Die Denkentwicklung von Kindern verläuft in mehreren Phasen, die hier kurz dargestellt werden sollen. Kleinkinder können in der Regel nur Reize über die Sinnesorgane empfangen, während etwa 12-Jährige bereits in der Lage sind, abstrakt zu denken.
Sensomotorische Phase
In der sensomotorischen Phase (0-2 Jahre) nehmen unsere Kinder Eindrücke in ihrer Umgebung über die Sinnesorgane auf, können sie aber nur selten in einen Zusammenhang mit anderen Aspekten bringen.
Je älter die Kinder werden, desto besser können sie die Dinge verstehen, die sie vorher nur wahrgenommen haben. In dieser Phase müssen wir als Eltern verstärkt darauf achten, die Kinder vor Gefahren zu schützen, die aus dieser Neugierde resultieren. So sollten z.B. scharfe Kanten oder Kleinteile aus der Reichweite der Kinder gebracht werden, wenn dies möglich ist, da Kinder in diesem Alter noch kein Verständnis für eventuelle Risiken haben.
Phase des anschaulichen Denkens
In der Phase des anschaulichen Denkens (2-7 Jahre) legen unsere Kinder auf einmal einen Egoismus an den Tag, den wir vorher von ihnen nicht gewohnt waren und sind nicht in der Lage, sich vorzustellen, wie andere Menschen sich gerade fühlen. Wenn sie etwas beurteilen, konzentrieren sie sich nur auf ein Merkmal, während alle anderen außer Acht gelassen werden.
In einem Versuch des Schweizer Psychologen Jean Piaget, auf den später noch weiter eingegangen wird, konnte man die Reaktionen der verschiedenen Denkentwicklungsstufen sehr gut beobachten. Die Kinder lernen in dieser Phase viel durch die Beobachtung und Nachahmung der Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung und schaffen so einen Zusammenhang zwischen der Beobachtung anderer und der eigenen Handlung.
Phase des konkreten Denkens
In der Phase des konkreten Denkens (7-12 Jahre) entwickeln unsere Kinder die Fähigkeit, selbständig zu denken und ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Kinder orientieren sich nicht mehr an der eigenen Erfahrung, sondern fangen an, eigenständig zu denken und die eventuellen Folgen ihres Handelns vorab abzuwägen.
Phase des abstrakten Denkens
In der Phase des abstrakten Denkens (ab 12 Jahre) sind unsere Kinder in der Lage, aufgrund von abstrakten Situationen logisch zu denken und daraus ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
Psychlogische Aspekte bei der Denkentwicklung von Kindern
Der Schweizer Psychologe Jean Piaget (1896-1980) erklärte die Denkentwicklung von Kindern der o.g. Phasen mit dem sogenannten Umschüttversuch. Die Grundlage dieses Versuchs war die Frage, in welchem Alter Kinder das Volumen des Wassers als nicht veränderbare Größe wahrnehmen. Der Versuch wurde mit Kindern zwischen fünf und sieben Jahren durchgeführt.
Für den Versuch von Piaget wurden zwei gleich große Gläser mit Wasser gefüllt. Die Kinder wurden daraufhin gefragt, in welchem Glas mehr Wasser ist. Der Inhalt des einen Glases wird daraufhin vor den Augen der Kinder in ein höheres, schmaleres Glas umgefüllt und die Kinder werden wiederum gefragt, in welchem Glas mehr Wasser ist. Die erste Frage wurden von allen Kindern gleich und richtig beantwortet.
Auf die zweite Frage antworteten die fünfjährigen, dass im schmalen Glas mehr Wasser vorhanden ist, unter den sechsjährigen gab es keine einheitliche Antwort und die siebenjährigen Kinder antworteten, dass in beiden Gläser gleich viel Flüssigkeit enthalten ist. Aus der Auswertung dieses Versuchs geht hervor, dass die fünfjährigen Kinder noch nicht in der Lage waren, zu erkennen, dass in beiden Gläser gleich viel Flüssigkeit enthalten ist, für sie war eindeutig klar, dass in den schmalen Glas mehr Wasser enthalten sein muss, da der Füllstand höher war als in dem anderen Glas.
Die Denkentwicklung von Kindern mit fortschreitendem Alter
Karl Bühler (deutscher Denk- und Sprachpsychologe; 1879-1963) vertrat die Auffassung, schon bei 3-4jährigen Kindern seien im Wesentlichen alle Möglichkeiten der späteren Denkentwicklung vorhanden. Ernst Meumann (deutscher Experimentalpsychologe; 1862-1915) dagegen war der Ansicht, dass Kinder unter 14 Jahren nicht in der Lage seien, logische Schlüsse zu ziehen, geschweige denn auszuführen. William Stern (deutscher Psychologe; 1871-1938) wiederum vertrat die Meinung, schon Kindergartenkinder seien in der Lage, zu urteilen und zu abstrahieren. An dieser Frage scheiden sich also seit jeher die Geister und auch in der Gegenwart ist die schlussfolgernde Denkentwicklung bisher nicht 100%ig geklärt worden.
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