Oftmals sind es anfangs kleine, vermeidlich nichtige Anzeichen, die stetig wiederkehren und schließlich einen ersten Verdacht entstehen lassen. Kontaktallergie. Die Haut reagiert gerötet, spannt immer wieder unangenehm oder aber sie reagiert mit Juckreiz oder Ausschlag auf gewisse Einflüsse.
Viele Betroffene können zunächst nicht mit Gewissheit beurteilen, woraufhin diese Symptome zurückzuführen sind. Meist werden diese Anzeichen anfangs als zufällig oder gar willkürlich aufgetreten abgetan und so suchen viele Betroffene erst im Verlauf des Krankheitsbildes, den Weg zum Hautarzt.
In der heuten Zeit stehen Fachärzten unzählige Möglichkeiten, den Verdacht einer vorliegenden Allergie zu bestätigen, zur Verfügung. Doch trotz dieser Vielfalt gibt es aktuell nur eine wirklich aussagekräftige Möglichkeit, sogenannte Spätallergien (jene Allergien, bei welchen zwischen Kontakt mit dem Allergen und Reaktion des Körpers ein größerer Zeitraum liegt) zu diagnostizieren. Der sogenannte Patch-Test oder aber auch Epikutantest.
Was ist ein Patch-Test?
Ein Epikutantest oder auch Patch-Test oder „Pflastertest“ genannt, ist eine bewährte Form des Allergietests, bei welcher der Hautarzt mithilfe verschiedenster Substanzen (sogenannter Allergene) einem konkreten Kontaktallergieverdacht nachgeht. Mithilfe des Epikutantestes lässt sich einfach und mit hoher Aussagekraft überprüfen, ob eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegen bestimmte Substanzen besteht und wenn diese besteht, welche Allergene genau, die sogenannte Kontaktallergien hervorrufen.
Wann sollte ein Patch-Test durchgeführt werden?
Grundsätzlich muss gesagt werden, dass ein Epikutantest sicherlich keine Vorsorgeuntersuchung darstellt und somit in keinem Fall präventiv durchgeführt werden sollte. Würde man einen Epikutantest präventiv durchführen, bestünde im Einzelfall die Gefahr, dass der Körper auf Allergene, mit welchen er zum Zeitpunkt des Tests noch nicht in Kontakt getreten ist, sensibilisiert wird und somit eine künftige Kontaktallergie entstehen könnte. Von diesem Standpunkt ausgehend, sollte ein Epikutantest also in jedem Fall nur bei einem konkreten Verdacht, zur Bestätigung einer ersten Diagnose durchgeführt werden.
Im Gegensatz zum allseits bekannten Prick-Test, bei welchem die Haut zunächst angeritzt wird, bevor die zu testenden Substanzen aufgetragen werden, verzichtet der Patch-Test vollkommen auf diese Anritzung der Haut. Der Ablauf eines Epikutantestes ist somit denkbar einfach und im direkten Vergleich zum Prick-Test für den Patienten in den meisten Fällen schmerzfrei!
Zunächst bestimmt der Hautarzt oder aber Allergie Facharzt (Allergologe) welche Art der möglichen Kontaktallergene potenziell infrage kommen und somit getestet werden sollten. Hier finden neben gängigen Kontaktallergenen (Standardreihen) auch spezielle Allergengruppen (wie zum Beispiel Duftstoffreihe) Anwendung, wodurch ein kompaktes und aussagekräftiges Testergebnis, meist schon nach einem ersten Testverlauf ermöglicht wird.
Sind die potenziell infrage kommenden Allergene vom Arzt bestimmt, werden auf dem Rücken des Patienten sogenannte Patches (Pflaster), welche die zu testenden Allergene bereits in kleinen Kammern beinhalten, angebracht. Dank dieser Pflaster ist gewährleistet, dass die zu testenden Substanzen über den Zeitrahmen des Testverlaufes (meist 24 – 48 Stunden) direkten und somit intensiven Hautkontakt haben und somit ein unverfälschtes Testergebnis zweifelsohne erreicht werden kann. Wichtig im Testverlauf ist jedem Fall, dass der Patient im Zeitrahmen des Testes gewisse Besonderheiten zu beachten hat. So sollte also während des Testes kein Sport betrieben werden und auch bei der Körperhygiene sollten die Pflaster nicht direktem Wassereinfluss und Ähnlichem ausgesetzt werden.
Liegt eine Kontaktallergie vor, so reagiert das Immunsystem meist binnen kurzer Zeit mit entsprechenden Symptomen wie zum Beispiel Juckreiz, Hautrötung oder aber Schwellung anhand welcher der Arzt nach Ablauf des Epikutantests (oder in manchen Fällen im Zuge vorher festgelegter fester Überprüfungen der Hautreaktion) und einer Begutachtung der Symptome eine genaue Diagnose samt Behandlungsverlauf erstellen kann.
Welchen Nutzen hat der Epikutantest?
Der Epikutantest ist eine durchaus wichtige Option um Kontaktallergien und ihre Symptome zu erkennen und im Anschluss effektiv behandeln zu können. Ist der Auslöser einer Allergie mittels Epikutantest erst einmal gefunden, können die auslösenden Faktoren meist schnell und effizient ausgemacht und somit im Alltag vermieden werden und kann, dank der aussagekräftigen Testergebnisse des Epikutantestes, meist sogar mit einfachen Umstellungen des Alltages auf eine medikamentöse Behandlung der Kontaktallergie verzichtet werden.
Da der Epikutantest eine notwendige ärztliche Leistung ist, um Kontaktallergien zu bestimmen und im weiteren Verlauf behandeln zu können, tragen in den meisten Fällen die Krankenkasse die Kosten für einen Epikutantest. Um im Einzelfall ein böses Erwachen jedoch im vorn herein ausschließen zu können, empfiehlt es sich in jedem Fall vor Testbeginn die Kostenfrage mit dem behandelnden Facharzt zu besprechen.