Eine Blinddarmentzündung entsteht am Blinddarm, dieser befindet sich am Anfang des Dickdarms, in der Nähe der Dünndarmeinmündung. Die Behauptungen, der Blinddarm hätte überhaupt keine Funktion im Körper, wurden mittlerweile widerlegt.
Der Blinddarm dient sozusagen als Ventil zwischen Dünndarm und Dickdarm und verhindert, dass das verdaute Essen von Dickdarm wieder in den Dünndarm geschoben wird.
Am Ende des Blinddarms, der etwa die Größe einer Faust hat, befindet sich der Wurmfortsatz. Der wiederum erfüllt jedoch wirklich keine Funktion. Warum man ihn trotzdem hat, stellt bis heute ein Rätsel dar, er stört aber auch nicht. Nicht, so lange er sich nicht entzündet. Wenn der Arzt von einer Blinddarmentzündung spricht, dann meint er vielmehr, dass der Wurmfortsatz entzündet ist. Diese Entzündung geht mit heftigen Schmerzen einher. Hier ist eine Operation, im Rahmen derer der Wurmfortsatz chirurgisch entfernt wird, unumgänglich. Wird eine Blinddarmentzündung nicht operiert, bzw. behandelt, so kann er reißen und eine lebensgefährliche Sepsis (Blutvergiftung) verursachen.
Ursachen einer Blinddarmentzündung
In der Regel entsteht eine Blinddarmentzündung (besuchen Sie unsere Partnerseite mit mehr Infos) dann, wenn die Öffnung des Wurmfortsatzes verstopft ist. Eine Verstopfung kann durch angestauten Kot, oder durch einen Knick im Wurmfortsatz entstehen. Selten liegen die Ursachen in Fremdkörpern, die versehentlich im Wurmfortsatz landen, wie Kerne von Steinobst (Kirschen etc.). Auch Tumore, oder Wurmbefall können eine Blinddarmentzündung verursachen. Eine weitere Ursache für eine Entzündung des Wurmfortsatzes liegt in anderen Erkrankungen des Darmes, wie beispielsweise Morbus Crohn, oder eine bakterielle Infektion.
Von einer Blinddarmentzündung werden etwa 12% aller Menschen vor ihrem 30. Lebensjahr betroffen. Natürlich kann eine Blinddarmentzündung in jedem Alter auftreten. Eine Operation ist mittlerweile Routinesache und stellt kaum noch eine zusätzliche Belastung für den Patienten dar. Nach einigen Tagen können die Patienten das Krankenhaus wieder verlassen.
Blinddarmentzündungen und die Symptome
Zu Beginn einer Blinddarmentzündung verspüren die Patienten deutlich wahrnehmbare Schmerzen in der Nabelgegend, oder im Oberbauch. Nach nur einigen Stunden verschwinden die Schmerzen, jedoch nur, um weiter unten, in der rechten, unteren Bauchhälfte sich wieder bemerkbar zu machen. Diese Verlagerung der Schmerzen geschieht in der Regel nahtlos. Die Schmerzen sind beim Gehen besonders stark. Zudem klagen die meisten Patienten über Appetitlosigkeit, Übelkeit, in vielen Fällen auch über Erbrechen, selten auch über Fieber.
Schwangere Patienten, Kinder und ältere Menschen weisen nur selten diese typischen Symptome, in solchen Fällen besteht die Gefahr, dass die Entzündung erst recht spät bemerkt und diagnostiziert wird.
Ursachen und Symptome einer Blinddarmentzündung
Die Ursache einer Blinddarmentzündung kann in vielen Fällen gar nicht geklärt werden. Eine relativ oft vorkommende Ursache ist die Verstopfung des Wurmfortsatzes durch Stuhlreste. Dadurch können sich im Blinddarm Bakterien verbreiten und eine Entzündung verursachen. Auch ein Abknicken des Wurmfortsatzes, durch Narben hervorgerufene Verengungen oder Fremdkörper wie Kerne können ein Verstopfen verursachen und eine Blinddarmentzündung begünstigen.
Appendizitis äußert sich zunächst durch teilweise sehr starke Oberbauchschmerzen. Typischerweise „wandern“ die Beschwerden vom Oberbauch innerhalb weniger Stunde bis in die Magengegend, wo sich der Blinddarm befindet. Begleitet werden die Schmerzen von weiteren Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit, Unwohlsein und manchmal auch Fieber und Durchfall. Auch bei Bewegungen, insbesondere beim Anheben des rechten Beins, kann es zu Schmerzen kommen.
Gesicherte Diagnose durch genaue Untersuchung
Für die Diagnose sind mehrere Untersuchungen notwendig, doch zunächst wird der Arzt den Patienten zu den Beschwerden befragen und eine Tastuntersuchung vornehmen. Bei der Blinddarmentzündung reagieren die Patienten mit heftigen Schmerzen, wenn bestimmte Punkte am Bauch gedrückt werden. Der Tastuntersuchung folgen eine Blutuntersuchung und eine Temperaturmessung. Im Rahmen der Blutuntersuchung werden bestimmte Entzündungswerte ermittelt. Ist der Anzahl der weißen Blutkörperchen – Leukozyten – erhöht, so deutet dies auf eine Entzündung im Körper. Es ist auch sehr wichtig, andere Erkrankungen vor einer Operation auszuschließen. So wird bei Frauen auch eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt.
Hierbei soll eine Eileiterschwangerschaft sowie eine mögliche Eierstockentzündung ausgeschlossen werden. Die Durchführung eines Schwangerschaftstests ist auch durchaus üblich. Bestimmte Erkrankungen der Nieren können auch Schmerzen im Bauch verursachen. Eine Urinuntersuchung schafft hier Klarheit. In vielen Fällen lässt sich die Diagnose „Blinddarmentzündung“ nicht mit 100%-iger Sicherheit stellen. Im Zweifelfall wird operiert. Stellt sich bei der Operation heraus – kommt durchaus vor – dass der Wurmfortsatz nicht entzündet ist, muss man nach weiteren möglichen Ursachen für die Schmerzen suchen. Eine Operation – auch im Zweifelfall – ist jedoch wichtig. Wird nämlich zu spät operiert, kann die bereits anfangs erwähnte Sepsis auftreten.
Operationstechniken einer Blinddarmentzündung
Die Therapie bei einer Blinddarmentzündung heißt immer Operation. Hierfür stehen den Chirurgen zwei Operationstechniken zur Verfügung. Zum einen, die klassische Operation, wobei im rechten Unterbauch ein kleiner Schnitt gemacht wird. Nach Öffnung wird der Wurmfortsatz abgetrennt, der Stumpf und der Schnitt vernäht.
Die zweite Methode nennt sich „Schlüsselloch-Technik“. Hier wird mithilfe eines Laparoskopes operiert. Das Instrument, das man auch zur Bauchspiegelung Verwendung findet, hat sich mittlerweile bei „kleineren“ Operationen im Bauchraum bestens bewährt. Hier werden in der Nabelgegend drei kleine Schnitte gemacht. Durch eine der Öffnungen wird das Laparoskop eingeführt. Am Ende dieses Instruments befinden sich eine Kamera und eine Lichtquelle. Der Arzt sieht auf einem Monitor, wo er sich genau befindet und was er macht. Durch die beiden anderen Öffnungen werden weitere Instrumente, die für die Operation notwendig sind eingeführt. Der Wurmfortsatz wird auch hier abgetrennt und herausgezogen, der Stumpf und die kleinen Öffnungen werden vernäht. In beiden Fällen wird eine so genannte Drainage in die Wunde eingeführt, um Wundflüssigkeit aus dem Körper zu leiten. Die Drainage wird nach 1-2 Tagen entfernt.
Verlauf einer Blinddarmentzündung
Eine Blinddarmentzündung, die rechtzeitig erkannt und operiert wird, verläuft gut und ohne weitere Komplikationen. Problematisch wird es nur, wenn die Entzündung nicht rechtzeitig diagnostiziert wird. Hier kann eine Perforation des Blinddarmes erfolgen. Kot tritt in den Bauchraum aus, und sorgt hier für weitere Entzündungen. Meist ist das Bauchfell hiervon betroffen. Die Entzündung und die Verunreinigung des Bauchraumes ziehen eine Sepsis nach sich, die durchaus tödlich enden kann. In einigen Fällen entstehen an der Operationsstelle im Bauch Narben, die ein Verkleben der Darmschlingen nach sich ziehen können. Hier ist eine erneute Operation angesagt. Eine Blinddarmoperation gehört heute zu Routine und ist dementsprechend Arm an Komplikationen.
Vorbeugen nicht möglich
Einer Blinddarmentzündung kann man nicht vorbeugen. Man sollte jedoch nach Möglichkeit darauf achten, keine Fremdkörper (Kirschkerne etc.) zu schlucken.
Lesen Sie mehr bei:
- Die Ursache der Blinddarmentzündung
- Symptome einer Blinddarmentzündung
- Diagnose Blinddarmentzündung
- Therapie einer Blinddarmentzündung
Hajnalka Prohaska – contentwelt.de