Was ist eine Blutvergiftung?

Was landläufig als Blutvergiftung bezeichnet wird, heißt im Fachjargon Sepsis. Es handelt sich dabei genaugenommen um eine Lymphbahn-Entzündung. Diese kann jeden Körperbereich betreffen. Dabei kann sich ein roter Strich entlang des Lymphgefäßes ziehen.

Das betroffene Körperareal ist gerötet und stark angeschwollen, die Haut stark angespannt. Auch eine glasige, bläuliche Oberfläche ist möglich. Es treten starke Schmerzen auf, bei einer Sepsis im Bein kann man z. B. nicht auftreten. Häufig wird die Blutvergiftung mit hohem Fieber begleitet.

Es kann sich bei einer Sepsis um die Komplikation nach einem Erysipel (Wundrose) handeln, wobei dieses ebenfalls mit hohem oder völlig ohne Fieber verlaufen kann. Auch wenn im klassischen Sinne keine Vergiftung vorliegt, so ist die Sepsis eine meist bakterielle Infektion durch Streptokokken oder Staphylokokken. In jedem Fall ist ein schnelles Handeln dringend erforderlich, denn eine Blutvergiftung ist ein lebensbedrohlicher Zustand!

Was tun bei einer Blutvergiftung?

Das betroffene Körperteil, häufig ein Arm oder ein Bein, sollte hochgelagert und gekühlt werden. Beim Kühlen muss man darauf achten, den Eisbeutel in ein Handtuch zu wickeln, damit man die betroffene Stelle nicht unterkühlt und es zu einer Erfrierung kommt. Tritt die Blutvergiftung in der Mundhöhle auf, z. B. im Rahmen einer Zahnentzündung, dann kann dort natürlich keine Hochlagerung erfolgen, aber eine Kühlung ist auch hier sinnvoll.

Bei einer Sepsis ist das Lymphsystem und damit die Immunabwehr angeschlagen. Nicht immer schafft es der Körper, die Entzündung zu begrenzen. Es kann ein winziger Riss im Fuß oder an der Hand sein oder aber eine Infektion der Zahnwurzel, welche zu dieser gefährlichen Krankheit führen können. Kaum sichtbar sind die Verletzungen häufig, dennoch haben sie solche unangenehmen Folgen wie Infektionen im Rahmen einer Wundrose.

Der Arzt verordnet ein Antibiotikum – das Mittel der Wahl ist Penizillin. Leidet der Betroffene jedoch unter einer Penizillin-Allergie, dann wird auf sogenannte Breitband-Antibiotika ausgewichen. Meist gibt es noch ein fiebersenkendes Medikament. Wirkt die lokale Gabe nicht, greift man auch auf einen Tropf zurück. Eine Blutvergiftung wird am besten im Krankenhaus behandelt.

Folgen einer Blutvergiftung vermeiden

Diabetiker, Menschen mit einem von Haus aus schwachem Immunsystem, mit Venenleiden oder mit einer Autoimmunkrankheit können häufiger von Blutvergiftungen betroffen sein. Bei sehr aggressiven Bakterienstämmen breitet sich die Infektion rasant aus. Fallen Organe (Lunge, Niere , Leber, Kreislauf usw.) aus und können dadurch lebensnotwendige Funktionen nicht mehr aufrecht erhalten werden, dann kommt es zum septischen Schock, schlimmstenfalls verstirbt der Betroffene.

Deshalb ist es so wichtig, rechtzeitig das Krankenhaus aufzusuchen. Vor allem ältere Menschen mit schwachem Immunsystem sollten sich über die Krankheit gut informieren und entsprechend schnell reagieren. Um Verletzungen der Haut vorzubeugen sollte auf die regelmäßige Hautpflege geachtet werden. Darüber hinaus sollte man regelmäßig Arme und Beine auf kleine Verletzungen kontrollieren. Hat man sich verletzt – und sei es nur ein Insektenstich oder der Kratzer einer Katze – sollte man ein Hautdesinfektionstuch verwenden.

Wer häufig von Blutvergiftungen betroffen ist, dem wird der Arzt vorsorglich Antibiotika als Dauertherapie verordnen. Drei Tage lang muss der Betroffene dann täglich zwei Tabletten eines bestimmten Antibiotikums nehmen. Es gibt auch noch andere Einnahme-Varianten bei der Antibiotika-Prophylaxe.

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