Hämorrhoiden sind heute eine der häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland und anderen modernen westlichen Ländern. Sie können bereits ab dem 35. Lebensjahr auftreten. Spezielle Risikofaktoren wie:
- Schwangerschaft,
- gezieltes Krafttraining
- oder auch eine falsche Ernährung
können allerdings auch schon vorher zu den typischen Symptomen führen.
Vier Schweregrade von Hämorrhoiden und ihre Symptome
Die Ausprägung des Hämorrhoiden-Leidens wird in vier unterschiedliche Schweregrade eingeteilt, anhand derer die Symptome recht leicht erkennbar sind.
Hämorrhoiden 1. Grades: Etwas Blut im Stuhl, aber keine Schmerzen
Im ersten Grad des Stadiums sind die Hämorrhoiden nur innerlich vergrößert. Von außen sind sie nicht erkennbar, aber ein Arzt kann sie feststellen und sie proktoskopisch aufzeigen. Sichtbar werden dadurch rote und blaue, gewölbte Knoten, die Schwellungen aufweisen. Selbst wenn sie von außen nicht erkennbar sind, so treten sie im Darm innerlich in diesem Stadium schon hervor.
- Der Betroffene hat meist noch keine Schmerzen.
- Blut in geringer Menge auf dem Toilettenpapier oder im Stuhl können erste Anzeichen sein. Bleibende Schäden sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht entstanden.
Wenn die Ursachen von Hämorrhoiden zeitig bekämpft werden, dann gehen die Hämorrhoiden recht zügig wieder weg.
Hämorrhoiden 2. Grades: Jucken und Nässen am After
Im zweiten Grad sind die Hämorrhoiden durch Tasten zu erspüren. Es ist allerdings noch keine deutliche Ausprägung vorhanden. Sie treten beim Stuhlgang nach außen, um sich anschließend aber wieder zusammenzuziehen.
- Es besteht allerdings die Möglichkeit der Bildung von Ekzemen.
- Hierbei sind Blutungen noch nicht üblich, aber wenn Juckreiz und Nässen im Afterbereich auftreten, sind das sichere Anzeichen, dass die Phase in den zweiten Grad übergeht.
Auch hier ist eine Rückbildung noch möglich, für die aber schon auf die Hilfe einer Hämorrhoiden-Salbe oder eines anderen Mittels zurückgegriffen werden muss.
Hämorrhoiden 3. Grades: Erste Schmerzen und nach Außen sichtbare Knoten
Beim dritten Grad treten bereits größere Schmerzen auf. Beim Stuhlgang wölben sich die Hämorrhoiden sichtbar nach außen. Es ist daher oft erforderlich, sie wieder zurückzuschieben. Dass sich die Knoten verschieben, kann allerdings auch bei alltäglicher Anspannung passieren.
- Symptome in diesem Grad sind Juckreiz und häufige Ekzeme.
- Auch Austritt von Sekret und Entzündungen kommen ebenso wie Blutungen und Einklemmungen häufig vor.
Hämorrhoiden 4. Grades: Deformierter Afterkanal
Der vierte Grad des Hämorrhoiden-Leidens macht den Betroffenen das Leben deutlich schwer. Die Hämorrhoiden sind jetzt dauerhaft außerhalb des Afters. Die sogenannte Reposition, also das Zurückschieben, ist nicht mehr möglich. Der Patient hat starke Schmerzen und stark ausgeprägte Schwellungen und Knoten.
- Meist treten in Regelmäßigkeit Geschwüre und anhaltende Entzündungen sowie andauernder Juckreiz und häufig austretendes, schleimiges Sekret auf.
Der Arzt spricht von einem deformierten Afterkanal in diesem Stadium. In diesem Fall hilft nur noch eine Operation, die den Patienten von seinen Leiden befreien kann. Die hervortretenden Hämorrhoiden werden mit einem Skalpell entfernt. Der Patient muss sich auf eine schmerzende Operation einstellen, die auch in der Genesungsphase mit Leiden verbunden ist. In manchen Fällen handelt es sich allerdings nicht um die optimale Lösung, denn durch die OP wurde zwar das akute Problem beseitigt, aber nicht die Ursache.
In den Phasen der Grade eins und zwei ist der Schaden noch nicht so schwer, so dass eine vollständige Heilung möglich ist.
- Dazu ist eine bessere oder speziell angepasste Ernährung nötig.
- Auch ein angepasstes Verhalten beim Stuhlgang,
- verbunden mit einer optimalen Hygiene
- und einer Veränderung der Lebensgewohnheiten, können zum natürlichen Rückgang der Hämorrhoiden beitragen.