Pflanzenöle – Potenzielle, heilende Wirkungen

Es ist schon lange bekannt, dass ein geordneter Fettstoffwechsel ungemein wichtig ist für die körperliche und geistige Gesundheit. Schon im Altertum hat man den Nutzen von Pflanzenöle erkannt. Man hat aus fettreichen Pflanzen Öle gewonnen und diese nicht für die Essenzubereitung genutzt, sondern auch für medizinische Zwecke.

Heute weiß man, dass der Fettstoffwechsel mitverantwortlich ist für das Wachstum, die Atmung und die Erzeugung von Lebensenergie. Viele Pflanzenöle haben aber nicht nur einen gesundheitlichen Nutzen, sondern können dank der enthaltenen essentiellen Fettsäuren auch auf therapeutischer Ebene helfen. Zu den Ölen mit heilender Wirkung zählen neben dem Olivenöl auch Arganöl, Borretsch-, Schwarzkümmel-, Mandel-, Distel-, Haselnuss-, Lein-, Jojoba-, Kürbiskern-, Nachtkerzen-, Hanf- und Weizenkeimöl.

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der pflanzlichen Öle gehören die essentiellen Fettsäuren. Von besonderer Bedeutung sind die Omega-3-Fettsäuren und die Omega-6-Fettsäuren, wobei insbesondere die Gamma-Linolensäure gemeint ist. Sie hat einen wesentlichen Einfluss auf Stoffwechselprozesse, die Blutzirkulation und das Immunsystem. Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, der sollte täglich ca. 30 Gramm kaltgepresste Pflanzenöle mit essentiellen Fettsäuren einnehmen. Das wirkt sich positiv auf ein ausgeglichenes Immunsystem aus und erhöht die Antioxidantien in den Zellen, was wiederum einer vorzeitigen Alterung vorbeugt.

Hochgesättigte Fettsäuren wirken sich auch günstig auf Krankheiten wie Rheuma, Asthma, Leberleiden und Magen-Darmerkrankungen aus. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass ungesättigte Fettsäuren den Cholesterinspiegel senken. [1]

Haselnussöl

Haselnussöl ist aufgrund seinen tollen Aromas und des nussigen Geschmacks ein sehr beliebtes Salatöl. Und es schmeckt nicht nur gut sondern ist mit durch seinen hohen Vitamin E Gehalt auch sehr gesund. Angewendet wird es aber nicht nur in der Küche. Haselnussöl ist auch in vielen Hautpflegeprodukten enthalten, denn es nährt und pflegt die Haut mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen.

Leinöl

Leinöl ist in der kaltgepressten Variante ein biologisch sehr wertvolles Öl du wird bei verschiedensten Krankheiten verwendet. Es enthält zwischen 4,5 und 23 % cis –Linolsäure und 25,8 – 58 % Linolensäure. Diese sind äußerst wichtig für die Zellatmung.

Leinöl kann die Empfindlichkeit von Allergien reduzieren, das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle mindern, den Blutdruck senken, die Cholesterinwerte verbessern, Diabetes vorbeugen, Entzündungen mildern und bei Nierenerkrankungen helfen. Zu all diesen Anwendungen gibt es wissenschaftliche Studien, die die Wirkung des Leinöls belegen. [2]

Kürbiskernöl

Kürbiskernen bestehen zu ca. 46 % aus Fett, wovon 57% mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind. Kürbiskernöl ist ein sehr beliebtes Speiseöl und schmeckt hocharomatisch mit einem leicht nussigen Aroma. Verwendet wird es bevorzugt als Speiseöl. Es ist aber auch in der Naturheilkunde sehr beliebt und wirkt vielversprechend bei Blasenleiden und Prostatabeschwerden. Aber nicht nur Männer profitieren von dem dunkelgrünen Öl. Auch Frauen können mit einer regelmäßigen Einnahme die Blase stärken.

Arganöl

Arganöl ist medizinisch sehr wertvoll. Es enthält über 80 % ungesättigte Fettsäuren und beachtliche Mengen an Tocopherol (Vitamin E), sowie Querzitine und Myrizetine. Diese sind haben eine erstaunliche Wirkung gegen Pilze und Bakterien. Angewendet wird Arganöl in der Naturheilkunde bei Haut- und Haarproblemen, Bindegewebsschwäche, Gelenkrankungen, Herz-Kreislaufbeschwerden, Alzheimer und Parkinson. Außerdem soll es antioxidativ, durchblutungsfördernd, zellverjüngend, abwehrstärkend, desinfizierend und feuchtigkeitsspendend wirken. [3]

Mandelöl

Mandelöl ist ein gut schmeckendes Öl mit therapeutischer Wirkung. Schon Pfarrer Kneipp empfahl eine tägliche Einnahme von 3 – 4 Teelöffeln süßen Mandelöl zu therapeutischen Zwecken. Helfen soll es bei Verschleimung, Bauchschmerzen, Lungenentzündungen und bei Kindern auch als Abführmittel. Es eignet sich aber auch sehr gut zur Anwendung auf der Haut. Besonders trockene und empfindliche Haut profitiert von der pflegenden Wirkung des Mandelöls.

Borretschöl

Borretschöl hat die höchste Konzentration an Gamma-Linolensäure unter den Pflanzenölen. Besonders vielversprechende Wirkung hat es in der Anwendung gegen das Prämenstruelle Syndrom, sowie bei hormonell bedingten Depressionen bei Frauen in den Wechseljahren. Auch bei Magen-Darmbeschwerden hat sich die Anwendung des Borretschöls bewährt. Ebenso bei Hautproblemen wie Neurodermitis und Akne.

Jojobaöl

Jojobaöl wird in zahlreichen Haut- und Haarpflegeprodukten verwendet. Es ist eines der hautverträglichsten Öle und ist ein idealer Träger für ätherische Öle. Schon die Indianer erkannten den Nutzen des Jojobaöl. Sie haben es zur Desinfektion von Wunden und als Sonnenschutz verwendet. Aber auch für die Pflege der Haut und der Haare. Gewonnen wird das Naturkosmetikum aus den Nüssen des Jojobastrauches.

Hanföl

Das Fettsäure-Profil des Hanföls ist sehr ausgewogen. Hanföl hat ca. 12 % einfach ungesättigte Fettsäuren, 50 % zweifach ungesättigte Fettsäuren und 18 % dreifach ungesättigte Fettsäuren. Die Gamma-Linolensäure ist mit 3 % vertreten. Sie ist die für die Medizin wohl wichtigste Komponente beim Hanföl und macht es so interessant bei der Behandlung von Neurodermitis und anderen chronischen Hauterkrankungen.

Distelöl

Distelöl hat einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Linolsäure. Es enthält ca. 75 – 80 % und übertrifft damit die anderen Öle, was den Linolsäuregehalt angeht. Es ist daher in der kaltgepressten Variante ein sehr zu empfehlendes Speiseöl. Gewonnen wird es aus der Färberdistel.

Maiskeimöl

Maiskeimöl besteht zu ca. 30 % aus einfach ungesättigten Fettsäuren und 56 % mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Zudem ist es reich an Phosphatiden und Tocopherolen, sowie vielen anderen Fettbegleitstoffen, die für eine gesunde Ernährung relevant sind.

Schwarzkümmelöl

Schwazkümmelöl wird sowohl innerlich als auch äußerlich verwendet und überzeugt durch eine Vielzahl an Wirkungen. Schon in der Antike wurde es verwendet um Frauenbeschwerden, Kopfschmerzen, Entzündungen und Erkältungen zu behandeln. Aufgetragen soll er hautverjüngend wirken.

Weizenkeimöl

Durch den hohen Gehalt an Vitamin E wird Weizenkeimöl gerne zum Schutz gegen vorzeitige Alterungsprozesse verwendet. Es sind in 100 Gramm Weienkeimöl ca. 150 Milligramm Vitamin E (Alpha-Tocopherol) enthalten. Vitamin E soll die Sauerstoffversorgung und die Durchblutung verbessern und zu mehr Leistungskraft sorgen. Auch die Haut profitiert von Vitamin E. Es fördert die Zellerneuerung, hält das Bindegewebe gesund und sorgt für glatte und elastische Haut. [4]

Olivenöl

Olivenöl ist in fast allen Haushalten zu finden und obwohl es in erster Linie als Speiseöl verwendet wird, hat es euch hervorragende gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es ist leicht verdaulich und besonders reich an biologisch wertvollen Nährstoffen. Studien haben ergeben, dass Regionen in denen bevorzugt Olivenöl als Speiseöl verwendet wird (Mittelmeerländer) weniger stark von koronaren Herzerkrankungen auftreten. [5]

Olivenöl soll aber nicht nur innerlich den Körper stärken. Auch äußerlich angewandt kann es bei Sehnenscheidenentzündungen, Ischiasnervenentzündungen und rheumatischen Beschwerden helfen. Es besitzt heilende und wärmende Eigenschaften.

Nachtkerzenöl

Das Nachtkerzenöl wird weniger als Speiseöl, sondern in erster Linie als therapeutisches Öl verwendet. Bewährt hat es sich vor allem beim Prämenstruellen Syndrom, zur Erweiterung der Blutgefäße, bei Bluthochdruck, zur Stärkung des Immunsystems, zur Regulierung des Stoffwechsels, bei Entzündungserscheinungen und bei Leberschäden.

Quellen:

[1]: https://www.bmj.com/content/353/bmj.i1246

[2]: Grimm, Hans-Ulrich/Ubbenhorst, Bernhard: Leinöl macht glücklich – das blaue Ernährungswunder, Knaur Verlag, 2012, S. 101 ff.

[3]: Schleicher, Peter Dr. med: Arganöl – Die heilende Wirkung des marokkanischen Goldes, Südwest Verlag, 2006, S.13 f.

[4]: Ulmer, Günter A.: Heilende Öle. Pflanzenöle als Nahrungs- und Heilmittel, G. A. Ulmer Verlag

[5]: Herzstiftung.de