Bei Sputum handelt es sich um Bronchiensekret und ist in keinster Weise mit dem Speichel gleichzusetzen. Im Normalfall weist das menschliche Sputum keine auffällige Farbe oder Konsistenz auf.
Liegt jedoch eine Erkrankung der Lunge vor, kann sich das Sputum farblich verändern und bei der zytologischen Sputumuntersuchung im Labor können genaue diagnostische Maßnahmen durchgeführt werden. In manchen Fällen kann alleine die Beschreibung der Farbe und Konsistenz des Sputums Hinweise auf die Form der Erkrankung geben. Hierzu wird eine Probe des Sputums benötigt. Eine Sputumentnahme ist vollkommen schmerzlos und kann ohne oftmals großen Aufwand zu Hause erfolgen.
Wie erfolgt die Sputumuntersuchung und welche Hinweise gibt sie?
Das Sputum ist das Sekret der Bronchien und kann am leichtesten morgens abgehustet werden. Hintergrund dafür ist, dass der Körper beim Aufstehen seine Funktionen beschleunigt und auch die Atmung schneller und tiefer wird. Damit das Sputum im Labor untersucht und analysiert werden kann, dürfen keinerlei Verunreinigungen der Sputumprobe geschehen.
Um bei der Entnahme das Verunreinigungsriskio so gering wie möglich zu halten, sollten bei der Sputumgewinnung für eine Sputumuntersuchung folgen Empfehlungen eingehalten werden: Vor Beginn der Sputumgewinnung sollte der Patient eine gründliche Mundpflege durchführen. Hierzu gehört ein sorgfältiges Putzen der Zähne und das gründliche Ausspülen des Mundes. Um die Lungentätigkeit etwas zu erhöhen und die Sputumproduktion anzuregen, wird danach mehrmals tief ein- und ausgeatmet. Nach einem erneuten tiefen Luftholen wird dann das Bronchiensekret gelöst und abgehustet und in einem speziellen Sputumbehälter aufgefangen. Dieser wird dann verschlossen und möglichst umgehend zur Sputumuntersuchung an das Labor geschickt.
Im Bedarfsfall kann das Inhalieren einer leichten Salzlösung oder die Einnahme eines schleimlösenden Mittels die Sputumgewinnung erleichtern. Eine operative Entnahme von Sputum mittels einer Bronchoskopie erfolgt nur in seltenen Fällen oder wenn parallel zur Sputumuntersuchung eine optische Begutachtung der Lunge erwünscht wird. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Untersuchung des Sputums aufgrund des Verdachtes auf Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) durchgeführt wird. Bei einer Sputumuntersuchung kann der ursprüngliche Verdacht auf z.B. eine Lungenentzündung, eine chronische Bronchitis oder auch auf eine Tuberkolose bestätigt werden.
Zusätzlich ist es möglich, die genauen Entzündungserreger (Viren, Bakterien oder Pilze) zu erkennen und so eine optimale Behandlung anzustreben. Neben der zytologischen Sputumuntersuchung gibt auch die Färbung des Auswurfs einen Hinweis auf die Krankheitsursache. So ist eine gelbgrüne Färbung meist ein Zeichen für eine eitrige und akute Infektion der Lunge, während ein weiß-schäumiges Aussehen, eher auf eine Lungenstauung oder gar ein Lungenödem hinweist.
Im Labor wird das Sputum gründlich untersucht. Hierfür stehen unterschiedliche Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Als erstes wird für die mikrobiologische Untersuchung eine Bakterienkultur angelegt, die über mehrere Stunden im Inkubator verbleibt, ehe eine genaue Analyse stattfinden kann. Parallel hier zu erfolgt in der Regel die makroskopische Begutachtung. Hier wird in erster Line auf die Farbe, den Geruch und auch die Beschaffenheit des Sputums geachtet und gibt Aufschluss über mögliche Erkrankungen. Anschließen erfolgt eine Sputumuntersuchung unter dem Mikroskop. Hierfür wird das Sputum eingefärbt und dann betrachtet. Hierzu gehört auch die reine zytologische Untersuchung des Sputums, die bei dem Verdacht auf Lungenkrebs dringend notwendig ist.Risiken einer Sputumuntersuchung und Kostenübernahme
Komplikationen sind bei Sputumgewinnung durch Abhusten nicht zu erwarten. Lediglich für den Fall, dass eine Bronchoskopie eingesetzt werden muss, können in vereinzelten Fällen Komplikationen auftreten. So ist es unter anderem möglich, dass es zu einem Bronchospasmus – einer plötzlichen Verengung der Bronchien kommen, oder der Sauerstoffgehalt des Blutes kann absinken. Durch das Einführen des Endoskops kann es zu leichten Blutungen kommen. Zu den größten Komplikationen während der Bronchoskopie gehören jedoch eine Perforation der Bronchialwand oder der Kollaps der Lungenflügel. Diese Risiken werden durch eine sorgfältige Anamnese und Aufklärung des Patienten weitmöglichst minimiert.
Die Kosten für eine Sputumuntersuchung werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, sofern eine ausreichende Indikation bzw. Verdacht vorliegt.