FSME (Frühsommer Meningo-Enzephaitis)

Die Frühsommer Meningo-Enzephalitis ist eine Viruserkrankung, die verschiedene Infektionen hervorrufen kann. Auch wenn sie nur in sehr wenigen Fällen wirklich eine Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns mit sich bringt, sollte man entsprechend vorsorgen und sich impfen lassen.

Eine Ansteckung mit der FSME erfolgt im Normalfall über einen Zeckenstich, wobei eine wirkliche Gefahr jedoch nur in bestimmten Regionen herrscht, wo ein gewisser Anteil der dort lebenden Zecken mit dem Virus infiziert worden ist. Im Folgenden werden die wichtigsten Informationen in Bezug auf die FSME aufgezeigt und Vorbeugungsmaßnahmen genau beschrieben.

Die Hauptursache für eine Ansteckung mit FSME ist ein Zeckenstich

Die FSME ist eine Folge bestimmter Flavivieren, die in hoher Anzahl dafür sorgen kann, dass die Krankheit bei einem Menschen ausbricht. Im Regelfall infizieren sich vor allem Zecken beim Blutsaugen mit dem Virus und geben ihn an das nächste Opfer weiter, bei dem sie sich satt trinken.

Zecken halten sich maximal bis zu 1,5 Meter über dem Boden auf und warten in hohem Gras oder auf Bäumen auf Wirte, die ihnen durch ihr Blut entsprechende Nahrung zukommen lassen können. Von der FSME gibt es 3 Subtypen, die oftmals als europäische, östliche und fernöstliche Variante beschrieben werden. Erkrankt man an einem der Subtypen, ist man zeitlebens auch gegen die anderen Beiden immun.

Zeckenstiche bergen jedoch nicht das einzige Risiko, an FSME zu erkranken, denn es gibt durchaus noch andere Übertragungswege. Eine Möglichkeit ist hierbei der Konsum von Rohmilch, die von einem infizierten Tier stammt, da die Krankheit auch Ziegen und Rinder befallen kann. Vor allem in Osteuropa und Russland scheint dieser Übertragungsweg für FSME zunehmend von Bedeutung zu sein. Wer sich mit FSME angesteckt hat, muss keineswegs sofort mit Symptomen rechnen, sondern diese können noch bis zu 4 Wochen später eintreffen, wobei die normale Inkubationszeit bei sieben bis vierzehn Tagen liegt.

Die FSME bringt nicht immer Symptome hervor

Wer von einer Zecke gestochen wird, bekommt davon in den meisten Fällen nichts mit, weil der Stich selbst schmerzlos ist und Zecken nur sehr selten an Stellen zustechen, die leicht einsichtig sind. Sollte dabei tatsächlich eine Infektion mit der FSME erfolgen, ist noch nicht klar, dass man auch tatsächlich Symptome aufweist. So passiert bei ca. 70% aller Infektionen mit der FSME gar nichts und man merkt im Regelfall noch nicht mal, dass es dazu gekommen ist. Bei den restlichen 30% der Fälle kommt es tatsächlich zum Ausbruch der Krankheit, wobei die FSME in 2 unterschiedliche Phasen eingeteilt werden kann, die nun näher beschrieben werden:

Phase 1

In der Phase 1 der FSME treten normalerweise Symptome auf, die man von einer Grippe kennt. Man hat Kopf- und Gliederschmerzen, muss des Öfteren husten und kann natürlich auch Fieber bekommen. Normalerweise ist diese erste Phase nach 3 bis 7 Tagen beendet. 90% aller Infektion mit der FSME klingen nach dieser Phase ab und der Betroffene ist wieder gesund.

Phase 2

In 10% aller ausgebrochenen Infektionen kommt es jedoch dazu, dass nach der ersten Phase und einem Zeitraum von einer bis zwei beschwerdefreien Wochen plötzlich die Phase 2 einsetzt und man tatsächlich von einer Entzündung im Hirnbereich sprechen kann. Dabei kommt es jedoch drauf an, welche Region des Nervensystems befallen ist, da die Symptome sich entsprechend unterscheiden. Sind nur die Hirnhäute befallen, spricht man von einer Meningitis, bei der vor allem sehr starke Kopfschmerzen auftreten und man über Schwindel, erbrechen und Übelkeit klagt, was jedoch spätestens nach 2 Wochen ohne Langzeitschädigungen überstanden ist.

Bei einer zusätzlichen Entzündung direkt im Gehirn ( Meningo-Enzephalitis ) sind die Symptome wesentlich schwerwiegender, weil teilweise extreme Bewusstseinsstörungen bis zum Koma auftreten. Darüber hinaus kann es auch noch zu leichten Lähmungen der Gesichtsmuskulatur kommen. Wer an dieser Form der FSME erkrankt ist, kann damit rechnen, nach einer bis drei Wochen wieder beschwerdefrei zu sein. Bei der Meningitis-Enzephalo-Myelitis ist zusätzlich auch noch das Rückenmark betroffen und man muss zusätzlich mit Lähmungserscheinungen im Bereich der Schultern, sowie der Arme und Beine rechnen. Je nach der Konstitution und der Aggressivität des Erregers kann diese schlimmste Form der FSME auch tödlich verlaufen. Die charakteristischen Krampfanfälle treten übrigens vor allem in den beiden letztgenannten Fällen auf.

Wenn die FSME einmal ausgebrochen ist, kann man aus medizinischer Sicht nur relativ wenig dagegen tun, weil es keinerlei Medikamente gegen diese Krankheit gibt. Die einzigen Möglichkeiten liegen in der Pflege des Patienten und in der Hilfe bei den qualvollen Krampfanfällen. Hierfür können Schmerzmittel sinnvoll sein, um die Schmerzen der Krämpfe auf einem erträglichen Niveau zu halten, was vor allem in der zweiten Phase der Krankheit notwendig ist.

Sollten nach einer FSME Spätfolgen wie beispielweise Lähmungen, epileptische Anfälle, Intelligenzstörungen oder auch Kopfschmerzen zurückbleiben, können Reha-Maßnahmen erforderlich sein, um diese Probleme in den Griff zu bekommen. Je nachdem, welche Komplikationen aufgetreten sind, sollten später Krankengymnastik oder weitergehende therapeutische Maßnahmen durchgeführt werden. Spätfolgen treten zwar nur sehr selten (10% aller erkrankten in Phase 2) auf, sind aber leider nicht ausgeschlossen.

Eine Impfung gegen die FSME ist vor allem in den sogenannten Risikogebieten wichtig, in denen besonders viele Zecken mit der Frühsommer Meningo-Enzephalitis infiziert sind. Tendenziell liegen die Gefahrengebiete in Deutschland alle in den südlicheren Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen, jedoch sollte man sich auch impfen lassen, wenn man nur einen Urlaub in einer dieser Regionen plant. Wie der Name schon sagt, ist die Gefahr einer Ansteckung mit der Frühsommer Meningo Enzephalitis in den Monaten April bis Juni besonders hoch, jedoch besteht bis in den September hinein ein gewisses Infektionsrisiko.

Heutzutage ist die aktive Immunisierung das Impfverfahren, welches gegen die FSME eingesetzt wird. Dabei werden dem Patienten abgetötete FSME -Viren gespritzt, um dem Körper einen Impuls zur Produktion eigener Antikörper zu geben. Wer das erste Mal eine FSME-Impfung durchführen lässt, benötigt zunächst eine sogenannte Grundimmunisierung, die später alle drei Jahre aufgefrischt werden muss. Hierfür sind zunächst 3 Impfungen nötig, wobei die ersten Beiden mit einem Abstand von bis zu 3 Monaten durchgeführt werden müssen und die Dritte ungefähr 9 bis 12 Monate nach der Zweiten.

Der Schutz setzt bereits kurze Zeit nach der zweiten Impfung ein, so dass man bei einer Impfung im Winter für den Frühsommer bestens gerüstet ist. Muss es aufgrund unvorhergesehener Vorkommnisse schneller gehen, besteht auch die Möglichkeit einer Schnellimmunisierung, bei der die ersten beiden Impfungen mit einem Abstand von einer Woche und die dritte Impfung nach insgesamt 3 Wochen verabreicht wird. In diesem Fall kann man bereits nach 21 Tagen einen vollwertigen Impfschutz genießen, muss jedoch zumindest die erste Auffrischung auch bereits nach 18 Monaten durchführen lassen.

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