Zahnregulierung dank Zahnspangen

Viele Kinder und Jugendliche leiden an Zahnfehlstellungen oder Verformungen der Kiefer. Zahnfehlstellungen entstehen meistens durch den frühzeitigen Verlust eines Milchzahns. Die entstehende Lücke wird kleiner, die bleibenden Zähne passen nicht mehr in die Lücke.

Um dennoch Platz im Kiefer zu finden, verschieben sich die Zähne und bilden optisch eine wenig ansehnliche Front. Auch für die Pflege des Gebisses sind verkantete Zähne ein Problem.

Die Zahnbürste erreicht die Zahnzwischenräume nur unzureichend. Auch ein zu enger Kiefer kann zu derartigen Problemen führen. Mit einer gezielten Zahn- oder Kieferregulierung kann der Fachmann dem Jugendlichen zu einem einwandfrei aussehenden und funktionierenden Gebiss verhelfen.

Weiterführende Zahnregulierung im Zuge der Kieferorthopädie

Der Kieferorthopäde wird nach einer genauen Diagnostik entscheiden, ob das Kind eine herausnehmbare Spange erhält, die stundenweise getragen wird  oder ob eine festsitzende Spange besser zum Erfolg führt.

Auch in diesem Bereich der Medizintechnik hat sich in den vergangenen Jahrzehnten viel getan. Die Spange von einst ist weitgehend passe‘. Die neuartigen herausnehmbaren Zahnspangen verwenden die Kieferorthopäden in erster Linie in der Phase, in der das bleibende Gebiss das Milchgebiss ersetzt. Ziel dieser Spangen ist es, für die neuen Zähne mehr Platz zu gewinnen, wenn schon die Milchzähne sehr eng stehen oder nach dem vorzeitigen Verlust eines Milchzahns eine Lücke zu eng geworden ist.

Auch bei einem zu engen Kiefer oder einem Über- oder Vorbiss nutzen die Mediziner die noch recht große Formbarkeit des kindlichen Kiefers, um in einem frühen Stadium den Kiefer zu weiten und damit ein gesundes Wachstum der neuen Zähne zu sichern.

Ist die Form des Kiefers optimal und das sonstige Gebiss des Kindes gerade, besteht aber eine einzelne Lücke durch vorzeitigen Milchzahnverlust, greift der Arzt zur kleinsten Korrekturlösung, dem Platzhalter. Darunter ist eine Art Zahnersatz aus Kunststoff zu verstehen, der in die Lücke eingesetzt und mit Metallklammern an den Nachbarzähnen fixiert wird. So kann der Arzt verhindern, dass sich die Lücke durch Verschieben der anderen Zähne schließt, bevor der bleibende Zahn seinen Platz eingenommen hat.

So genannte „aktive Platten“ werden maximal 16 Stunden täglich getragen. Sie bestehen aus Kunststoff und werden ebenfalls mit Edelstahlklammern von hinten an den Zähnen fixiert. Federn und Schrauben, die in die Platte eingearbeitet sind, sollen den Zähnen ihre notwendige Bewegung erhalten. Eingesetzt werden diese Apparaturen zum Weiten des Oberkiefers. Sie eignen sich aber nicht bei gedrehten Zähnen.

Späte Zahnregulierung bei Jugendlichen und Erwachsenen

Nach Abschluss des Wechsels von Mich- und bleibendem Gebiss können sich auf Grund der Größe der neuen Zähne und der Form des Kiefers zum Teil gravierende Fehlstellungen des bleibenden Gebisses ergeben. Diese werden in der Regel mit festsitzenden Zahnspangen behandelt.

Diese festsitzende Lösung besteht aus kleinen Metallringen (Bändern) und kleinen Plättchen aus Metall oder Keramik, die mit zahnärztlichem Zement oder auch einem speziellen speziellem Kunststoffkleber auf jedem Zahn befestigt werden. Der Kleber hat keinerlei schädigende Nebenwirkungen auf den menschlichen Organismus. Diese so genannten Brackets sind heutzutage kaum noch aus dem Gesicht eines Jugendlichen wegzudenken.

Die Entwickler haben sich viel einfallen lassen, um den jungen Leuten das Tragen dieser ansonsten nicht sehr attraktiven Zahnspange angenehm zu gestalten. Nachdem für die Brackets die Wahl zwischen vielen Farben möglich ist, stellen sie bei Jugendlichen sogar so etwas wie Kult dar. Die Metallringe und  Brackets werden im Mund von Zahn zu Zahn mit Drahtbögen verbunden.

Durch diesen Zug, der auf die Zähne ausgeübt wird und in regelmäßigen Zeitabständen der neuen Position der Zähne angepasst werden muss, werden die Zähne nach und nach in die gewünschte Position gebracht. Diese festsitzende Lösung hat zwei Vorteile. Die Behandlungsdauer gegenüber herausnehmbaren Spangen ist in der Regel kürzer.

Da die Brackets nur an der Vorderfront der Zähne verankert sind, bleibt die Mundhöhle frei, so dass die Träger beim Sprechen nicht beeinträchtig werden. Einziger Nachteil der Brackets: Sie erfordern eine besonders gewissenhafte Mundhygiene, um auch um die Spange herum alle Speisereste und Plaque gründlich zu entfernen. In den meisten kieferorthopädischen Praxen weisen besonders geschulte Zahnarzthelferinnen die Jugendlichen in die korrekte Zahnpflege während der Behandlung ein.