Was ist die Zahnformel?

Die Zahnformel ist ein Schema zur Darstellung der üblichen Zahnanzahl einer Spezies. Bei einzelnen Individuen weicht die Zahnstellung und -anzahl davon ab, wobei man dies anhand der Zahnformel leicht erkennen kann.

So kann man feststellen, welche Zähne fehlen und eventuell prüfen, ob die Anlagen dieser Zähne überhaupt vorhanden sind. Meist wird die Zahnformel auf einer Kieferhälfte dargestellt, da die Hälften spiegelbildlich sind. Dies ist meist der Oberkiefer, kann aber auch eine Hälfte des Ober- und Unterkiefers sein. Man kann allerdings auch das komplette Gebiss oder nur ein Viertel darstellen, wobei es hier darauf ankommt, ob Unterschiede vorhanden sind. Denn diese müssen sichtbar bleiben.

Die Zähne werden mit den Abkürzungen ihrer lateinischen Namen benannt (I = Incisivus = Schneidezahn/Nagezahn, C = Caninus = Eckzahn/Reißzahn, P = Prämolar = Vorderbackenzahn, M = Molar = Backenzahn). Da es mehrere Zähne eines Typs geben kann, werden diese dann noch durchnummeriert. Der mittlere Schneidezahn heißt folglich I1.

Zahnformel bei gleichmäßig verteilten Zähnen

Beim Menschen wird die Zahnformel aus der Sichtweise von vorne dargestellt. Meist werden alle vier Quadranten angegeben, aber da der Mensch üblicherweise in jedem Kieferviertel gleich viele Zähne hat, reicht es auch aus, nur einen Quadranten anzugeben. Die Kieferviertel werden nummeriert, und zwar so, dass der rechte Oberkiefer die Zahl 1 trägt. Links oben ist dann Nummer 2, unten links befindet sich der dritte Quadrant und der rechte Unterkiefer bekommt die Zahl 4. Die Zähne werden dann ebenfalls von den mittleren Schneidezähnen bis zu den Backenzähnen durchnummeriert. Der 1. Zahn ist somit der mittlere Schneidezahn und der 8. der Weisheitszahn. Beim Milchgebiss werden die Kieferviertel von 5 bis 8 durchnummeriert. Diese Methode nennt sich FDI-Schema und ist die gängigste Art der Auflistung aller Zähne des Menschen.

Es gibt allerdings noch andere, die aber alle ähnlich sind, und aus denen man dieselben Informationen herauslesen kann. Menschen haben im vollständigen Gebiss 36 Zähne, die Zahnformel lautet kurz 2-1-2-3, das bedeutet, Menschen haben 2 Schneidezähne, einen Eckzahn, 2 Vorbackenzähne und drei Backenzähne. Allerdings gibt es auch Menschen, die nur 2 Backenzähne haben und sehr selten treten sogar 4 auf.

Nagetiere haben keine Eckzähne und keine Vorderbackenzähne. An dieser Stelle ist bei ihnen eine Lücke. Nur beim Meerschweinchen findet sich ein Vorderbackenzahn, aber auch hier fehlt der Eckzahn. Dafür sind die vorderen Schneidezähne sehr groß. Die Zahnformel der Nager lautet 1-0-0-3, beim Meerschweinchen entsprechend 1-0-1-3. Nagetiere haben kein Milchgebiss, weshalb dieses nicht extra angegeben werden muss. Ihre Zähne wachsen wie unsere Fingernägel immer weiter und haben keine Wurzeln.

Pferdefohlen haben im Milchgebiss fast nie einen Eckzahn, weshalb dieser im Schema in Klammern angegeben wird. Die Zahnformel lautet hier 3-(1)-3. Auch bei ausgewachsenen Pferden ist der Eckzahn nicht bei allen vorhanden. Meist haben ihn nur Hengste. Auch der erste Vorderbackenzahn tritt nicht bei allen auf.

Zahnformeln mit unterschiedlich vielen Zähnen

Es gibt aber auch Tiere, deren Zahnanzahl im Ober- und Unterkiefer verschieden ist. Wiederkäuer haben beispielsweise nur in der unteren Kieferhälfte Eck- und Schneidezähne. Außerdem fehlt der Erste der vorderen Backenzähne, weshalb bei der Nummerierung mit 2 zu zählen begonnen wird. Die Zahnformel lautet also (I1 I2 I3 C1) P2 P3 P4 M1 M2 M3, wobei sich die in Klammern stehenden Bezeichnungen nur auf den Unterkiefer beziehen. Das Milchgebiss der Wiederkäuer hat ebenfalls nur unten Schneide- und Eckzähne. Die Zahnformel lautet hier 0-0-3 oben und 3-1-3 unten.

Bei Katzen sieht das Milchgebiss ebenfalls oben anders aus als unten. Im unteren Teil des Kiefers gibt es hier nur 2 Mahlzähne, wobei es oben drei sind. Eine ausgewachsene Katze hat hinter den Zähnen aus dem Milchgebiss noch jeweils einen Backenzahn. Ihre Zahnformel lautet also oben 3-1-3-1 und unten 3-1-2-1.

Mit Hunden verhält es sich ähnlich. Sie haben im Oberkiefer einen weniger als unten. Demnach muss auch hier die Zahnformel mindestens ein Viertel des oberen und ein Viertel des unteren Kiefers anzeigen, um eine klare Aussage treffen zu können. Die Zahnformel des Oberkiefers lautet 3-1-4-2 und die des Unterkiefers ist 3-1-4-3. Im Milchgebiss gibt es bei Hunden jedoch keinen Unterschied. Hier ist die Zahnformel aller Kieferquadranten jeweils 3-1-3.