Dengue Fieber

Das Dengue Fieber ist eine Virusinfektion, die verbreitet in den Tropen und Subtropen auftritt. Die Krankheit ist ein so genanntes Hämorrhagisches Fieber (hämorrhagisch = zur Blutung neigend), wobei eine Erkrankung auch ohne Blutungen verlaufen kann. Überträger der Erreger sind bestimmte Arten der Aedes-Mücken.

Die Anzeichen der Krankheit ähneln denen einer besonders schwer verlaufenden Grippe. Schätzungsweise erkranken jährlich 50 bis 100 Millionen Menschen an Dengue Fieber. Insbesondere für Kinder ist die Krankheit lebensbedrohlich, denn sie entwickeln fast in allen Fällen ein Dengue-hämorrhagisches-Fieber. Diese Form der Erkrankung endet in den meisten Fällen tödlich, vor allem bei Kindern, älteren Menschen und bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Dengue Fieber tritt insbesondere im Mittel- und Südamerika, in Südostasien, in einigen Ländern Afrikas, sowie auf einigen pazifischen Inseln auf. Die Krankheit wird häufig durch Reisende nach Europa eingeschleppt. Allein im Jahr 2007 wurden 263 Fälle von Dengue Fieber dem Robert-Koch-Institut gemeldet. Das Dengue Fieber, das heißt, der Verdacht, die Erkrankung, sowie der Tod durch die Krankheit sind in Deutschland meldepflichtig. Auch ein direkter, oder indirekter Nachweis des Erregers ist zu melden.

Ursachen für das Dengue Fieber

Der Erreger des Dengue Fiebers (Dengue Virus Typ 1 bis 4) ist ein so genanntes Flavivirus. Menschen und Affen bilden die natürlichen Reservoirs. Die Übertragung erfolgt durch den Stich der beiden Mückenarten Aedes aegypti und Aedes albopictus. Die Erkrankung kann von Mensch zu Mensch übertragen werden. Vom Dengue Virus gibt es vier Unterarten – DEN 1 bis 4 – die in ein und derselben Epidemie gleichzeitig vorkommen können.

Wer ein Dengue Fieber überstanden hat, ist gegen den Erreger immun, der seine Erkrankung verursacht hat. Somit kann man also behaupten, an Dengue Fieber kann man bis zu viermal erkranken. Wenn die erste Krankheit relativ mild verlaufen ist, sollte man dies nicht als Freifahrtschein nehmen. Jede weitere Infektion mit dem Dengue Virus kann schwerer verlaufen, als die Vorinfektion.

Symptome und Inkubationszeit beim Dengue Fieber

Die Inkubationszeit beträgt beim Dengue Fieber zwei bis acht Tage. Die ersten Beschwerden, die nach einer Infektion auftreten, ähneln sehr denen einer Grippe. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Kreislaufprobleme, Durchfall und auch Augenbindehautentzündung. Die Beschwerden nehmen rapide zu und zeigen sich von Mal zu Mal schwerer. Nach einem heftigen Fieberschub sinkt das Fieber ab, steigt jedoch nach ein oder zweit Tagen erneut heftig an. In diesem Zeitraum lassen sich bereits spezifische Antikörper im Blut nachweisen. Auch Hautausschlag kann auftreten.

Bei Patienten, die die hämorrhagische Form des Dengue Fiebers entwickeln gibt es Abweichungen im Beschwerdebild, gegenüber der milden Form. In der ersten Phase sind die Symptome gleich, wie bei der milden Form. Nach der fieberfreien Phase tritt das Fieber erneut sehr heftig auf und es kommt zu Blutungen der inneren Organe. Auch Bluterbrechen kann auftreten. Blutige Durchfälle sind hier auch keine Seltenheit. Kommt es zu den Blutungen, kann auch ein Schockzustand entstehen. Beim Auftreten des so genannten Dengue Schock Syndroms stehen die Chancen sehr schlecht, dass der Patient diese Phase überlebt.

Diagnose und Therapie des Dengue Fiebers

Für die Diagnose sind die Erhebung der Krankengeschichte sowie die Symptomatik von großer Bedeutung. Das Zusammentreffen von Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschlag, sowie Glieder-, Muskel- und Gelenkschmerzen ist ein deutliches Indiz für die Diagnose „Dengue Fieber“. Nach etwa vier Tagen kann man spezifische Antikörper im Blut nachweisen. Der Nachweis des Erregers gestaltet sich schwierig, dient jedoch der Diagnosesicherung zwischen dem vierten und siebten Krankheitstag.

Die Diagnose „hämorrhagisches Dengue Fieber“ lässt sich anhand bestimmter Blutmerkmale stellen. Das Blut weist eine gestörte Gerinnung auf, die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und der Blutplättchen nimmt ab. Zudem kommt es in fast allen Fällen zu einer Vergrößerung der Leber. Leider gibt es bisher keine spezielle Therapie beim Dengue Fieber. Die Behandlung wird gegen die Symptome gerichtet.

Bei der klassischen Form von Dengue Fieber erhalten die Patienten fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente, wobei auf Präparate zurückgegriffen wird, die keine Acetylsalicylsäure enthalten. Patienten, die an der klassischen, nicht hämorrhagischen Form des Dengue Fiebers erkrankt sind, können mit einer Krankheitsdauer von etwa 2 Wochen rechnen. Kommt die ärztliche Behandlung frühzeitig, so ist man nach etwa dieser Zeit geheilt. Folgeschäden sind in diesem Fall nicht zu erwarten.

Anders gestaltet sich die Therapie bei Patienten, die an der hämorrhagischen Form erkrankt sind. Sie erhalten neben den bereits erwähnten Medikamenten zusätzlich auch Infusionen, die den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust wieder ausgleichen sollen. Je nach Stärke der Blutungen müssen den Patienten Blutplasma und Bluteiweiß verabreicht werden. Bei beiden Formen ist es überaus wichtig, dass die Patienten Bettruhe bewahren. Sie müssen ärztlich beobachtet werden. Patienten, die an der hämorrhagischen Form erkrankt sind, werden häufig intensivmedizinisch betreut.

Wird eine Dengue Fieber-Erkrankung behandelt, so heilt sie in der Regel problemlos aus. Komplikationen sind nur bei unbehandelten Fällen zu erwarten. Die Erkrankung kann hämorrhagische Züge entwickeln. Hier liegt die Sterblichkeitsrate bei ca. 20% in den unbehandelten Fällen. Wird die Erkrankung intensivmedizinisch behandelt, sinkt die Sterblichkeitsrate auf etwa 1%. Besonders schwer verläuft Dengue Fieber bei Kindern unter einem Jahr. Sie sind die meisten Opfer, wenn die Krankheit tödlich verläuft. Ist eine Dengue Fieber-Erkrankung ausgestanden, ist man gegen den verursachenden Subtyp immun. Jede weitere Dengue-Virus-Infektion kann einen schweren Verlauf nehmen.

Dengue Fieber vorbeugen

Eine Impfung gegen das Dengue Fieber existiert nicht. Deshalb gilt es, auf Reisen in den Tropen und Subtropen auf einen konsequenten Mücken- und Insektenschutz zu achten. Tragen Sie auch tagsüber langärmelige Bekleidung. Insbesondere frei bleibende Hautstellen, wie Hände, Hals, Gesicht etc. müssen gründlich mit Repellentien (Mückenschutzmittel) eingerieben werden. Die Wirkung dieser Mittel lässt nach einigen Stunden nach! Deshalb sollte man das Mittel stets dabei haben. Das Auftragen sollte alle 3-4 Stunden wiederholt werden. Moskitonetze sind keine Dekorationselemente – zumindest nicht in den Tropen und Subtropen – sondern dienen der eigenen Sicherheit.

Quelle: Hajnalka Prohaska

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