Die Pharma-Branche ist wesentlicher Bestandteil des Gesundheitssystems in Deutschland. Mit einem Gesamtumsatz von etwa 41,5 Mrd. Euro (2017) ist die Branche zudem ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Insgesamt gibt es in Deutschland 554 gemeldete Pharma-Unternehmen. Die deutsche Pharma-Branche hat zudem einen entscheidenden Anteil am europäischen Markt und kann gemeinsam mit den europäischen Pharma-Unternehmen eine führende internationale Rolle einnehmen.
Gute Standortbedingungen – gerade in Deutschland und in Österreich
Im Gegensatz zu anderen Ländern bietet der Standort Deutschland zahlreiche Vorteile für Pharma-Unternehmen. Zunächst einmal sind hier die gut ausgebildeten Mitarbeiter zu nennen, sowohl Laborwissenschaftler, klinische Entwickler, Laboranten wie auch Ingenieure und Manager erhalten hierzulande eine hervorragende Ausbildung. Hier sind vor allem die Universitäten und Fakultäten aber auch die vielfältigen außeruniversitären Forschungseinrichtung ein maßgeblicher Faktor für die Qualität der Lehre. Auch die zahlreichen engen Kooperationen zwischen Pharma-Unternehmen und akademischen Grundlagenforschern sind ein deutlicher Standortvorteil für Deutschland. Das hat dazu geführt, dass Deutschland in den letzten Jahren ein gutes Stück zu internationalen Standorten wie den USA aufholen konnte. Was für den Standort Deutschland gilt, das betrifft in ganz ähnlicher Weise auch Österreich. Hier sind es erfolgreiche Pharma-Hersteller wie Montavit, die den dortigen Markt entscheidend mit prägen.
Hohe Qualitätsstandards
Als eine der forschungsintensivsten Branchen, muss die Pharma-Branche hohe Qualitätsstandards einhalten. Ungefähr 13 Jahre dauert es durchschnittlich, bis ein neues Medikament eine Zulassung für den Arzneimittelmarkt erhält. Die Schwerpunkte der aktuellen Medikamentenforschung liegen in den Bereichen:
- Alzheimer
- Atemwegserkrankungen
- Entzündungskrankheiten
- Frauenkrankheiten
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Infektionskrankheiten
- Krebserkrankungen
- Stoffwechselkrankheiten
Zusätzlich werden auch neue Antibiotika sowie Darreichungsformen und Applikationshilfen für Medikamente entwickelt. Hohe Investitionen seitens der Pharma-Unternehmen haben in den letzten Jahren fortwährend neue Arbeitsplätze geschaffen und insbesondere den Forschungsstandort Europa gestärkt. In einer globalisierten Welt, in der die einzelnen Pharmastandorte mehr als je zuvor im Wettbewerb miteinander stehen, ist es nur möglich langfristig erfolgreich zu sein, wenn innovationsfreundliche und vor allem zukunftsfähige Rahmenbedingungen geschaffen sind.
Zunehmender internationaler Druck
Heute sind nur bestens aufgestellte Unternehmen in der Lage, die hohen Vorgaben durch Gesetzgeber, Krankenkassen und Verbraucher zu erfüllen. In Anbetracht des international wachsenden Konkurrenzdrucks, ist es für Deutschland unablässig, mit europäischen Partnern zusammenzuarbeiten.
Neben Deutschland hat auch der deutschsprachige Raum, insbesondere Österreich und die Schweiz, international einen großen Vorsprung im Pharma-Forschungs- und Entwicklungsbereich. Zusammen mit anderen europäischen Unternehmen leisten sie einen großen Beitrag zum Wachstum der europäischen Wirtschaft. Um in Deutschland und im gesamt-europäischen Markt weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, liegt der Fokus der Unternehmen auf einer Steigerung der Produktvielfalt ohne Qualitätsverluste, auf einer Spezialisierung der Produktion sowie einer weiteren Fokussierung auf Forschung und Entwicklung. Neben den Branchen-Riesen sind es vor allem auch kleinere Unternehmen, die hier als Innovationsmotor fungieren. Der österreichische Pharma-Hersteller Montavit beispielsweise, ist seit 1945 ein eigenständiges Familienunternehmen und bietet eine breite Palette an rezeptpflichtigen und frei verkäuflichen Medikamenten an. Schwerpunkte des Unternehmens liegen in den Bereichen Urologie, Gynäkologie und Allergietherapie. Zudem liegen die Stärken des Unternehmens im Bereich pflanzliche Arzneimittel.
Zukünftige Herausforderungen
Zahlreiche Innovationen haben den medizinischen Fortschritt in Deutschland, auch aber in den europäischen Ländern zum Teil weltweit führend gemacht. Wenn weiterhin hohe Investitionen im Bereich Pharma-Forschung getätigt werden und die europäische Kooperation der einzelnen Unternehmen weiter ausgebaut werden kann, kann Europa seine Bedeutung in diesem Gebiet langfristig erhalten.
Neben den Investitionen und der Kooperation ist auch in der Pharmabranche durch die Digitalisierung eine Zeitenwende eingetreten. Insbesondere im Bereich Medikamente kann von großen Veränderungen innerhalb der nächsten Jahrzehnte ausgegangen werden. Nicht nur die Produktvielfalt wird zunehmen, auch die Möglichkeiten für Kunden / Patienten werden sich im Zuge der Digitalisierung stark wandeln. Eine Vision dabei ist beispielsweise, dass der Kunde mit dem 3D-Drucker ein individuell nach dem jeweiligen Rezept hergestelltes Medikament erhalten kann.
Intelligente Software und neue Wirkstoffkombinationen
Für die Pharma-Branche wird es beispielsweise möglich werden, mit digitalen Hilfsmitteln Wirkstoffe auch virtuell zu testen. Unter Zuhilfenahme von intelligenter Software, können Computer beispielsweise tausende Wirkstoffe und deren Kombination testen und dabei die wirkungsvollste, beste Kombination herausfinden. Sowohl im Vertrieb, als auch in Forschung und Herstellung werden in Zukunft große Veränderungen einsetzen. Letztlich kann diese Entwicklung bestehende Forschungsstandorte nur stärken. Unter Zuhilfenahme von modernen, digitalen Lösungen wird deutlich schneller und effizienter gearbeitet werden können, ohne dabei die hohen Qualitätsstandards zu verändern. Im Gegenteil, durch intelligente Software können die Qualitätsstandards langfristig weiter gesteigert werden und Medikamente somit sicherer und effektiver gestalten. Neben dem rein technischen Aspekt kann man auch davon ausgehen, dass sich zukünftig Medikamente entwickeln lassen, die Krankheiten entgegenwirken, die heute noch unheilbar sind.