Rizinusöl – Abführmittel und mehr

Rizinusöl ist hierzulande als Abführmittel bekannt. Dabei hat es noch vielfältige andere Wirkungen. Das bitter schmeckende Öl, ist unter anderem für kosmetische Bereiche sehr interessant.

Welche Eigenschaften hat Rizinusöl?

Rizinusöl hat einen bitteren Geschmack. Das zählflüssige Öl härtet nicht aus. Es ist nicht wasserlöslich, lässt sich aber gut mischen, wodurch es unter anderem auch in Kosmetika gemischt werden kann. Der wichtigste Inhaltsstoff des Öls ist die Ricinolsäure. Darüber hinaus enthält es Linolsäure, Ölsäure, verschiedene andere Säuren und Wasser.

Damit Rizinusöl in kosmetischen und medizinischen Produkten seine Wirkung entfalten kann, werden unterschiedliche Verfahren angewendet, um die nützlichen Inhaltsstoffe des Öls freizusetzen. Als Verfahren bieten sich die alkalische Spaltung, die Hydrierung, die Dehydratisierung, die Veresterung und die Sulfonierung an. Welches Verfahren angewendet wird, ist davon abhängig, für welche Zwecke das Rizinusöl im Anschluss verwendet werden soll.

Gut zu wissen

Rizinusöl hilft gegen Verstopfungen und ist daher auch als natürliches Abführmittel bekannt. Es ist jedoch auch dazu in der Lage, Giftstoffe aus dem Körper auszuleiten. Es wirkt insgesamt reinigend auf den ganzen Körper. Die Eigenschaften des Öls finden in der Schulmedizin, in der Naturheilkunde und in der Industrie Verwendung.

Rizinus wird überwiegend in Indien angebaut. Die Pflanze wächst bevorzugt in Regionen, die warm sind und in denen es viel regnet. Von der Pflanze werden die Samen geerntet, aus denen das Öl gewonnen wird. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Rizinusöl in vier verschiedenen Qualitätsgraden erhältlich ist. Das hochwertigste Öl ist für die innerliche und äußerliche Anwendung geeignet.

Wirkung von Rizinusöl

Wie das Rizinusöl wirkt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Sowohl die Ölqualität als auch der Bereich, für den das Öl eingesetzt werden soll, spielt eine wichtige Rolle für die Wirkung des Rizinusöls. Das Öl ist sehr beliebt für kosmetische Anwendung. Es pflegt die Haut und die Haare gleichermaßen. Da ist es kaum verwunderlich, dass es in vielen Cremes, Lotionen, Körperölen und Haarpflegeprodukten enthalten ist.

Rizinusöl kann auch pur auf die Haut aufgetragen werden. Sehr trockene oder angegriffene Haut profitiert von diesem hochwertigen Pflanzenöl. In der Volksmedizin dient es vielmehr als natürliches Abführmittel. Das ist schade, da das Öl doch viel mehr kann und ideal für kosmetische Zwecke ist.

In der Industrie weiß man das Rizinusöl aufgrund seiner wasserabweisenden, lösungsmittelresistenten und haftenden Eigenschaften zu schätzen. Rizinusöl findet im industriellen Bereich vor allem für Farbe, Lacke und Schmierstoffe Verwendung.

Welche Inhaltsstoffe enthält Rizinusöl?

Da Rizinusöl ein natürliches Produkt ist, kann die Zusammensetzung und Konzentration der Inhaltsstoffe ein wenig variieren. Die Zusammensetzung ist abhängig von den Rohstoffen und wie sie verarbeitet wurden. In der Pflanze sind die Giftstoffe Ricin und Ricinin enthalten. Im Öl sind sie nicht mehr vorhanden.

Hauptbestandteil des Rizinusöls ist bis zu 85 Prozent die Ricinolsäure. Hierbei handelt es sich um ein Triglycerid, das auch als Triricinolein bezeichnet wird. Das Öl enthält außerdem Glyceride aus verschiedenen C18-Fettsäuren. Dies sind Verbindungen einer einzigen Carboxylgruppe. Diese Kohlenwasserstoffketten sind überwiegend unverzweigt und unterschiedlich lang.

Rizinusöl ist in verschiedenen Qualitäten erhältlich. Ein durchschnittliches Öl enthält etwa

89 % Ricinolsäure, 4 % Linolsäure, 3 % Ölsäure, 1 % Palmitinsäure, 1 % Stearinsäure, 1,5 % Dihydroxystearinsäure, Linolensäure und Eicosensäure sowie 0,5 % Wasser und übrige Verunreinigungen.

Als Faustregel gilt, je weniger Verunreinigungen das Öl enthält, desto höher ist seine Qualität. Insbesondere für die innerliche Anwendung ist ein hochqualitatives Rizinusöl zu bevorzugen.