Mammographie – Teil der Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung

Mammographie ist eine Röntgenaufnahme der weiblichen Brust und dient der frühzeitigen Erkennung von Zysten und Tumoren in der Brust und der Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren. Eine regelmäßige Mammographie-Vorsorgeuntersuchung kann einen möglichen Tumor frühzeitig erkennen, was die Heilungschancen erheblich erhöht.

Eine Mammographieuntersuchung erfolgt über spezielle Röntgengeräte, deren Strahlen etwa mit 25 – 35 Kiloelektronenvolt, kurz keV, strahlt. Es werden digitale Röntgengeräte und Film-Folien-Systeme eingesetzt. Bei der Mammographie wird jede Brust einzeln geröntgt, hierzu wird die Brust meist zwischen einer Plexiglasscheibe und dem Objekttisch komprimiert, da nur so eine geringe Strahlendosis notwendig ist.

Mit dieser Untersuchungsmethode ist es den Ärzten möglich, kleinste, noch nicht fühlbare, Gewebeverhärtungen erkennen. Solche, noch nicht ertastbaren Gewebeformationen in der Brust, die nur durch eine Mammographie zu erkennen ist, nennt man Mikrokalk. Dieser kann bei Nichtbehandlung sich weiter verhärten und zu einem Tumor führen, der letztendlich operativ entfernt werden muss. Eine regelmäßige Brustkrebsvorsorge ist als besonders für Frauen ab dem 30. Lebensjahr wichtig.

Wann zur Mammographie?

Jede Frau, die bestimmte Anzeichen beim Abtasten ihrer Brust, wie zum Beispiel kleine Knötchen, Gewebeverhärtungen, Absonderungen aus der Brustwarze, Retraktion der Brustwarze, Hauteinziehungen auf der Brust oder Brustschmerzen bemerkt, sollte eine Mammographieuntersuchung durchführen lassen.

Mithilfe dieser Methode werden heutzutage bereits bis zu 95% der Erkrankungen frühzeitig erkannt. Ärzte und Krankenkassen empfehlen Frauen zwischen 35 und 50 Jahren regelmäßig, mind. alle 2 Jahre, eine Mammographie durchführen zu lassen, Frauen ab dem 50. Lebensjahr sollten sogar 1 Mal jährlich zur Vorsorgeuntersuchung, um Brustkrebs möglich früh zu erkennen. Die Heilungschancen und die Chance die Brust nicht ganz zu verlieren ist umso größer, je früher dieser erkannt und behandelt werden kann. Bei sehr kleinen Veränderungen ist es oft schon ausreichend, mit Medikamenten oder Bestrahlungen ein Vergrößern zu verhindern.

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Wie genau ist die Mammografie?

Über zehn Millionen Frauen erhalten deutschlandweit alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammografie-Screening. Die dabei gemachten Aufnahmen werden von zwei Radiologen unabhängig voneinander überprüft. Ziel ist es, auch kleinste Tumore zu entdecken, welche weder die Frau noch der Arzt vorher ertasten konnte.

Die Sensitivität der Mammografie beträgt 85 bis 90 Prozent. Das heißt, dass bei dieser Methode 10 bis 15 Prozent der zum Zeitpunkt der Untersuchung vorliegenden Brustkrebserkrankungen übersehen werden.

Damit hat die Mammografie eine gute Sensitivität, sie ist jedoch relativ unspezifisch. So können Zysten, Fibroadenome (gutartige Brusttumore) oder Verkalkungen auf der Mammografieaufnahme aussehen wie Brustkrebs. Daher wird bei einem fraglichen Befund nach einiger Zeit eine Kontrolluntersuchung oder eine Gewebeprobeuntersuchung (Biopsie) durchgeführt.

Wie sinnvoll ist das Mammografie-Screening?

Über den Nutzen des Mammografie-Screenings gibt es kontroverse Diskussionen. Befürworter weisen darauf hin, dass bei Frauen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, nach fünf bis sechs Jahren um etwa 25 bis 30 Prozent sinkt. Kritiker halten dagegen, dass sich die Prozentangaben auf die relative Risikoverminderung beziehen.

Nachweislich wird die relative Risikoreduktion sowohl von Patienten als auch von Ärzten missverstanden und der Nutzen des Screenings wird häufig überschätzt. Ohne Mammografie-Screening sterben innerhalb von 10 Jahren 4 von 1000 Frauen an Brustkrebs. Wird die Untersuchung regelmäßig durchgeführt, reduziert sich die Zahl der Todesfälle auf 3 von 1000 Frauen. Daher beträgt die Verminderung relativ gesehen 25 Prozent.

Statistisch gesehen haben von 1000 Frauen, welche sich innerhalb von 10 Jahren fünfmal im Rahmen der Reihenmammografie untersuchen lassen, jedoch genau genommen 999 keinen Nutzen davon, da 996 von ihnen auch ohne das Screening nicht an Brustkrebs sterben, während drei trotz der Untersuchung der Krankheit erliegen. Statistisch rettet also das Mammografie-Screening lediglich einer von 1000 Frauen das Leben. Die absolute Risikoreduktion beträgt daher nur 0,1 Prozent.

Die Mammographie kann Brustkrebs früh erkennen

Brustkrebs ist bei Frauen der häufigste bösartige Tumor. In Industrieländern erkrankt etwa jeder 10. Frau an Brustkrebs, ebenso ist die Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs in Industrieländern deutlich höher. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, jedoch ist hier die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer. Brustkrebs entsteht meistens bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr.

Krebst bildet sich häufig im oberen, äußeren Bereich, bis hin zur Achselhöhle oder im Gewebe direkt hinter der Brustwarze. Zu Beginn der Krankheit wachsen die Zellen des Tumors nur in den Milchgängen, breiten sich aber recht, durch die Wände der Milchgänge, in das Fettgewebe und Bindegewebe der Brust aus. Danach gelangen die Krebszellen in die Lymphgefäße und Lymphknoten, auch das Bindegewebe im Achsel- und Schlüsselbeinbereich wird von den Krebszellen befallen. Im schlimmsten Fall können die Krebszellen, über die in der Brust verlaufenden Blutgefäße, in den Blutkreislauf und in die Lunge gelangen. Eine frühzeitige Erkennung von Brustkrebs ist also somit entscheidend, für den weiteren Verlauf der Krankheit.

Leider wachsen Tumore unterschiedlich schnell und somit ist es nicht möglich zu sagen, wie lange eine Ausbreitung von der Bildung von Mikrokalk bis zur Streuung in das Blutbild und der Lunge dauert. Wird mithilfe der Mammographie Brustkrebs diagnostiziert, so sind die weiteren Behandlungstherapien, von der Schwere der Erkrankung abhängig. Bei frühzeitiger Diagnostizierung ist eine Behandlung durch Medikamente und evtl. leichten Bestrahlungen oft schon ausreichend.

Ist der Tumor jedoch schon so groß, wird in der Regel zu einer operativen Behandlung geraten, mit anschließender Strahlungsbehandlung. Die Strahlentheraphie, soll ein weiteres Wachsen des Tumoren verhindern und die neue Bildung von Krebszellen verhindern. Ist die Brust bereits stark betroffen, hilft nur noch eine komplette Entfernung der Brust.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Wie bei jeder anderen Röntgenuntersuchung wird der Körper auch bei der Mammografie mit Strahlung belastet. Hier sind die Belastungswerte wegen der speziellen Technik sogar höher als beim Röntgen der Knochen. Besonders bei jüngeren Frauen ist das Brustgewebe sehr empfindlich für diese Strahlungsart. Deshalb sollten Frauen unter 20 Jahren keiner Mammografie unterzogen werden. Zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr ist das Risiko genau abzuwägen. Soweit möglich kommen andere diagnostische Methoden zum Einsatz.

Für Frauen unter 50 bringt die Screening-Mammografie nach heutigem Stand des Wissens keinen Vorteil. Je jünger die Frau ist, desto größer ist der Anteil an falschen Positiv-Befunden. Die Brüste jüngerer Frauen weisen eine höhere Gewebedichte auf. Dies erschwert die allgemeine Beurteilung der Röntgenbilder – gutartige Veränderungen werden nicht als solche erkannt und aus diesen Fehlinterpretationen resultieren schmerzhafte, eigentlich unnötige Biopsien. Darüber hinaus unterliegen die betroffenen Frauen bis zum negativen Ergebnis der Biopsie (negativ = keine Krebserkrankung) einer immensen seelischen Belastung.

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Quellen

https://www.netdoktor.de/krankheiten/brustkrebs/mammografie/
https://de.wikipedia.org/wiki/Mammographie
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/diagnoseverfahren-mammografie.html