Hörtest und die Durchführung eines Hörscreenings

Das Hörvermögen ist eines der wichtigsten Sinne des Menschen.  Wenn das Gehör nicht mehr richtig funktioniert, so hat man ziemliche Probleme in allen Lebenslagen. Darum sollte ein Hörtest gemacht werden. Wenn ein Kind an angeborener Schwerhörigkeit leidet, wird es ohne Behandlung nie sprechen lernen. Darum wird schon bei Babys ein Hörtest gemacht. Personen, deren Gehör durch den Beruf belastet ist, sollen sich regelmäßig einem Hörtest unterziehen.

Hörtest beim Facharzt

Es gibt zwei verschiedene Arten von Hörtest. Einer ist der objektive, der andere ist der subjektive. Bei dem objektiven Hörtest misst der Arzt das Hörvermögen des Patienten, ohne dass er Einfluss drauf nehmen kann. Beim subjektiven Hörtest muss der Patient mitarbeiten.

Subjektiver Hörtest

Der subjektive Hörtest setzt sich aus mehreren Untersuchungen zusammen. Dazu gehört die Stimmgabelprüfung. Dabei bringt der Arzt eine Stimmgabel zum Schwingen und setzt sie an verschiedenen Stellen am Kopf des Patienten an. Bei der Hörweitenuntersuchung flüstert der Arzt viersilbrige Worte aus einer Entfernung von ungefähr 8 Metern den Patienten zu. Die Tonschwellenaudiometrie wird dazu verwendet, um festzustellen, in welchem Tonbereich der Patient Töne wahrnehmen kann. Die Audiometrie ist eine Untersuchung, wo die Leistung des Hörvermögens getestet wird.

Der Arzt wird auch testen, ob der Patient einen Ton lokalisieren kann, das heißt, er muss in die Richtung schauen, aus der der Ton kommt. Tinnitus ist eine häufige Erkrankung der Ohren. Darum wird der Arzt auch untersuchen, ob der Patient an Tinnitus leidet.

Objektiver Hörtest

Hier wird ein Tubenfunktionstest gemacht. Die Tube, auch Ohrtrompete genannt, ist die Verbindung zwischen Mittelohr und Nasen – Rachen – Raum. Sie ist zuständig für den Druckausgleich im Ohr. Bei dem Test muss sich der Patient die Nase zuhalten und den Mund schließen. Dann muss er durch Ausatmen einen starken Druck erzeugen. Das Geräusch was dabei entsteht hört der Ohrenarzt.

Die Tympanometrie ist ein Verfahren, mit dem der Arzt den akustischen Widerstand des Trommelfells misst. Dem Patienten wird mittels eines Gerätes ein Ton in das Ohr gesendet. Das in dem Gerät eingebaute Mikrofon misst es den Widerstand. Otoakustische Emissionen werden mit einer Sonde gemessen. Über diese bekommt der Patient ein Geräusch in das Ohr gesendet und eine andere Sonde misst die Töne, die das Innenohr produziert. Hiermit kann der Arzt erkennen, an welcher Stelle ein Hörproblem besteht.

Bei der Tonschwellenaudiometrie bekommt der Patient Kopfhörer auf, um so Geräusche von Außen zu dämmen. Dann werden Töne in verschiedener Lautstärke und Frequenz in den Kopfhörer gesendet. Sobald der Patient den Ton hört, muss er auf einen Knopf drücken. Beide Ohren werden getrennt voneinander getestet. Die Punkte, die der Patient drückt, werden aufgezeichnet. Danach werden diese Punkte verbunden und so entsteht ein Tonaudiogramm.

Nachdem der Arzt alle Tests durchgeführt hat, bespricht er mit dem Patienten den Befund. Sollte tatsächlich eine Schwerhörigkeit vorliegen, wird er ihm empfehlen, sich ein Hörgerät anpassen zu lassen. Die Hörgeräte werden an die Ohrmuschel angepasst. Der Spezialist macht einen Abdruck der Ohrmuschel und passt so das Hörgerät an. Die Geräte sind so gebaut, dass man kaum merkt, wenn man sie trägt.

Hörtest bei Kindern und Jugendlichen

Schon bei Babys und Kleinkindern wird ein Hörtest durchgeführt. Das ist wichtig, denn ein Baby, das nicht hören kann, wird später nie sprechen lernen. Der Kinderarzt läutet mit einer Glocke und beobachtet dabei die Reaktion des Kindes. Wenn das Kind reagiert, hört es. Danach testet er, ob das Kind lokalisieren kann, aus welcher Richtung das Geräusch kommt. Dazu läutet er einmal links und einmal rechts vom Baby. Dreht das Kind den Kopf in die Richtung des Geräusches, so weiß er, dass das Richtungshören in Ordnung ist. Je früher man über das Hörvermögen des Babys bescheid weiß umso früher kann eine Behandlung erfolgen und so die sprachliche Entwicklung des Kindes altersgerecht erfolgen.

Die meisten Hörgeräteakustiker, also der Fachmann, der das Hörgerät anpasst, bieten kostenlose Hörtests an. Sollten hier Auffälligkeiten sein, so wird er empfehlen, einen Ohrenarzt aufzusuchen. Im Rahmen der Mutterpassuntersuchung ist ein Hörtest vorgesehen. Dieser wird noch in der Klinik durchgeführt. Wenn der Patient Probleme beim Hören hat, so bezahlt die Kasse auch den Hörtest. Als Vorsorgeuntersuchung übernimmt die Kasse die Kosten für den Hörtest nicht.