Prostatakrebs ist bei Männern die am häufigsten vorkommende Krebsart. Die bösartige Gewebeveränderung der Prostata ist im Anfangsstadium schwer zu erkennen, da sie häufig ohne spezifische Symptome verläuft. Bei den meisten Männern bleibt Prostatakrebs daher lange unentdeckt. Diese Krebsart lässt sich jedoch gut therapieren, wenn sie frühzeitig erkannt wird. Umso wichtiger ist es also, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken nimmt mit dem Alter zu. Auch eine familiäre Veranlagung erhöht das Risiko. Weiterhin scheint die Ernährung einen hohen Einfluss darauf zu haben, ob Männer an Prostatakrebs erkranken oder nicht.
Prostatakrebs frühzeitig erkennen und erfolgreich behandeln
Die beste Methode, Prostatakrebs erfolgreich zu behandeln, ist diesen so früh wie möglich zu erkennen. Häufiger und nächtlicher Harndrang und andere Schwierigkeiten beim Wasserlassen sowie eine gestörte Sexualfunktion können mögliche Symptome sein. Allerdings treten diese meist erst auf, wenn der Tumor bereits eine fortgeschrittene Größe erreicht hat oder sich Metastasen gebildet haben. Die Symptome sind außerdem nicht immer gleich und werden teilweise falsch gedeutet.
Die regelmäßige Vorsorge ist daher sehr wichtig, um Prostatakrebs frühzeitig erkennen zu können. Besteht der Verdacht auf Prostatakrebs, beispielsweise aufgrund eines auffälligen Tastbefunds oder einer hohen Konzentration des Eiweißes PSA im Blut, wird dieser zunächst mittels einer multiparametrischen MRT-Untersuchung abgeklärt. Wird ein Tumor festgestellt, kann über eine Gewebeprobe seine Bösartigkeit bestimmt werden. Rund 60 % aller diagnostizierten bösartigen Prostatatumore sind nicht lebensbedrohlich. Es gibt mehrere erfolgversprechende Behandlungsmethoden, die sogar bei einem hoch aggressiven Prostatatumor gute Heilungschancen versprechen.
Die Behandlung von Prostatakrebs
Um Prostatakrebs zu behandeln, gibt es unterschiedliche Methoden. Welche zum Einsatz kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen beeinflussen der Gleason-Score, also der Grad der Bösartigkeit des Tumors, sowie die Anzahl der Karzinome und die Größe des Tumors die Behandlungsmethode. Auch die Lage und die Metastasierung des Tumors sind entscheidend.
Diese Behandlungsmöglichkeiten für Prostatakrebs gibt es:
- Watchful Waiting
- Active Surveillance
- radikale Prostatektomie
- Strahlentherapie
- Hormontherapie
- Chemotherapie
- Immuntherapie
- Radionuklidtherapie
Hat der Patient keine Beschwerden und befindet er sich in einem weit fortgeschrittenen Alter, dann ist es unter Umständen sinnvoll, gar keine Behandlung zu wählen, sondern den Tumor lediglich zu beobachten. Die Überwachung kann abwartend, als sogenanntes Watchful Waiting erfolgen, oder aktiv.
Bei der aktiven Überwachung, der Active Surveillance, wird der PSA-Wert regelmäßig kontrolliert und der Tumor mittels MRT und Biopsien beobachtet. Ist das bösartige Gewebe nur auf die Prostata beschränkt, kann eine radikale Prostatektomie, also die komplette Entfernung der Prostata, erwogen werden. Bei diesem Eingriff können allerdings Inkontinenz und Impotenz nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Soll die Prostata erhalten bleiben, gibt es weitere mögliche Behandlungsmethoden. Die Krebszellen können mit einer Strahlentherapie gezielt geschädigt werden, so dass sie sich nicht mehr weiter teilen können. Auch durch eine Hormontherapie kann das Wachstum des Tumors gestoppt werden. Darüber hinaus ist es möglich, Prostatakrebs durch Chemotherapie, Immuntherapie oder eine Radionuklidtherapie zu behandeln. Während bei der Chemotherapie Medikamente zum Einsatz kommen, werden bei der Immuntherapie körpereigene und modifizierte T-Zellen eingesetzt. Bei der Radionuklidtherapie kommen radioaktive Substanzen zum Einsatz.