Venengymnastik – geschwollene Beine adé

Der Sommer steht vor der Türe und Sie freuen sich auf das unbeschwerte Leben an der frischen Luft, sowie farbenfrohe und vor allem kurze Kleidung. Doch leider stört ein Problem den Ausblick auf Ihre schönen Beine: Sie fühlen sich schwer an und werden unförmig. Denn leider haben erhöhte Temperaturen nicht immer nur Freude und Wohlbefinden im Gepäck. Gerade Personen mit einem schwachen Bindegewebe leiden darunter, dass Ihre Venen bei Hitze nicht zufriedenstellend arbeiten. Die Flüssigkeit staut sich in die Beine und lässt sie unschön anschwellen.

Vor allem Menschen mit stehender und sitzender Tätigkeit leiden sehr häufig unter geschwollenen Beinen, die schnell müde und schwer werden. Kompressionsstrümpfe, kalte Güsse, viel Bewegung und Hochlegen der Beine sind Maßnahmen, die diesen Menschen das Leben sehr erleichtern können.

Doch eine Venenschwäche ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Denn die geschwollenen Beine schmerzen leicht und sind empfindlich. Vor allem die Kombination von Venenschwäche und Krampfadern kann sogar eine Operation nötig machen. Denn Krampfadern entzünden sich leicht und sind nicht nur schmerzhaft, sondern oft lebensbedrohlich.

Die Haut an den aufgedunsenen Beinen kann geschwächt werden und vor allem in Verbindung mit einer Stoffwechselerkrankung wie zum Beispiel der Typ 2 Diabetes drohen schlecht heilende Verletzungen und offene Beine.

Vorbeugen ist besser als heilen

Doch dabei muss es gar nicht erst soweit kommen. Denn es steht sehr viel in Ihrer Macht, dass einmal geschwollene Beine gar nicht erst zu einem gesundheitlichen Problem werden. Zu allererst sollten Sie sich vertrauensvoll an Ihren Hausarzt wenden, wenn Sie feststellen, dass Sie häufiger unter geschwollenen Beinen leiden. Denn diese können ein Symptom für mehrere Erkrankungen sein. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt untersuchen und beraten, um auf Nummer sicher zu gehen. Gibt er Ihnen grünes Licht, können Sie sich getrost daran machen, Ihre Venen in Zukunft besser zu unterstützen.

Denn nicht nur viel Bewegung und Übungen, wie wir sie Ihnen hier vorstellen helfen, Ihre Venen gesund zu halten. Ein venenfreundlicher Lebenswandel hilft zusätzlich sehr und verbessert Ihre Lebensqualität. Vermeiden Sie vor allem Alkohol, denn dieser erweitert die Gefäße unnötig, wodurch es Ihren Venen noch schwerer gemacht wird, das Blut zurück zum Herzen zu transportieren. Auch Alkohol und Übergewicht verschlechtern die Situation für die wichtigen Blutgefäße. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Trinken normalisieren nicht nur auf genussvolle Weise das Gewicht, sie helfen auch Verstopfungen zu vermeiden – ein Punkt, der sehr wichtig ist. Denn ein Mensch, der unter Krampfadern und brüchigen Blutgefäßen leidet, sollte starke Drücke, wie sie durch Verstopfungen, aber auch beim schweren Heben entstehen könnten, unbedingt vermeiden.

Vermeiden Sie es, lange Zeit zu stehen oder zu sitzen und vor allem sollten Sie beim Sitzen die Beine nicht übereinander schlagen. Unterbrechen Sie das Sitzen oder Stehen immer wieder, indem Sie kurze Gänge einlegen, so kommen Ihre Venen in Schwung und transportieren das Blut wieder zuverlässiger aus den Beinen.

Wenn Sie sich hinlegen können, legen Sie am besten die Beine hoch. Dabei können Sie mit Hilfe einer Decke oder eines Kissens, die Unterschenkel ab den Knien unterlegen. Es gibt aber auch spezielle Venenkissen, die die Beine in eine optimale Lage bringen.

Vermeiden Sie Fuß- und Vollbäder mit Temperaturen über 28°C, denn durch die Wärme weiten sich die Gefäße unnötig und das Blut versackt in den Beinen. Duschen Sie sich lieber, wenn Sie möchten auch gerne im Wechsel mit warmem und kühlem Wasser. Auch Saunagänge sollten Sie vermeiden, da auch hier die Blutgefäße unverhältnismäßig stark gedehnt werden, was den Blutfluss verschlechtert.

Wenn Sie unter kalten Füßen leiden, hilft ein Wärmekissen in der Lendengegend oder auf dem Unterbauch, damit diese wieder schnell warm werden, ohne dass die Venen leiden.

Für gesunde Venen

Was Ihre Venen in ihrer Arbeit unterstützt, sind kalte Güsse, Wassertreten nach Kneipp, aber auch das Barfußgehen in taunassem Gras. Wenn Sie möchten, können Sie auch kalte Wickel an den Beinen anlegen, die mit Alkohol, einer Beinwell-Lösung oder auch einer Hamamelis-Tinktur getränkt sind.

Aber auch jede Art von moderater und gleichmäßiger Bewegung hilft Ihren Venen bei der Arbeit. Egal ob Fahrrad fahren, Wassergymnastik, Tanzen, Spaziergänge, Gymnastik oder andere Sportarten, je mehr Bewegung, desto besser!

Wer gezielt und ernsthaft schwachen Venen vorbeugen möchte, weil vielleicht in seiner Familie gehäuft Krampfadern vorkommen, sollte täglich 30 Minuten Venentraining absolvieren.

Power-Übungen für gesunde Venen

Ziehen Sie sich lockere Kleidung an, die nicht einengt und üben Sie am besten barfuß oder mit Strümpfen, so haben Sie die meiste Bewegungsfreiheit.

Vor allem, wenn Ihre Beine zu Beginn der Übungen geschwollen sind, sollten Sie mit dieser Übung Ihr Training beginnen. Legen Sie sich auf den Rücken und bringen Sie die beiden Arme direkt neben den Körper. Heben Sie nun beide Beine senkrecht in die Höhe. Halten Sie sie ganz senkrecht, gestreckt und geschlossen. Ziehen Sie nacheinander die Fußzehen zu sich hin und strecken danach jeweils den Fuß komplett wieder aus. Die Beine bleiben dabei gestreckt. Machen sie die Bewegung gleichmäßig und harmonisch und wiederholen Sie sie 10 mal.

Danach fahren Sie mit den Beinen in der Luft Fahrrad. Dazu können Sie, wenn es Ihnen angenehmer ist, mit dem kompletten Rücken auf dem Boden bleiben oder vorzugsweise die Hüftpartie in die Luft nehmen und sie dabei mit den Händen unterstützen. Halten Sie diese Position für mindestens 2 Minuten. Ruhen Sie jetzt ruhig erst einmal einen Moment Ihre Beine aus und wiederholen Sie beide Übungen erneut.

Stehen Sie danach wieder auf und setzen Sie sich auf die vordere Kante eines stabilen Stuhls, der fest steht. Halten Sie sich aufrecht und stellen Sie beide Füße etwa eine Hand breit auseinander gerade auf den Boden. Wippen Sie nun munter mit beiden Füßen zehn Mal gleichzeitig immer von den Zehen zu den Fersen.

Nach dieser Übung stellen Sie beide Füße wieder fest auf den Boden und halten sich mit beiden Händen hinten an der Stuhllehne fest. Nun stoßen Sie beide Beine fest mit einer Bewegung Ihrer Füße vom Boden weg und hoch in die Luft. Halten Sie dabei die Knie geschlossen. Verharren Sie mit beiden Beinen eine Weile in der Luft und setzen Sie danach wieder ab.

Die nächsten Übungen machen Sie im Stehen, wobei Sie für die erste Übung eine leichte Erhöhung benötigen. Dies kann ein etwas dickeres Brett, ein stabiles Buch oder auch ein niedriger Stepper sein. Stellen Sie sich mit den Fußzehen auf die Erhöhung und suchen Sie gegebenenfalls Halt an einem Möbel oder an einer Wand. Stellen Sie sich nun hoch in den Zehenstand und zählen dort auf fünf. Danach gehen Sie ganz langsam wieder nach unten und versuchen mit den Fersen den Boden zu berühren. Verharren Sie auch hier etwa 5 Sekunden und gehen dann wieder in die Fußspitzen zurück. Diese Bewegung sollten Sie zu Beginn zehnmal und im Laufe der Zeit zwanzig Mal wiederholen können.

Nun kommt Bewegung ins Spiel! Gehen Sie nun im Zimmer auf und ab, indem Sie die Beine abwechselnd hoch in die Luft nehmen. Dabei sollten die Oberschenkel auf alle Fälle bis in die Waagerechte kommen. Den Fuß können Sie dabei hängen lassen. Laufen Sie auf diese Weise etwa eine Minute am Stück durch das Zimmer und ruhen sich danach aus.

Versuchen Sie sich danach vorsichtig und langsam vorwärts zu bewegen, indem Sie Ihre Zehen an die Füße heranziehen. Diese Fortbewegungsart wird auch gerne Raupengang genannt. Die Füße sollten sich also weder vom Boden abheben, noch nacheinander bewegen. Sie ziehen gleichzeitig die Zehen an und sich dadurch praktisch am Boden entlang nach vorne. Eine verblüffende Bewegung, die noch dazu Spaß macht und die Venenpumpe in Gang bringt.

Sie sehen, Sie dürfen gerne dem Spaß den Vorrang lassen bei Ihren Übungen. Seien Sie kreativ und fordern Sie sich heraus. So kann es für Ihre Motorik und die Venen gleichzeitig gut sein, ein Stück Zeitungspapier im Sitzen mit den Zehen zusammen zu knüllen oder auch ein Handtuch zu falten. Alles, was die Muskeln Ihrer Beine in Schwung bringt, sie dehnt und lockert, hilft Ihren Venen. Aber auch eine tiefe Bauchatmung regt den Rückfluss des Blutes in die oberen Regionen an. Ein langer Spaziergang, bei dem Sie tiefe, lange Atemzüge nehmen ist also auch sehr heilsam für die Venen.