Gelassenheit – die Kunst, zu entspannen

Der Chef tobt mal wieder und verlangt Unmögliches? Ihre Kinder wollen Ihre Aufmerksamkeit, während Sie völlig kaputt vom Tag sind? Dann brauchen Sie Gelassenheit. Gelassenheit oder auch Gleichmut ist die Fähigkeit, auch in stressigen oder schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bzw. die Fassung zu bewahren.

Angesichts des hohen Stresspegels sind dazu Menschen kaum noch in der Lage. Das zeigt sich auch in der hohen Aggressivität, mit der Menschen heute miteinander umgehen.

Mit einigen Tricks finden auch unruhige Menschen ihre innere Mitte und damit Frieden.

Sich nicht selbst zu wichtig nehmen

Sie kennen das sicher? Ihr Kollege wirft die Frage in den Raum, wer eigentlich immer den Kaffee austrinkt, ohne neuen zu kochen. Niemand reagiert und Sie fühlen sich angesprochen, ohne tatsächlich angesprochen worden zu sein. Sie ärgern sich und “gehen in die Luft”.

Tipp: Beobachten Sie sich einmal über einen Zeitraum von einer Woche. Wie reagieren Sie auf bestimmte Dinge? Waren Sie tatsächlich gemeint oder haben Sie sie einfach ungerechtfertigt darauf reagiert?

Sollte wieder einmal dieselbe Situation eintreten, hilft es, tief Luft zu holen, regelmäßig ein- und auszuatmen und so der Lage Herr zu werden.

Vergessen Sie nicht, sich zu sagen, dass nicht Sie explizit gemeint waren.

Es muss nicht immer alles glatt laufen

Vor allem Perfektionisten neigen dazu, angespannt und gereizt zu sein. Dabei kann es helfen, einfach mal Fünfe gerade sein zu lassen. So sinkt der Cortisol-Spiegel und Körper und Seele kommen herunter.

Tipp: Es muss nicht immer alles perfekt sein. Die Wäsche muss nicht am selben Tag gewaschen sein, wenn dieser schon mit anderer Arbeit vollgepackt ist. Das Dokument, das der Chef vor dem Feierabend noch auf den Tisch gelegt hat, liegt am nächsten Morgen auch noch da, um bearbeitet zu werden.

Lernen Sie, auch mal loszulassen. Niemand bemerkt es, wenn Sie das Dokument noch bis Mitternacht erledigen oder die Wäsche erledigen. Nehmen Sie sich stattdessen eine Auszeit. Kochen Sie sich eine Tasse Tee oder trinken Sie ein Glas Wein und schauen Sie sich Ihre Lieblingsserie an. So werden Sie gelassener.

Ausgleich mit Sport oder Hobbies

Viele Menschen nehmen ihre Arbeit, ihren Frust und ihre unerledigten Dinge mit nach Hause und sogar mit ins Bett. Körper und Seele stehen unter Daueranspannung, kommen nicht zur Ruhe. Bei der kleinsten Kleinigkeit gehen diese Menschen in die Luft. Sie explodieren. Das muss nicht sein.

Tipp: Lernen Sie, sich einen Ausgleich zu schaffen. Sport wirkt wahre Wunder. Aktuelle Studien bewiesen, dass bereits 30 Minuten Sport den Körper zur Ruhe bringen, den Geist locker lassen.

Fahren Sie mit dem Fahrrad zum Büro und wieder zurück. Joggen Sie nach dem Feierabend oder vor Arbeitsbeginn. Hören Sie Ihre Lieblingsmusik. Machen Sie das, woran Sie Spaß und Freude haben. Das kann auch das gemütliche Zusammensitzen mit Freunden oder das Pflegen eines Hobbys sein.

Entspannungstechniken lernen

Autogenes Training, Jacobson-Methode, Yoga, Tai-Chi: Die Liste an Entspannungstechniken ist lang. Das fängt bei progressiver Muskelentspannung an und hört bei der Anwendung von Atemtechniken auf.

Mithilfe dieser Techniken lernen Sie, stressige Situationen besser zu beherrschen. So steigt der Cortisol-Spiegel erst gar nicht.

Tipp: Viele Volkshochschulen und Physiotherapie-Praxen bieten regelmäßig Kurse in Entspannungstechniken an. Die meisten Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten sogar.

Nehmen Sie sich die Zeit und lernen Sie unter professioneller Anleitung, Geist und Körper zu entspannen. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.

Optimisten sind zufriedener

Auch die Sicht der Dinge trägt wesentlich zur Gelassenheit bei. Pessimisten sehen alles viel schlechter und negativer. Das bleibt nicht ohne Auswirkung auf Körper und Seele. Der Blutdruck steigt schneller nach oben und der Stresspegel steigt. Der Körper befindet sich in ständiger Alarmbereitschaft und macht irgendwann schlapp.

Tipp: Versuchen Sie, Ihre Sicht der Dinge zu ändern. Sie haben Ihren Job verloren? Das passiert. Doch denken Sie daran, dass Sie jetzt offen und bereit für etwas Neues sind.

Ihr Urlaub ist fast zu Ende? Na und! Freuen Sie sich auf das nächste Wochenende, an dem Sie wieder ausschlafen können.

Es gibt immer positive Dinge, die sich aus negativen Aspekten ziehen lassen. Sie müssen sie nur entdecken.

Gönnen Sie sich Auszeiten

Gerade Stadtmenschen stehen unter Dauerstrom. Der ständige Lärmpegel von Verkehr und Menschen stresst zusätzlich zu Beruf und Haushalt. Dann ist es wichtig, den Sinnen eine Auszeit zu gönnen. Das kann eine warme Badewanne bei Kerzenschein und Ihrer Lieblingsmusik sein oder der Spaziergang in der freien Natur.

Tipp: Fahren Sie für ein langes Wochenende aufs Land. Das kann ein Bauernhof ohne Fernsehen und Radio sein. Auch eine Almhütte wirkt wahre Wunder. Hauptsache Sie bleiben frei von äußerlichen Einflüssen wie Internet oder Nachrichten.

Zusammenfassung:

  1. Nehmen Sie nicht alles persönlich.
  2. Lassen Sie Fünf auch mal gerade sein.
  3. Sorgen Sie für einen Ausgleich mit Sport oder Hobbies.
  4. Erlernen Sie Entspannungstechniken.
  5. Lernen Sie, die schönen Seiten des Lebens zu sehen.
  6. Gönnen Sie sich eine Auszeit in der Natur oder in der Badewanne.