Refraktometer – Untersuchung beim Augenarzt

Ein Refraktometer ist ein Gerät, das der Augenarzt braucht, um die Sehstärke des Patienten festzustellen. Dieses Gerät misst die Brechkraft des Auges und wird auch beim Schielen zur Brillenbestimmung verwendet.

Dabei sendet das Refraktometer einen Lichtstrahl ins Auge des Patienten, der dann auf die Netzhaut trifft. Anhand der Lichtbrechung erkennt der Arzt den Grad der Fehlsichtigkeit und auch, ob der Patient kurzsichtig (er sieht in der Nähe gut, aber in der Ferne unscharf) oder weitsichtig (der Patient sieht in der Ferne scharf, braucht aber zum Lesen eine Brille) ist. Das Refraktometer ist ein Gerät, das am Tisch des Arztes oder des Optikers steht. Also sitzt der Patient dem Arzt (Optiker) gegenüber.

Das Refraktometer sieht einem Mikroskop ähnlich und hat eine Auflage, wo der Patient das Kinn ablegt, und eine Art Kopfstütze, wo die Stirn angelehnt wird. Der Arzt oder Optiker wird das Gerät auf die optimale Höhe für den Patienten einstellen, sodass dieser eine entspannte Haltung einnehmen kann. Wenn die Untersuchungsposition für den Patienten angenehm ist, wird das Refraktometer eingeschaltet und sendet einen Lichtpunkt aus, der für den Patienten sichtbar ist und den er nach Aufforderung des Arztes oder Optikers fixieren muss.

Danach stellt sich das Gerät automatisch ein und der Untersuchende kann das Ergebnis der Fehlsichtigkeit ablesen. Ebenso kann auch gleichzeitig eine etwaige Hornhautverkrümmung erkannt und ausgemessen werden, was wichtig für die Anpassung von Brillen oder Kontaktlinsen ist.

Das Risiko auf Schielen erfassen – mit dem Refraktometer möglich

Auch Schielen kann der Arzt mit dem Refraktometer feststellen. Das kommt meist bei Kindern vor und es muss sofort mit dem Korrigieren, mittels Brille, begonnen werden. Oft wird während der Behandlung für einen gewissen Zeitraum ein Brillenglas so lange zugeklebt, bis das Auge in der richtigen Position ist, danach (wenn das Schielen beidseitig ist) wird das andere Brillenglas zugeklebt. Ebenfalls so lange bis das Auge in der richtigen Position ist.

Das Ergebnis, das das Refraktometer ausdruckt, könnte wie folgt aussehen:

R -5 +1,00 10°
L -4,5 +1,00 160°

R steht für rechtes Auge, L für linkes. Das Minus vor dem Wert heißt Kurzsichtigkeit, bei Weitsichtigkeit würde ein + stehen. Wenn im Rezept der Wert +1,00 steht, heißt das, dass der Patient eine Hornhautverkrümmung hat. Neben diesem Wert steht der Grad der Verkrümmung.

Danach wird der Arzt oder Optiker mit dem Patienten ein ausführliches Diagnosegespräch führen. Dabei wird auch erörtert, ob der Patient lieber Kontaktlinsen tragen möchte oder sich für eine Brille entscheidet. Sollte Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) festgestellt werden, wird diese beim Schliff der Brille berücksichtigt. Der Wert der Verkrümmung wird in Winkelgraden gemessen. Wenn der Patient sich für Kontaktlinsen entscheidet, wird der Optiker zu harten Linsen raten, da die Hornhautverkrümmung durch harte Linsen besser ausgeglichen werden kann als mit weichen.

Wie kann eine Untersuchung mit dem Refraktometer ablaufen?

Bei der Untersuchung mit dem Refraktometer braucht der Patient keine Buchstaben oder Zahlen lesen. Darum ist die Methode der Sehstärkenbestimmung optimal für Kinder die noch nicht lesen können, bzw. sich nicht ausdrücken können, ob sich die Sehschärfe nach Vorsetzen anderer Testlinsen bei der herkömmlichen Augenuntersuchung verbessert oder verschlechtert.

Vor dieser Untersuchung bekommt der Patient ein Medikament in die Augen getropft, das die Pupillen erweitert. Danach darf er einige Stunden nicht selbst mit dem Auto (oder auch Motorrad, Mofa) fahren. Dafür gibt es einige Gründe, erstens ist ja die Pupillenmotorik eingeschränkt, da sie sich bei Lichtveränderungen nicht zusammenzieht und zweitens könnte bei einer Verkehrskontrolle der Verdacht entstehen, der Patient hätte Drogen genommen.

Sinnvoll ist es, sich einer Augenuntersuchung zu unterziehen, wenn man merkt, dass man schlecht sieht, bzw. unerklärliche Kopfschmerzen hat. Diese können auf eine Sehschwäche hindeuten. Die meisten Optiker bieten eine Überprüfung der Sehstärke im Rahmen des Kundenservice an. Die Krankenkassen übernehmen aber auch die Kosten für die Untersuchung beim Augenarzt. Sehtests sind auch im Mutterpass für Kinder vorgesehen. Ein Sehtest für die Zulassung der Führerscheinprüfung allerdings ist kostenpflichtig.

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