Die Wirkung des Sports auf unser Herz-Kreislaufsystem

Die wohl am besten erforschte gesundheitliche Wirkung von Sport auf unseren Körper ist das Herz-Kreislauftraining. Es ist sehr gut bekannt, dass durch körperliche Anstrengung unser Herz stärker und schneller pumpt, wodurch mehr Blut durch unseren Körper strömt. So stellt das Herz-Kreislaufsystem sicher, dass während der Anstrengung die Sauerstoffversorgung der Organe genauso gesichert wird wie die der arbeitenden Muskeln.

Vor allem regelmäßige sportliche Betätigung bewirkt auf diese Weise, dass sich unser Herz-Kreislaufsystem mit der Zeit an diese Belastung anpasst. Eine solche Anpassung erfolgt durch verschiedene Maßnahmen. Zum einen steigt das Volumen an Blut, das mit einem Herzschlag gepumpt wird an. So kann ein Ausdauersportler während des Trainings bis zu 35 Liter in der Minute durch seinen Körper befördern, während Untrainierte es auf nur etwa 20 Liter schaffen. Auch die Größe und somit das Volumen nimmt in diesem Prozess erheblich zu. Während das durchschnittliche Herz eines Mannes etwa 300 Gramm wiegt, bringt ein Sportlerherz es oft auf bis zu 500 Gramm.

Auch die Sauerstoffaufnahme des Körpers steigt durch ein regelmäßiges Sportprogramm oft auf das Doppelte an. So können sehr viele Körperfunktionen besser und wirkungsvoller vonstattengehen. Die Organe, Muskeln und die Haut werden besser mit Sauerstoff versorgt. Wodurch wir nicht nur besser aussehen, sondern auch leistungsfähiger werden und unsere Nahrung sauberer verbrennen. In unserem Körper fallen weniger Stoffwechselabfallprodukte und Schlackenstoffe an, wodurch der Organismus entlastet wird.

Doch der höhere Sauerstoffgehalt und die bessere Herzleistung haben einen weiteren positiven Effekt auf unseren Körper. Denn die Anzahl der Herzschläge in Ruhe ist bei Sportlern deutlich niedriger. Der Herzmuskel wird weniger stark belastet, trotz dass die Blut-, Nährstoff- und Sauerstoffversorgung im gesamten Körper sehr viel besser ist, als bei nicht aktiven Menschen. Während ein untrainierter Mensch einen Ruhepuls von etwa 80-90 Schlägen hat, hat ein gesunder Sportler meist einen, der nur bei 40-50 Schlägen in der Minute liegt. Dass ein solches trainiertes und vor allem effizientes Herz eine länger Funktionszeit hat, als ein ungeübtes, liegt auf der Hand.

Den gleichen Effekt erfährt auch unsere Lunge. Das Volumen vergrößert sich und dadurch nimmt die Atemfrequenz ab. Das Organ versorgt den Körper mit mehr Sauerstoff, muss für dieses Mehr an Leistung aber weniger Arbeit erbringen.

Bei einem Vergleich im Tierreich wird ganz klar ein enger Zusammenhang zwischen einem schnell schlagenden Herzen und einer kurzen Lebenszeit deutlich. Während ein Mäuseherz etwa 600 mal in der Minute pumpen muss, kommt ein ausgewachsener Elefant auf nur etwa 25 Schläge. Demgegenüber stehen durchschnittliche Lebenserwartungen von 2 Jahren bei der Maus etwa 70 Jahren beim Elefanten.

Ein weiterer Bonus, den wir durch regelmäßige Bewegung erhalten, ist, dass die Blutfettwerte positiv beeinflusst werden. Denn beim Cholesterin kommt es nicht alleine auf den Gesamtwert an, sondern vor allem darauf, welches Verhältnis das „gute“ HDL-Cholesterin zum „schlechten“ LDL-Cholesterin hat. HDL ist dazu in der Lage, LDL-Cholesterin auf seinem Weg durch die Blutgefäße von den Gefäßwänden abzulösen und mitzunehmen. Denn LDL-Cholesterin haftet sich an den Wänden an. Folge sind Gefäßverstopfung und verschlechterte Versorgung der nachfolgenden Gewebe. Vor allem die allerkleinsten Gefäße, wie sie im Herzmuskel und im Gehirn vorkommen. sind besonders gefährdet, weshalb dort die Infarktgefahr besonders hoch ist.

Die Wirkung des Sports auf unser Stoffwechselgeschehen

Kaum ein anderer Bereich unseres Lebens verbraucht derart viel Sauerstoff wie der Stoffwechsel. Der Begriff Stoffwechsel wird sehr häufig zitiert, meist jedoch mit dem Begriff Verdauung verwechselt. Natürlich braucht unser Körper auch für die Verdauung eine große Menge Sauerstoff, aber weitaus wichtiger ist die direkte Energieerzeugung in den Körperzellen.

Egal, ob unsere Zellen dabei auf die Einzelbestandteile unserer Nahrung zurückgreifen oder auf Energiereserven, die in der Leber oder in Form von Fettzellen im Körper eingelagert wurden. Sie sind durch die verschiedenen Stoffwechselvorgänge in der Lage, sich jederzeit bei Bedarf selbst mit Energie zu versorgen.

Trainieren wir regelmäßig, bereiten sich unsere Zellen für den Ernstfall vor und steigern schon im Vorfeld ihren Grundumsatz. Dadurch werden wirkungsvoll Fettreserven aufgebraucht. Dies bewirkt, dass wir überflüssige Pfunde verlieren und vermehrt Muskelmasse aufgebaut wird.

Mit dieser Wirkung können Sie ab etwa 3 Bewegungseinheiten pro Woche rechnen. Dabei ist es ganz egal, was Sie machen: Joggen, Nordic Walking oder auch Trampolin Springen – Hauptsache, die Belastung ist gleichmäßig und Sie halten etwas länger durch.

Dazu kommt, dass die Energievorräte im Körper schneller wieder aufgefüllt werden, um bei neuer Belastung schnell wieder zur Verfügung zu stehen. So enthalten unsere Muskeln mehr Glykogen, das im Bedarfsfall schnell zu explosiver Energie umgewandelt werden kann. So können die Muskeln von Mal zu Mal mehr Leistung bringen und dies auch für längere Zeit.

Diese Tatsache erklärt auch eindrücklich, wie es dazu kommt, dass man im Laufe eines ausgewogenen Trainings relativ schnell immer leistungsfähiger wird. Selbst wenn Sie einmal für zwei bis drei Wochen mit dem Training aussetzen müssen, brauchen Sie keine Angst zu haben. Ihre Leistungsfähigkeit wird davon noch nicht beeinflusst. Erst wenn die Trainingsausfallzeit länger dauert, fällt die Leistungsfähigkeit immer weiter ab.

Doch einmal gut trainiert, erreichen Sie Ihren vorigen Trainingszustand leichter wieder als jemand, der bisher noch niemals Sport betrieben hat.