Bei der Japanischen Enzephalitis handelt es sich um eine durch Viren verursachte Erkrankung. Reisende in die Länder Asiens sind besonders gefährdet, an dieser Vireninfektion zu erkranken. Die Krankheit befällt das Gehirn und schädigt das zentrale Nervensystem. Für die Übertragung sind Stechmücken verantwortlich.
Diese Mücken fühlen sich besonders in Südostasien wohl, hier steigt insbesondere in den feuchten Regionen die Gefahr, durch einen Mückenstich an der Japanischen Enzephalitis zu erkranken.
Die Krankheit betrifft vor allem das zentrale Nervensystem, hier insbesondere das funktionelle Gewebe des Gehirns. Allerdings kann die Krankheit auch auf das Rückenmark übergreifen. Die Verbreitung der Japanischen Enzephalitis beschränkt sich nicht nur auf Japan, sondern auch auf andere Länder in Südostasien, aber auch in Sibirien, und Indien sind von der Krankheit betroffen. Vor allem in Landschaften mit hoher Feuchtigkeit ist das Infektionsrisiko groß.
Die Erkrankung trifft nicht nur Menschen. Auch Haustiere, Vögel und Nagetiere können an der Japanischen Enzephalitis erkranken. An der Japanischen Enzephalitis kann man in jedem Alter erkranken. Jedoch tritt die Erkrankung bei Kindern und bei Menschen ab dem 50. Lebensjahr häufiger auf, als bei anderen Altersgruppen. Das höchste Risiko, sich anzustecken liegt im Zeitraum zwischen den Monaten Juni und September.
Ursache für die Japanische Enzephalitis ist ein Virus
Die Japanische Enzephalitis wird von dem gleichnamigen Virus ausgelöst. Die Viren zählen zu den so genannten Flaviviren. Übertragen wird der Erreger durch einen Mückenstich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist dagegen nicht möglich. In den allermeisten Fällen verursacht die Infektion keinerlei Beschwerden. In diesen Fällen ist der Verlauf ausgesprochen mild, da die Krankheit nicht ausbricht. Wenn die Krankheit jedoch ausbricht, nimmt sie in vielen Fällen einen sehr schweren Verlauf und kann mitunter auch tödlich enden.
Die Inkubationszeit beträgt fünf bis fünfzehn Tage. Danach treten die ersten Symptome auf, wobei bei sonst gesunden jungen Erwachsenen die Infektion auch völlig ohne Symptome verlaufen kann. Kopfschmerzen und leichtes Fieber können jedoch auch hier auftreten, die dann rasch wieder verschwinden.
Bei Kindern und Erwachsenen ab dem 50. Lebensjahr bricht die Krankheit häufiger aus. Ist dies der Fall, dann treten hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit, Erbrechen und hoher Schlafbedarf auf. Innerhalb der ersten drei Tage verstärken sich die Beschwerden, auch das Fieber kann weiter ansteigen. Weitere, neurologische Beschwerden kommen hinzu. Dazu gehören Lähmungserscheinungen, Benommenheit, abnorme Reflexe. Bei Patienten, bei denen die Krankheit ausbricht, können auch Spätschäden auftreten. Diese zeigen sich in der Regel in neurologischer Form.
Diagnose und Therapie der Japanischen Enzephalitis nach Erregernachweis
Für eine eindeutige Diagnose ist ein Erregernachweis erforderlich. Im Liquor der Patienten können die Viren nachgewiesen werden. Außerdem können spezifische Antikörper im Blut festgestellt werde. Die Antikörper findet man ab dem achten Krankheitstag im Blut. Deren Vorhandensein ist ein absolut sicheres Zeichen für die Japanische Enzephalitis. Eine spezielle, medikamentöse Therapie gegen die Japanische Enzephalitis existiert leider nicht. Es können nur die Beschwerden behandelt werden. Absolute Bettruhe ist erforderlich. Die Patienten erhalten fiebersenkende, schmerzstillende und beruhigende Medikamente. Verläuft die Erkrankung schwer, so sind auf jeden Fall intensivmedizinische Maßnahmen erforderlich. Nur so kann man bei eventuell auftretenden Komplikationen sofort eingreifen.
Wenn die Infektion zur Erkrankung übergeht, müssen die Patienten in etwa einem Viertel aller Fälle damit rechnen, dass Spätfolgen zurückbleiben werden. Bei Patienten, bei denen die Infektion keine Beschwerden verursacht, treten keinerlei Spätfolgen auf. Die Letalität bei der Japanischen Enzephalitis ist sehr hoch. Vor allem Kinder und ältere Erwachsene fallen hier in die erschütternde Statistik.
Bei schweren Verläufen versterben die Patienten in den ersten 10 Tagen ihrer Erkrankung. Hier liegt der Grund meist in dem nicht beherrschbaren Fieber. Die Genesungsphase, auch bei relativ leichtem Verlauf, dauert etwa 2 Monate. Eine Vorbeugung ist durchaus möglich. Gegen die Japanische Enzephalitis gibt es sowohl eine Expositionsprophylaxe, als auch eine wirksame Schutzimpfung.
Bei der Expositionsprophylaxe handelt es sich um vorbeugende Schutzmaßnahmen, wie Moskitonetze, Schutzkleidung, Mückenabwehrmittel (Repellentien) etc. Reisen Sie in betroffene Gebiete nur dann, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Die Schutzimpfung ist zwar in Deutschland noch nicht zugelassen, kann jedoch über Internationale Apotheken besorgt werden. Die Impfung sollte mindestens 4 Wochen vor der Abreise durchgeführt werden. Die Wirkung der Schutzimpfung hält etwa vier Jahre. Danach eventuell auffrischen lassen, sofern weitere Reisen in Endemiegebiete geplant werden.
Quelle: Hajnalka Prohaska