Wenn sich die Zähne nicht in der richtigen Position befinden, spricht man in der Zahnmedizin von einer Fehlstellung der Zähne. Um eine solche Zahnfehlstellung zu beheben, gibt es die verschiedensten Zahnspangen. Eine solche Behandlung könnte in der Regel von jedem Zahnarzt durchgeführt werden.
Aber trotzdem gibt es hierfür Fachzahnärzte, die sich auf dem Gebiet der Kieferorthopädie durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen spezialisiert haben. Eine Zahnfehlstellung wird erst behandelt, wenn das bleibende Gebiss vorhanden ist und der Kieferorthopäde sieht, inwiefern eine Korrektur notwendig wird.
Von einer Zahnfehlstellung spricht man, wenn die Proportionen des Unter- und Oberkiefers nicht übereinstimmen, oder der durchbrechende Zahn nicht genügend Platz hat und somit schief aus dem Kiefer heraus wächst. Eine Behandlung der normalen Zahnfehlstellung dauert in der Regel zwischen zwei und vier Jahren, liegen schwerwiegendere Zahnfehlstellungen vor, so kann es unter Umständen weit über diesen Regelsatz hinaus gehen.
Zur Korrektur einer Zahnfehlstellung werden zahnmedizinische Apparaturen in Form von verschiedenen Zahnspangen verwendet. Meist sind es Kinder, die von einer kieferorthopädischen Behandlung betroffen sind und eine Zahnspange tragen. Doch in den letzten Jahren setzt sich diese Behandlung auch bei Erwachsenen durch.
Welche Arten von Zahnspangen unterscheidet man?
Herausnehmbare Zahnspangen
Bei leichten Fehlstellungen oder wenn man mit der Zahnspange noch für eine Umgestaltung der Wachstumsphase sorgen kann, kommen lose Zahnspangen zum Einsatz. Werden diese regelmäßig getragen, können sie genauso zur Verbesserung beitragen wie feststehende Zahnspangen. Eine solche herausnehmbare, lose Zahnspange besteht aus Kunststoff und Metall. Die Kunststoffplatte sitzt dabei auf dem Kiefer auf und die Metallelemente umschließen die zu korrigierenden Zähne, justiert wird das ganze durch verschiedene Schrauben die sich an der Zahnspange befinden. Mit einer herausnehmbaren Zahnspange lassen sich einzelne Zähne aber ebenso ganze Zahngruppen korrigieren.
Lose Zahnspangen gibt es für den Oberkiefer und den Unterkiefer, je nach Notwendigkeit können diese einzeln oder auch doppelt getragen werden. Diese Zahnspangen müssen in einer Regelmäßigkeit von vier bis acht Wochen vom Kieferorthopäden überprüft und der aktuellen Zahnstellung angepasst werden. Für die Gestaltung der Zahnspangen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, welche sich in der Farbe und der Gestaltung der Zahnklammern widerspiegelt. Herausnehmbare Zahnspangen lassen sich da sie lose sind auch leicht reinigen.
Feste Zahnspangen
Die feststehende Zahnspange wird eingesetzt, wenn es um größere Zahnkorrekturen geht. Diese feststehenden Zahnspangen gibt es in verschiedenen Modellen, mit Kunststoffbrackets, Keramikbrackets und den altbewährten Metallbrackets. Nach wie vor gelten die Metallbrackets als die haltbarsten und stabilsten. Die Brackets aus einem Keramikmaterial sind zwar fast unsichtbar, aber da sie sehr hart sind, neigen sie auch dazu schnell porös und spröde zu werden und so kann die Zahnkorrektur unter umständen nicht erfolgreich durchgeführt werden. Kunststoff ist wiederum ein sehr weiches Material und diese Brackets können leicht verbiegen.
Alle feststehenden Zahnspangen bestehen aus den Brackets und den Bändern, weshalb sie auch als Multibracket oder Multibandapparatur bezeichnet werden. Feste Zahnspangen müssen, da sie nicht herausnehmbar sind den ganzen Tag getragen werden, was zu einem vergleichsweise schnelleren Behandlungserfolg führt.
Diese Zahnspangen werden mit einem Spezialkleber an den Zähnen angebracht, jeder einzelne Zahn wird dabei mit einem Bracket versehen, die Bänder der Zahnspange sitzen an den hinteren Zähnen. Mit einem Drahtbogen werden die Brackets miteinander verbunden. Dieser Drahtbogen verläuft über den ganzen Zahnbogen. Die Druckkraft die der Drahtbogen auf die gesamten Zähne ausübt, bringt die Zähne in die gewünschte Form.
Die Zahnspange wird in regelmäßigen Abständen nachgestellt. Als Nachteil der feststehenden Zahnspangen erweist sich allerdings die Zahnpflege, da diese durch die Zahnspange wesentlich eingeschränkt wird.
Das Tragen von Zahnspangen im Erwachsenenalter
Schon längst werden Zahnspangen nicht mehr nur von Kindern und Jugendlichen getragen, denn auch immer mehr Erwachsene nutzen eine Zahnspange zur Korrektur ihrer Zähne. Doch hierbei kommen meistens transparente und unsichtbare Spangen zum Einsatz, da diese weniger unauffällig sind und auch im Berufsleben problemlos getragen werden können. Nicht selten kommen hierbei Zahnspangen in Lingualtechnik zum Einsatz, diese sind zwar nicht günstig und auch die Behandlungsdauer hält länger an, dafür sind sie aber fast unsichtbar. Denn bei einer solchen Zahnspange werden die Brackets und der Drahtbogen an der Innenseite am Zahn befestigt. Das Ergebnis, welches mit einer Zahnspange in Lingualtechnik erzielt wird, ist genau so erfolgreich wie mit den herkömmlichen Zahnspangen. Allerdings sind die Behandlungskosten für diese Art der Zahnspange ziemlich preisintensiv.
Doch auch die transparente herausnehmbare Zahnspange gewinnt immer mehr an Boden. Hierzu werden von der Zahntechnik am Computer die verschiedenen Schritte für eine erfolgreiche Zahnregulierung erstellt. Aus dem ermittelten Ergebnis wird dann eine Alignerschiene vom Zahntechniker hergestellt. Diese ist aus einem hochwertigen Kunststoff, welcher eine hohe Qualität besitzt.
Die Kosten für die feststehenden und herausnehmbaren Zahnspangen werden von den Krankenkassen übernommen. Möchte man die Zahnkorrektur durch unsichtbare (Alignerschiene) oder unsichtbare feststehende ( Zahnspangen in Lingualtechnik) vornehmen, so müssen die Kosten selbst getragen werden, wenn man keine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hat.