Kinder mit ADHS, also mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, haben Probleme, sich über längere Zeit zu konzentrieren, sie besitzen einen nur schwach ausgeprägten Reizfilter und lassen sich so durch unwichtige Sache ablenken. Infolge davon können Kinder mit ADHS häufig auch nur schlecht zuhören, sie leiden an Vergesslichkeit.
Diese Kinder handeln häufig impulsiv und denken nur wenig über ihr Handeln nach. Sie sind immer etwas überdreht, können nicht ruhig sitzen und benötigen ein hohes Aktivitätsniveau. In vielen Fällen bricht diese innere Unruhe auch äußerlich aus, Wutausbrüche und ähnliches treten nicht selten auf. Des weiteren sind Kinder mit ADHS emotional instabil, das heißt das sie zu Stimmungsschwankungen neigen und leicht reizbar sind.
ADHS – Anzeichen und Ausprägungen
AHDS ist eine angeborene Störung, die Ursache für ADHS liegt in einer zu geringen Durchblutung bestimmter Bereiche des Gehirns. Dadurch können Reize vom Gehirn nicht richtig verarbeitet werden. Diese mangelnde Durchblutung kann durch einen Sauerstoffmangel bei der Geburt oder auch durch Komplikationen während der Schwangerschaft ausgelöst werden.
Neben biologischen Ursachen kann ADHS auch durch soziale Einflüsse verstärkt werden, so kann beispielsweise auch eine mangelnde Aufmerksamkeit der Eltern aber auch mangelnde Bewegung zu diesen Symptomen führen.
Die Diagnose von ADHS ist bereits vor dem 6. Lebensjahr möglich. Bereits bei Säuglingen können erste Symptome für ADHS festgestellt werden. Anzeichen hierfür sind beispielsweise andauernde Schreiphasen, eine motorische Unruhe als auch Ess- und Schlafprobleme. Im Kleinkindalter sind typische Anzeichen für ADHS eine geringe Ausdauer bei Spielen, Teilleistungsschwächen beispielweise im motorischen Bereich aber auch im Bereich der Sinneswahrnehmung als unberechenbares Sozialverhalten.
Im Grundschulalter tritt bei Kindern mit ADHS häufig die Lese-Rechtschreib-Schwäche oder die Rechenschwäche auf, Klassenwiederholungen sind nicht unüblich. Dies kann unter Umständen zu instabilen sozialen Bindungen als auch zu einem Außenseitertum führen, nicht selten bewirkt diese eine Regelbruch beispielsweise in Form der Störung des Unterrichts. Im weitern Verlauf der Entwicklung ist dann häufig zum Zeitpunkt der Pubertät eine Verstärkung der Ausprägung zu verzeichnen. Dies ist beispielsweise durch eine Antriebslosigkeit, Ängstlichkeit und Depression oder auch durch aggressives Verhalten in Verbindung mit sozialen Randgruppen gezeichnet.
ADHS – Diagnose und Therapien
Wie bereits erwähnt liegt bei ADHS sowohl ein Aufmerksamkeitsdefizit als auch eine Hyperaktivitätsstörung. Je nach Stärke der Ausprägung kann in 3 Gruppen von ADHS-Fällen unterschieden werden.
Zum einem gibt es die überwiegend hyperaktiven und impulsiven Kinder, zum anderen die eher aufmerksamkeitsgestörten Kinder. In diesem Zusammenhang fallen häufig auch die Begriffe „Zappelphilipp“ oder „Träumsuse“. Bei der dritten Gruppe von ADHS sind beide Bereiche gleichmäßig stark ausgeprägt. Eine Diagnose von ADHS führt der Kinderpsychologe durch. Aufgrund der stetigen Entwicklung des Kindes wird ADHS jedoch erst diagnostiziert, wenn ein sogenanntes Kernsymptom mindestens 6 Monate lang vorliegt.
Zu den Kernsymptomen zählen die Aufmerksamkeitsstörung, die emotionale Labilität, die Impulsivität sowie die Hyperkinese. Die Aufmerksamkeitsstörrung ist vor allem im schulischen Bereich durch die mangelnde Konzentrationsfähigkeit erkennbar. Ein typisches Anzeichen für die emotionale Labilität sind Stimmungsschwankungen und Gefühlausbrüche. Die Impulsivität bewirkt beispielsweise ein unüberlegtes handeln und steht häufig in Verbindung mit der Hyperkinese, also dem großen Bewegungs- und Aktivitätendrang.
Diese Kernsymptome führen bei den meisten Kinder mit ADHS in der Regel zu weiteren Problemen, diese werden häufig auch als Folgesymptome bezeichnet. Durch das Unvermögen sich über längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren, können Schüler mit ADHS trotz einer normalen und teilweise sogar einer vergleichbaren hohen Intelligenz nicht den Unterrichtsstoff folgen und nur in wenigen Fällen eigenständig Lernen beziehungsweise Hausaufgaben erledigen. Diese Lernschwierigkeiten führen oft zu schlechten Noten und verursachen in Verbindung mit anderen Teilleistungsschwächen häufig zu einem sinkenden Selbstbewusstsein als auch zu sozialen Schwierigkeiten.
ADHS ist prinzipiell nicht heilbar, kann aber positiv beeinflusst werden. So sollten beispielsweise Kinder mit ADHS einen strukturierten Alltag sowie feste Bezugspersonen haben, bei der Hausaufgabenerledigung als auch beim Lernen muss für ein störungsfreies Umfeld als auch für Ruhe gesorgt werden.
Heilpraktiker Felix Teske