Aufbau des Sehnerven

Keine körperliche Funktion ist ausführbar, wenn die nervliche Verbindung zum Gehirn und zu wichtigen Nervenzentren fehlt. Nerven können auf unterschiedliche Art geschädigt werden. Sie unterliegen vielfach ebenso Alterungsprozessen wie andere Teile des Organismus. Nerven können durch äußere Einflüsse geschädigt werden oder auch durch genetische Einflüsse.

Die Schädigung eines Nervs kann eine völlige Unterbrechung der Weiterleitung von Signalen sein oder eine teilweise Schädigung, bei der die Signale nur unvollkommen weitergeleitet werden.

Das Auge ist über den Sehnerv mit dem Gehirn verbunden. Ohne diese Verbindung ist die Abbildung von  Bildern über das Auge nicht möglich. Der Sehnerv besteht aus etwa einer Million von Nervenfasern. Seine Funktion ist der weißen Hirnsubstanz zuzuordnen. Die Nervenfasern aus den Rändern der Netzhaut liegen dabei im Bereich des Sehnervs, die zentralen Nervenfasern von Netzhaut und Makula liegen im inneren Bereich des Sehnervs.

Der Sehnerv verläuft über eine s-förmige Bahn in der Augenhöhle. Nach dem Austritt aus der Augenhöhle verläuft der durch den Sehnervenkanal zum Gehirn. Die Sehbahn zieht sich durch das ganze Gehirn. Sie nimmt an der Papille der Netzhaut ihren Anfang und reicht bis an den hinteren Hirnpol.

Schädigungen des Sehnervs

Der Bereich des Sehnervs nach dem Verlassen der Augenhöhle ist besonders gefährdet, durch äußere Verletzungen, wie zum Beispiel Schädelbrüche geschädigt zu werden. Wird der Nerv durchtrennt, so führt die zu einer Erblindung. Verschiedene Erkrankungen können jedoch zu Schädigungen des Sehnervs führen, die nicht zum Verlust des Augenlichts führen müssen. Wird die Ursache der Schädigung rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, so kann oft eine weitere Schädigung verhindert werden.

Die zum Zeitpunkt der Behandlung bestehende Sehkraft kann bestehen bleiben. Solche Erkrankungen sind zum Beispiel die Sehnerventzündung, das Glaukom (grüner Star), die Stauungspapille oder eine krankheitsbedingte Schädigung des Gewebes, die zur dauerhaften Verschlechterung des Sehens führt, die Optikusatrophie.

Eine Sehnerventzündung kann durch Virusinfektionen, wie Hirnhautentzündungen, Entzündungen im Auge, aber auch durch multiple Sklerose und andere Erkrankungen verursacht werden. Nicht immer ist die Ursache festzustellen. Meist tritt die Entzündung auf einem Auge auf, kann aber auch beide Augenbetreffen. Innerhalb weniger Tage verschlechtert sich die Sehfähigkeit. Es kann sich kleiner blinder Fleck bilden, die Erkrankung kann im schlimmsten Fall auch zu Erblindung führen.

Manchmal haben Betroffene Schmerzen bei den Augenbewegungen. Eine Untersuchung testet die Lichtreaktion derPupillen, prüft den Augenhintergrund und das Gesichtsfeld. In den meisten Fällen verläuft die Entzündung ohne bleibenden Schaden und bessert sich im Verlauf einiger Monate. Beim Glaukumdurch erhöhten Augeninnendruck kann es zur Schädigung des Sehnervs kommen und zum Ausfall von Teilen des Gesichtsfeldes.

Bei einer Stauungspapille tritt eine Schwellung des Sehnervenkopfes (Papille) auf. Die Schwellung kann durch einen erhöhten Hirndruck auftreten. Meist ist die Ursache ein Hirntumor. Wie auch beim Glaukom ist anfangs das Sehen hier nicht verschlechtert, sondern im Laufe der Zeit kommt es zu Einschränkungen im Gesichtsfeld. Wird die Stauungspapille nicht behandelt, kann  es zu einem Zugrundegehen des Sehnervs mit Erblindung kommen. Tumore können auch am Sehnerv entstehen. Meist sind sie gutartig und befinden sich hinter dem Auge. Eine Erblindung ist hier selten die Folge.

Das ist zu beachten zum Sehnervschutz

Nicht jeder Unfall lässt sich vermeiden. Allerdings lassen sich Unfallfolgen vermindern, wenn so manche Vorsichtsmaßnahme ernst genommen wird. Gegen Schädelverletzungen, bei denen auch der Sehnerv beschädigt oder sogar gänzlich unfähig gemacht werden kann, ist das Tragen von Helmen bei bestimmten Arbeitsverrichtungen eine gute Vorbeugung. Ganz besonders gilt dies auch für den Helm bei etlichen Sportarten. Der Fahrradhelm ist kein Luxus, und besonders Kinder sollten nie ohne Helm radeln. Ebenso wichtig ist der Helm beim Skifahren.

Die regelmäßige Messung des Augeninnendrucks ist eine wichtige Vorsorge gegen eine Glaukomerkrankung. Auch wenn sie nicht kostenlos ist, sollte sie unbedingt durchgeführt werden. Bei Schmerzen in den Augen oder Druck hinter dem Auge sollte immer ein Augenarzt aufgesucht werden. Sich steigernde und an Stärke zunehmende Kopfschmerzen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern sollten medizinisch abgeklärt werden. Alle Veränderungen der Sehfähigkeit, die sich in kurzer Zeit vollziehen, müssen unbedingt augenärztlich untersucht werden.

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