Umgangssprachlich wird mit einem Tumor in der Regel ein krebsartiges Geschwulst bezeichnet. Im medizinischen Sprachgebrauch wird allerdings jede Art der Volumenvergrößerung durch Zellwachstum als Tumor beschrieben, wozu auch gutartige Wucherungen zählen.
Maligne und benigne Tumore
Von einem malignen Tumor sprechen Mediziner immer dann, wenn sich Zellgewebe unkontrolliert vermehrt und dabei gesundes Gewebe verdrängt oder in dieses eindringt. Zudem können sich einige bösartige Krebsgeschwulste über das Lymphsystem oder die Blutbahnen im gesamten Körper ausbreiten und an verschiedenen Stellen Tochtergeschwulste bilden, die sogenannten Metastasen.
Besonders schnell wachsende Tumore dringen häufig in benachbarte Organe ein und zerstören diese. Benigne Tumore sind ebenfalls Geschwülste, die sich durch unkontrollierte Zellteilung gebildet haben. Sie sind jedoch klar abgegrenzt, lassen sich zumeist einfach operativ entfernen und dringen nicht in Nachbargewebe ein. Benigne Tumore bilden keine Metastasen.
Gefahr durch maligne Tumore
Die entarteten Zellen eines malignen Tumors teilen sich wesentlich schneller als die gesunden umliegenden Zellen. So verdrängt das Krebsgeschwulst nicht nur das Gewebe im Umfeld und zerstört dieses dabei, es benötigt zudem aufgrund der höheren Zellteilungsrate wesentlich mehr Nährstoffe. Diese ziehen maligne Tumore vorwiegend aus dem gesunden Gewebe, was dieses schwächt und teilweise sogar absterben lässt. Die Prognose bei einer Krebsdiagnose ist somit umso schlechter, je schneller der Krebs wächst, je mehr Metastasen er bildet und je mehr er entartet ist.
Die häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland
Bei Männern sind dies Prostatakrebs, Lungenkrebs, maligne Tumore im Darm und immer häufiger Hautkrebs, über den Sie sich hier auf dem Gesundheitsportal informieren können. Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung, gefolgt von Darmkrebs, Bronchialkarzinomen und Hautkrebs.
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Diagnose und Therapie bei malignen Tumoren
Das wichtigste Mittel im Kampf gegen Krebserkrankungen ist die sorgfältige und regelmäßige Vorsorgeuntersuchung. Je früher entartet Zellen erkannt werden, desto größer ist die Heilungschance und die oftmals sehr belastende Behandlung dauert weniger lang. Dabei dürfen insbesondere die unangenehmen Untersuchungen beim Urologen und Gynäkologen niemals ausgelassen werden.
Therapieansätze bei Krebs
Die therapeutische Richtung zur Bekämpfung eines malignen Tumors wird im Prinzip von diesem diktiert. Lage, Wachstumsrate und insbesondere Metastasen machen unterschiedliche Therapiemaßnahmen notwendig. Häufig müssen operative Eingriffe mit einer Strahlentherapie und/oder einer Chemotherapie verbunden werden.
Einige Krebsarten lassen sich gut mit einer Hormontherapie oder Antihormontherapie behandeln. Darüber hinaus gibt es noch die Immuntherapie. Bei einigen Patienten ist es zudem erforderlich, Zellwachstumshemmer zu verabreichen. Diese Maßnahme wird vorwiegend bei sehr schnell wachsenden malignen Tumoren angewendet.
Neue Therapie für Krebs im Spätstadium
Hat sich ein maligner Tumor erst einmal voll entwickelt und zudem Metastasen gebildet, ist die Prognose schlecht, trotz erheblicher Fortschritte in der Chirurgie und stark verbesserten Medikamenten für die Chemotherapie. Grund hierfür ist das Resistenzverhalten der bösartigen Geschwulste. Sie werden nach Einsetzten der Chemotherapie gegen diese zunehmend immun, ähnlich einem Bakterium, das sich gegen Antibiotika erfolgreich verteidigen kann.
Wie die Tageszeitung DIE WELT in ihrer Ausgabe vom 10.09.2013 berichtet, sollen nun gentechnisch veränderte Viren den Tumoren den Garaus machen. Im Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem Viren injiziert werden, die sich ausschließlich in Tumorzellen einnisten. Dort vermehren sie sich, zerstören dabei die Krebszelle und befallen danach die nächste Tumorzelle. Dabei werden Zellen schneller vernichtet als sie gebildet werden. Die onkolytische Virotherapie stellt damit einen Durchbruch in der Krebsforschung dar.