Der wichtigste Muskel in unserem Körper ist ein Wunderwerk an Präzision und Leistung. Etwa drei Milliarden Mal schlägt das menschliche Herz im Laufe eines Lebens und pumpt dabei etwa 250 Millionen Liter Blut durch alle Bereiche unseres Körpers, etwa fünf Liter je Minute.
Um diesen Hochleistungsmuskel gesund zu halten, muss man auf sich achten und alles vermeiden, was dem Herzen schaden könnte, denn eine Herzerkrankung kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Auf der Liste der Todesursachen stehen beim Statistischen Bundesamt Herzerkrankung mit einem Anteil von etwa 40 % auf dem ersten Platz.
Ursachen einer Herzerkrankung
Die häufigsten Herzerkrankungen entstehen durch eine Verengung der Herzkranzgefäße, eine Herzmuskelschwäche oder bei Herzrhythmusstörungen. In der Hauptsache sind Stress, zu fettes Essen, Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck die auslösenden Faktoren. Darüber hinaus können genetische Dispositionen oder Infektionen für eine Herzerkrankung verantwortlich sein.
Ein sehr großer Risikofaktor ist Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt. Durch den erhöhten Druck in den Blutgefäßen muss das Herz mehr Kraft aufwenden, um das Blut durch den Körper zu pumpen, wozu es physiologisch auf Dauer nicht in der Lage ist.
Dieses pathologische Krafttraining führt zu einer Verdickung des Herzmuskels, der dadurch seine Elastizität einbüßen. Dabei vergrößert sich das Herz, was bei fortgeschrittener Krankheit im Ultraschall gut zu erkennen ist. Zu hoher Blutdruck hat meist eine koronare Herzkrankheit, eine Herzschwäche oder einen Schlaganfall zur Folge.
Erkrankung der Herzkranzgefäße
Die Herzkranzgefäße, auch Koronaren genannt, sorgen für die Durchblutung des Herzens. Sind sie verengt, etwa durch Verkalkung oder eine Entzündung, droht ein Verschluss. Wird das Herz nicht mehr mit Blut versorgt, kann Herzmuskelgewebe absterben, was einen Herzinfarkt zur Folge hat. Typische Symptome sind starke Schmerzen im Bereich der Brust oder im linken Arm. Die Schmerzen können aber auch im Bauchraum oder Rücken auftreten.
Herzschwäche
Die Herzmuskelschwäche oder Herzinsuffizienz ist ein häufig chronisches Leiden, das über Jahre dazu führt, dass der Herzmuskel nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper pumpen kann. Meist sind Bluthochdruck, eine nicht einwandfrei arbeitende Herzklappe oder eine pathologische Veränderung der Koronaren die Ursachen. Eine akute Herzinsuffizienz kann durch eine Herzmuskelentzündung ausgelöst werden, die durch Bakterien, Viren oder Parasiten verursacht wurde.
Herzerkrankung durch Herzrhythmusstörungen
Herzrhythmusstörungen äußern sich durch Unregelmäßigkeiten im Herzschlag, wie beispielsweise zu kräftiges oder zu schwaches Schlagen oder ein kurzfristiges völliges Aussetzen des Herzschlags. Bei zu langsamen Schlagfolgen ist zumeist die Implantation eines Herzschrittmachers notwendig. Schlägt das Herz zu schnell, ist das vor allem dann gefährlich, wenn die Herzkammern betroffen ist und nicht die Vorhöfe. Bei älteren Patienten tritt häufig ein Vorhofflimmern auf, was einen Schlaganfall auslösen kann.
Herzklappendefekte
Die Herzklappen steuern den Blutstrom im Herzen und sorgen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung gepumpt wird. Öffnet sich eine Klappe nicht mehr vollständig, kann die entsprechende Herzkammer nicht komplett entleert werden. Diese Herzklappenstenose ist häufig durch eine künstliche Herzklappe zu beheben. Ist eine Klappe undicht, spricht man von einer Klappeninsuffizienz. Dabei wird beim Pumpen das Blut zurück in die Kammer gepresst. Häufig sind angeborene Fehlbildungen oder Erkrankungen wie das rheumatische Fieber Ursache für Klappeninsuffizienz.
Angina Pectoris
Der Begriff selbst bezeichnet den Schmerz im Brustbereich, der auftritt, wenn das Herz akut an einer Unterversorgung mit Blut leidet. Die Angina Pectoris ist das Hauptsymptom für koronare Herzkrankheit.
Beim Herzinfarkt kommt es zu einer länger andauernden Angina Pectoris. Die Symptome sind in der Regel dumpfer Schmerz und Druck im Brustbereich, Schweregefühl und ein Brennen oder Erstickungsgefühl. Nicht selten strahlen die Schmerzen in andere Körperbereiche aus. Auslöser sind häufig körperliche Anstrengung, Aufenthalt in Kälte, emotionalen Stress und die Einnahme großer Mahlzeiten.