Bakterien sind Einzeller und enthalten alle Bestandteile einer pflanzlichen und tierischen Zelle. Sie befinden sich in jedem menschlichen Körper und manche davon sind sogar lebensnotwendig, wie zum Beispiel jene im Darm, die für die Verdauung sehr wichtig sind. Andere Bakterien sind wiederum sehr wichtig, damit sich Krankheitserreger nicht vermehren können.
Nützliche Bakterien können selbst auch zu Krankheitserregern werden und Infektionen auslösen, indem sie überhandnehmen, weil das Immunsystem geschwächt ist oder weil sich nützliche Bakterien am falschen Ort befinden. Darmbakterien beispielsweise, lösen in den Harnwegen Blasenentzündungen aus. Durch Selbstteilung können sie sich selbst vermehren und wieder zu eigenständigen Bakterien werden.
Bakterien brauchen zur Vermehrung und zum Überleben eine geeignete Umgebung. Diese muss gewisse Nährstoffe, Spurenelemente, Salze und andere Wachstumsfaktoren enthalten. Es ist auch ein bestimmter Kohlendioxidgehalt und Sauerstoff erforderlich, sowie die richtige Temperatur und ein geeigneter ph Wert. In der natürlichen Umgebung liegt diese Bedingung meist vor und ist so mehr oder weniger ideal für das Wachstum der Bakterien. Will man Bakterien in einem Labor heranwachsen lassen müssen die natürlichen Bedingungen simuliert werden.
Was ist eine Bakterienkultur und wie wird sie angelegt?
Als Bakterienkultur versteht man die Anzüchtung von Bakterien in einer geeigneten Umgebung zum Zwecke der Vermehrung. Sie werden für wissenschaftliche und diagnostische Zwecke angelegt. Als Erstes werden Bakterien zum Beispiel aus dem Blut, Urin oder anderem Infektionssekret entnommen. Sehr wichtig ist es, dass es in einem Gefäß transportiert wird, wo das Vermehren und Absterben der Bakterien unterbunden wird. Natürlich sollte die Probe so schnell als möglich untersucht werden, damit auch richtige Ergebnisse erzielt werden können.
Wenn der Verdacht auf eine bestimmte Bakterieninfektion besteht, wird das Nährmedium speziell so zusammengesetzt, dass es das Wachstum entsprechend fördert und andere Arten hemmt. Bakterien benötigen eine gewisse Temperatur sprich 37 Grad Celsius, damit sie bebrütet werden können. Das Sekret mit den möglichen Bakterien wird auf einem Glasplättchen ausgestrichen. Die Probe auf dem Plättchen muss meist angefärbt werden, da die Bakterien selbst farblos und kaum kontrastreich sind. Hier wird häufig die sogenannte Gram-Färbung angewendet. Diese unterteilt Bakterien in zwei verschiedene Kategorien und zwar in Grampositive und in Gramnegative Bakterien. Unter dem Mikroskop werden, Gramnegative rot und Grampositive Bakterien blau dargestellt.
Bei einer Bakterienkultur durchlaufen die Bakterien vier Wachstumsphasen. Kurz, nachdem man die Kultur angelegt hat, beginnt die Vermehrung. Die 1. Phase nennt man Lag-Phase, die 2. Log-Phase, die 3. Stationäre Phase und die 4. Ist die Sterbephase. In der ersten Phase passen sich die Bakterien ihrer neuen Umgebung sprich dem Nährmedium an. In der zweiten Phase, wo sie sich bereits angepasst haben, beginnt dann die Teilung der Bakterien. In der dritten Phase verbrauchen die Bakterien immer mehr von ihrem Nährmedium. Darauf folgt die vierte Phase und hier ist bereits alles vom Nährmedium verbraucht und es kommt häufig zur Anreicherung von toxischen Stoffwechselprodukten.
Was ist der Unterschied zwischen gram-positive und gram-negativ Bakterien?
Grampositive und Gramnegative Bakterien unterscheiden sich in ihrem Aufbau, da die Grampositiven mehrschichtig sind und die Gramnegativen Bakterien nur aus einer Schicht bestehen. Nach der Gram-Färbung färben sich die Grampositiven blau und die Gramnegativen rot. Die Gram-Färbung ist ein wichtiges Kriterium für die Unterscheidung verschiedener Bakterien nach der Struktur ihrer Zellwand.
Auch reagieren Gramnegative und Grampositive Bakterien verschieden auf Antibiotika. Hier kann nur durch einen Arzt oder Mediziner eine genaue Diagnose und Behandlungstherapie angeordnet werden. Zusätzlich werden zur Behandlung von Bakterien unterschiedliche Tees und Fruchtsaftgetränke empfohlen, die den Bakterienabbau im Körper zusätzlich unterstützen und dem Körper helfen, sich selbst zu heilen. Wie bei fast jeder Erkrankung, ist es wichtig, bei einem Bakterienbefall ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Die Bezeichnung Gram-Negativ und Gram-Positiv wurde nach dem dänischen Arzt Hans Christian Gram benannt, der diese entwickelt hat. Bereits 1884 machte er auf die Färbemethode aufmerksam. Mit dieser Methode war er in der Lage Bakterien in Gewebsschichten sichtbar zu machen und sie erlaubte schnell, Bakterien in zwei große Gruppen zu unterteilen, da diese sich ja im Aufbau der Zellwand grundlegend unterscheiden.