Sportmedizinische Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen

Einer sportmedizinischen Untersuchung sollte sich jeder der aktiv Sport treibt unterziehen, auch wenn er nur Freizeitsport betreibt. Vor allem wenn gewisse Risikofaktoren vorhanden sind, wie Blutzucker (Diabetes), erhöhter Blutdruck oder eingeschränkte Nierenfunktion, sollte sich der angehende Freizeitsportler einer sportmedizinischen Untersuchung unterziehen.

Dadurch kann das Risiko auf Schäden durch Sport minimiert, bzw. ausgeschlossen werden. Bei Profisportlern (Kadersportlern) wird die sportmedizinische Untersuchung regelmäßig jedes Jahr durchgeführt. Zu Beginn der Untersuchung wird sich der Arzt ein Bild über den Patienten machen, dazugehört seine Ernährung, die Frage nach etwaigen Risikofaktoren, wie beispielweise Herz- oder Kreislaufbeschwerden, Fragen nach vorherigen Krankheiten und natürlich die Trainingsgewohnheiten (welche Sportart, wie oft in der Woche, Dauer). Diese Befragung nennt man Anamnese.

Danach erfolgt die körperliche Untersuchung. Dazu gehören Untersuchungen der Muskeln und des gesamten Halteapparates. Hier kann der Arzt dem Patienten genau sagen, ob die Sportart, die er ausführt, für seinen Bewegungsapparat gut ist oder er eher eine andere Sportart wählen soll. Selbstverständlich wird auch der Blutdruck des Patienten gemessen. Des Weiteren wird ein Ruhe – EKG (Elektrokardiagramm) erstellt. Das EKG gibt den Arzt Informationen über die Herztätigkeit und im Rahmen dieser Untersuchung kann der Arzt auch Herzfehler feststellen.

Eine Lungenfunktionsprüfung (auch Spirometrie genannt) ist ebenfalls ein Teil der sportmedizinischen Untersuchung. Dazu bekommt der Patient eine Klemme auf die Nase und wird aufgefordert, in ein etwas dickeres Röhrchen zu pusten. Das Gerät misst den Luftstrom beim Ein- und beim Ausatmen. Der Arzt kann dabei auch das Luftvolumen der Lunge messen.

Verschiedene sportmedizinische Untersuchungen – verschiedene Diagnosen

Die nächste Untersuchung ist das Belastungs-EKG. Im Prinzip funktioniert diese Untersuchung wie ein normales EKG, jedoch muss der Patient sich körperlich anstrengen. Das kann entweder durch Radfahren (Heimtrainer) oder durch Laufen (Laufband) beim Arzt geschehen. Oft bekommt der Patient während des Belastungs-EKG in gewissen Abständen Blut abgenommen. Das geschieht am Ohr, wo der Arzt erst eine Creme aufträgt, die die Durchblutung des Ohrläppchens fördert. Nachdem der Arzt alle Befunde aus den Untersuchungen vor sich hat, wird er mit dem Patienten ein ausführliches Gespräch führen, um eine Trainingsanalyse zu erstellen.

Wenn Auffälligkeiten in den Befunden sind, werden noch weitere Untersuchungen angeraten. Das kann eine Ultraschalluntersuchung des Herzens sein, sowie eine Laboruntersuchung des Blutes um die Blutzuckerwerte und den Cholesterinwert zu bestimmen. Diesen Untersuchungen kann sich der Sportler auch freiwillig unterziehen um die bestmögliche Beratung durch den Sportarzt erhalten. Außerdem kann zu oben genannten Untersuchungen auch noch eine Körperfettmessung dazukommen. Dabei wird der Fettgehalt des Körpers bestimmt. Bei Frauen ist der Normalwert etwas höher als bei Männern. Ebenso ist der Körperfettgehalt altersabhängig. Üblicherweise wird der Wert mit einer Caliperzange (ähnlich einer Schiebelehre) festgestellt.

Sportmedizinische Untersuchungen bei Extremsportarten

Sollte der Sportler sich auf den Bergsport konzentrieren wollen, wird der Arzt untersuchen, ob dieser Sport für den Sportler geeignet ist, da hier eine Höhentauglichkeit vorliegen muss, da sonst eine Höhenkrankheit (auch AMS genannt) ausbrechen könnte. Dazu wird er für 20 Minuten einer sauerstoffarmen Luft ausgesetzt, die eine Höhe von 4000m simuliert. Während der Untersuchung notiert der Arzt einige Messparameter, unter anderem Herzfrequenz, die Sauerstoffsättigung, den Blutdruck und den Stressparameter. Anhand der Ergebnisse kann der Arzt den Sportler das „OK“ für den Bergsport in großer Höhe geben. Danach wird der Sportmediziner ein individuelles Programm zur Höhenakklimatisation für den Sportler erstellen.

Eine sportmedizinische Untersuchung wird nur für Profisportler von den Krankenkassen bezahlt. Freizeitsportler müssen für die Kosten selbst aufkommen. Je nach Untersuchungen, die im Rahmen der sportmedizinischen Untersuchung durchgeführt werden, muss der Sportler mit Kosten ab 150 Euro rechnen. Allerdings kann sich der Sportler erst mit seinem Hausarzt absprechen, welche Untersuchungen wirklich notwendig sind und somit die Kosten senken. Ratsam jedoch ist es, eine komplette Untersuchung durchführen zu lassen.

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