieses erhöhte Kariesrisiko der Backenzähne hat zur Folge, dass diese ein erhöhtes Risiko eines frühen Verlustes bergen. Diese kann zwar durch z.B. ein Zahnimplantat ausgeglichen werden, jedoch ist es immer sinnvoller, die eignen Zähne so lange wie möglich zu erhalten. Aus diesem Grund legt die moderne Zahnmedizin besonderen Wert auf die Zahnvorsorge und die Prophylaxe der Backenzähne. Teil der Zahnprophylaxe der Mahlzähne ist es, die Fissuren mithilfe einer dem Zahnschmelz ähnlichen Substanz zu versiegeln. Diese Versiegelung senkt das Risiko einer Karieserkrankung um etwa 50% und hält im Regelfall etwa vier Jahre.
Eine Zahnversiegelung der hinteren und großen Backenzähne wird größtenteils bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen einer Zahnpflegeschulung durchgeführt. Bei Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren werden die Kosten für die Versiegelung dieser Backenzähne von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Zahnimplantate der Backenzähne
Kommt es trotz einer guten zahnmedizinischen Prophylaxe oder aufgrund des Alters zum Verlust des Backenzahns, kann und sollte dieser Verlust schnellst möglich ersetzt werden. Ein fehlender Backenzahn erschwert das Zermahlen der Nahrung und kann somit auch die Aufnahme der Nährstoffe erschweren. Zudem kann der Verlust von Backenzähnen zu einer Verformung der Kieferknochen führen, und dies kann weitere Zahnprobleme zur Folge haben.
Ein Zahnersatz mithilfe einer Teilprothese oder Brücke ist hier eine Möglichkeit, welches jedoch das Abschleifen von oftmals noch gesunden Zähnen zur Folge hat. Eine Zahnprothese birgt aufgrund des Drucks auf das Zahnfleisch das erhöhte Risiko von Entzündungen, welches das Wohlbefinden und die Lebensqualität des Trägers stark beeinträchtigt.
Eine gute Alternative zur Zahnprothese oder einer Brücke bietet hier die Implantologie an. Um den fehlenden Backenzahn durch ein Implantat zu ersetzten, wird von einem Kieferchirurgen unter einer örtlichen Betäubung ein Schraubimplantat in den Kieferknochen eingesetzt. Bis das eingesetzte Implantat vollkommen belastbar ist, wird der fehlende Zahn durch ein Provisorium ersetzt, um die frische Wunde vor Infektionen zu schützen. Nach dem Abheilen wird eine bleibende Krone fest auf das nun fest mit dem Kieferknochen verbundene Implantat gesetzt. Optisch ist der implantierte Backenzahn kaum von den gesunden Nachbarzähnen zu unterscheiden und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ist auch ein Unterschied beim Kaugefühl nicht mehr wahrzunehmen.
Die Kosten für ein Implantat der Backenzähne liegen in der Regel zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen hierbei lediglich einen festen Zuschuss. Aus diesem Grund sollte ein genauer Kostenheilplan vom behandelnden Zahnarzt erstellt werden.