Was spricht für einen guten Arzt?

Sie kennen das sicherlich: Sie müssen zum Arzt und gehen nach der Sprechstunde genauso schlau heraus, wie vorher? Oder haben Sie oft das Gefühl, dass Sie Ihrem Arzt erzählen mussten, was Sie glauben, zu haben? Vielleicht wurden Sie auch schon als unglaubwürdig behandelt und nicht ernst genommen. Dann waren Sie offenbar bei einem Arzt, den Sie nicht für gut befunden haben. Doch woran erkennen Sie einen wirklich guten Arzt, der all Ihre Leiden diagnostizieren und heilen kann?

Ein Arzt ist nicht allwissend

Ein Arzt weiß nicht alles und kann gerade bei seltenen Krankheiten nicht immer eindeutig diagnostizieren, was den Patienten bedrückt. Das ist allzu menschlich und kein Charakteristikum für die Qualität des Arztes. Dass der Arzt trotzdem gut ist, erkennen Sie daran, dass er sich nicht davor scheut, seine Unkenntnis zuzugeben und Sie an einen anderen Facharzt zu überweisen.

Einfühlungsvermögen – ein Muss bei Ärzten

Menschen, die einen Arzt aufsuchen, machen sich in der Regel Sorgen um ihre Gesundheit und möchten Klarheit haben. Besonders schlimm dran sind die Menschen, die in solchen Situationen hilflos sind und einen Arzt benötigen, der in der Lage ist, sich in sie reinzuversetzen. Der Arzt sollte die Gefühlslage erkennen können und außerdem dazu fähig sein, die richtigen Worte zu finden, um den Patienten erst einmal zu beruhigen. Ein Arzt, der Ihnen ein Horrorszenario ohne gesicherte Diagnose ausmalt, ist kaum ein guter Arzt.

Referenzen können, müssen aber kein Kriterium sein

Wer kennt sie nicht, die Praxen geschmückt mit Urkunden und Qualifikationen des Arztes? So erkennen Sie zwar, was der Arzt alles theoretisch gelernt hat, was er aber praktisch drauf hat, ist für Sie nicht erkennbar.

Fragen Sie ihn, wie oft er die Operationen durchgeführt hat, die bei Ihnen gemacht werden soll. Informieren Sie sich über die praktischen Fähigkeiten des Arztes. Im Internet finden sich oft reelle Bewertungen des Arztes, anhand derer Sie sich orientieren können. Vergessen Sie aber dabei nicht, dass diese Bewertungen oft auch sehr subjektiv sind.

Hat Ihr Arzt Sie schon berührt?

Ein inzwischen weit verbreitetes Phänomen ist die visuelle Untersuchungsmethode. Der Arzt ist offenbar in der Lage, allein aus dem Gespräch und dem Blickkontakt eine Diagnose zu stellen.

Ein guter Arzt untersucht Sie gründlich. Er stellt Fragen nach früheren Krankheiten. Er fragt nach der Einnahme von Medikamenten, der Lebenssituation und eventuellen Belastungen. Das heißt er informiert sich umfassend über Sie und kann sich so ein genaues Bild von  Ihnen machen. Oft erschließt sich aus dem Zusammenspiel aller Faktoren die richtige Diagnose.

Auch ein Arzt muss up to date sein

“Kennen Sie bereits die neueste Studie über ….? Nein? Dann sind Sie nicht der richtige Arzt für mich.” So ähnlich könnte Ihr nächster Dialog mit Ihrem Arzt verlaufen. Informieren Sie sich darüber, wie aktuell Ihr Arzt behandelt. Kennt er die neuesten Studien in seinem Fachgebiet? Wie sieht es mit neuen Behandlungsmethoden aus? Kennt Ihr Arzt sie oder behandelt er noch immer nach Schema F – bewährt und deshalb richtig?

Fühlen Sie Ihrem Arzt auf den Zahn. Nur so erfahren Sie, wie kompetent er wirklich ist.

Sind Sie aufgeklärt?

Kennen Sie diese Gespräche, bei denen Ihr Arzt eine Diagnose stellt, Medikamente verschreibt und eine Therapie verordnet? Ja? Dann kennen Sie sicherlich auch das unbehagliche Gefühl des Nichtwissens, wenn Sie die Praxis verlassen.

Ein guter Arzt erklärt seinen Patienten, was er gerade macht und was er mit dieser Untersuchung herausfinden möchte. Er zeigt verschiedene Therapieansätze und Lösungsmöglichkeiten auf und scheut sich nicht davor, auch teurere Untersuchungsmethoden wie CT oder MRT einzusetzen, um seine Diagnose abzusichern.

Er erklärt Ihnen Ihre Testergebnisse oder Röntgenbilder und ermöglicht es Ihnen so, sich selbst ein Bild von Ihrer Krankheit zu machen.

Arzthelferin – Hausdrachen oder Helferlein?

Oft erkennen Sie auch an den Arzthelferinnen in der Praxis die Qualität eines Arztes. Werden Sie beispielsweise unhöflich am Telefon oder am Empfang abgewimmelt, ohne überhaupt zu Wort zu kommen, sind Sie eigentlich schon verkehrt in der Praxis.

Ein guter Arzt besitzt auch gutes Personal, das in der Lage ist, trotz Stress höflich und einfühlsam mit Patienten umzugehen. Natürlich hat jeder mal einen schlechten Tag, häufen sich diese jedoch, spricht das nicht für die Praxis.

Ob Sie einen Arzt als gut empfinden hängt letztendlich auch selbst von Ihrem persönlichem Empfinden ab. Vielleicht hat der Arzt Ihre Erwartungen nicht erfüllt, weil das einfach nicht möglich war. Vielleicht mussten Sie auch zu lange in der Praxis warten. Doch vergessen Sie nicht, dass ab und an auch Notfälle und dringende Fälle in die Praxis kommen, die dann Vorrang haben. Dieselbe Behandlung würden Sie in diesem Fall auch erwarten. Machen Sie Ihre Beurteilung nicht an Ihren subjektiven Befindlichkeiten fest und bewerten Sie nicht vorschnell.

So erkennen Sie einen guten Arzt

  • er hört zu
  • er ist qualifiziert
  • er untersucht sie wirklich
  • er hinterfragt Ihre Lebenssituation und die Einnahme von Medikamenten
  • er besitzt ein höfliches Personal
  • er klärt sie über Behandlungen und Diagnosen umfassend auf
  • er ist auf dem neuesten Stand
  • er überweist in Zweifelsfällen auch an Kollegen

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