Die Gründe, die zu Zahnverlust führen, können sehr unterschiedlich sein. Erbliche Veranlagung für eine schlechte Zahnsubstanz, Krankheiten, bakterielle Angriffe durch mangelnde Zahnhygiene oder das Ausschlagen oder irreparable Abbrechen eines Zahnes durch äußere Gewalteinwirkung oder Unfälle sind nur einige Ursachen. Der häufigste Grund ist jedoch der kariöse Befall von Zähnen, Zahnfleisch oder Zahnhalteapparat durch mangelnde Zahnhygiene.
Wenn Zahnbelag nicht oder nur unzureichend entfernt wird, können die enthaltenen Bakterien Giftstoffe und Säuren absondern, die den Zahn und seine Umgebung schädigen können.
Bei regelmäßigen Zahnarztbesuchen können kleinere Schäden schnell entdeckt und sofort behandelt werden, was größtenteils schmerzfrei und unkompliziert machbar ist. Wird ein Kariesbefall erst durch Zahnschmerzen oder Zahnfleischentzündungen bemerkt, kann bereits die Wurzel oder sogar der Kieferknochen befallen sein. Jetzt ist es höchste Zeit zu handeln! Lässt man die Krankheit fortschreiten, kann der betroffene Zahn oft nicht mehr gerettet werden, löst sich und fällt schließlich aus oder muss gezogen werden.
Dies geschieht meist durch die Rückbildung oder bakteriell bedingte Auflösung des Kieferknochens unterhalb. Der schmerzende Zahn wird beim Kauen geschont, der Kieferknochen wird nicht mehr beansprucht und bildet sich zurück. Dies kann das dann nötige Einsetzen eines Implantates erschweren bis unmöglich machen. Auch wenn viele Deutsche ein Unwohlsein bis zu einer starken Phobie vor dem Zahnarzt entwickeln, je später die Behandlung beginnt, desto aufwendiger wird diese. Muss erst die Knochensubstanz aufgebaut werden, wird die Behandlung nicht nur langwieriger sondern auch wesentlich preisintensiver.
Anwendungsgebiete von Implantaten
Eine einzelne Zahnlücke kann auf verschiedene Weise behandelt werden. Hier bietet einerseits eine Brücke an, für die die nebenliegenden Echtzähne als Halter verwendet werden. Hierfür muss der gesunde Zahnschmelz jedoch abgeschliffen werden und eine Prothese über 3 Zähne eingesetzt. So müssen also die eigentlich gesunden Nebenzähne für den Ersatz dazwischen reduziert werden.
In vielen Fällen greift man heute auch in einem solchen Fall sofort zum Einzelimplantat, um stabile und funktionstüchtige Zähne nicht zerstören zu müssen. Passiert die Implantierung zeitnah nach dem Verlust des Zahnes, kann die Zahnfleischtasche genutzt werden, der Kieferknochen ist noch zu genüge vorhanden und das Implantat ersetzt einfach die verlorene Zahnwurzel. Mit einer Krone versehen gliedert sich der Zahnersatz schnell wieder in die Zahnreihe ein. Zusätzlich kann das Implantat für späteren Zahnersatz über mehrere Zähne als Pfeiler fungieren.
Klassische und spezielle Anwendung von Implantaten
Die klassische Anwendung des Implantates ist jedoch, wenn ein hoher Zahnverlust vorliegt und kein Echtzahn oder der noch fest sitzende Rest eines Naturzahnes mehr vorhanden ist, der als Haltepfeiler für eine Zahnbrücke zu gebrauchen ist. Durchschnittlich können in diesem Fall vier Implantate als Verankerung eines herausnehmbaren oder fest fixierten Zahnersatzes in Form einer Vollprothese dienen.
Es muss also nicht jeder Zahn einzeln durch ein Implantat ersetzt werden. Dies variiert jedoch von Fall zu Fall, denn die Implantate müssen fest im Kiefer verankert werden können. Ist die Knochenstruktur zu dünn, kann der Zahnarzt Einzelimplantate vorschlagen, die nur die Leistung eines einzelnen Zahnes übernehmen, oder einen Knochenaufbau oder Sinuslift zur Verstärkung der Knochensubstanz vorschlagen. Implantate benötigen nämlich immer eine ausreichende Knochenschicht, um zuverlässig verankert zu werden.
Bei einigen Patienten kann auch eine gezielte Entfernung der Echtzähne und nachfolgende Implantierung die beste Lösung sein, so zum Beispiel bei schlechter Zahnsubstanz und Aussicht auf den nicht aufhaltbaren Verlust der Echtzähne. In diesem Fall kann es besser sein, gleich zu implantieren bevor unter einzelnen Lücken der Knochen schwindet und der Patient, während er auf den Verlust des nächsten Zahnes wartet, ästhetische und funktionale Nachteile erdulden muss. Ausführlich und auf den Einzelfall abgestimmt, berät der Spezialist hier gerne ausführlich.