Salmonellen (Salmonellose)

Eine Salmonelleninfektion wird durch den gleichnamigen Erreger, nämlich durch Bakterien der Gattung Salmonella hervorgerufen. Von den etwa 2.000 Salmonellenarten können rund 120 Variationen beim Menschen Erkrankungen hervorrufen. Salmonellen haben die Eigenschaft, sich aerob und anaerob vermehren zu können. Sie können also sowohl auch mit Sauerstoff, als auch ohne existieren und sich vermehren.

Eine Salmonelleninfektion, die im Magen-Darm-Trakt Beschwerden verursacht, wird allgemein als Salmonellose bezeichnet. Diese Unterscheidung ist wichtig, da Typhus und Paratyphus ebenfalls von Salmonellen verursacht werden, rufen aber völlig unterschiedliche Beschwerden hervor.

Eine Salmonellose kann sich epidemieartig ausbreiten und das binnen kürzester Zeit. Häufig sind ganze Kindergärten, Altenheime, oder Schulen von einer Salmonellenepidemie betroffen. Eine Salmonellose wird in der Regel durch Bakterien verseuchte Lebensmittel ausgelöst. Diese Salmonellosen werden auch allgemein als Lebensmittelvergiftung bezeichnet.

Salmonelleninfektionen sind in Deutschland in jedem Fall meldepflichtig. Salmonellen Infektionen sind weltweit stark verbreitet und zählen – auch in Deutschland – zu den häufigsten Erkrankungen, die durch Lebensmittel verursacht werden.

Ursachen einer Salmonellen Erkrankung

Der Verzehr von Salmonellenbefallenen Lebensmitteln ruft eine Salmonellen-Enteritis hervor. Hiervon ist der Darmtrakt betroffen, die Erkrankung geht mit Durchfällen und Erbrechen einher.

Salmonellosen treten vermehrt in den Sommermonaten auf, was jedoch keine Garantie dafür ist, dass man im Winter vor Salmonellen sicher sein kann. Damit es zu einer Infektion kommt, ist eine relativ hohe Anzahl von Bakterien notwendig. Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders stark gefährdet.

Die Übertragung erfolgt durch den Verzehr von Lebensmitteln, die von Salmonellen befallen sind. Eine Direktübertragung von Mensch zu Mensch ist zwar möglich, kommt aber äußerst selten vor. Eine besondere Infektionsquelle bilden Geflügel (gefroren) und Eier, sowie Speisen, die diese Nahrungsmittel enthalten.

Bei mangelhaften hygienischen Verhältnissen vermehren sich die Salmonellen hier besonders gerne. Salmonellen sind sehr zäh und widerstandsfähig. Die extrem tiefen Temperaturen in einer Tiefkühltruhe  können den Bakterien nichts anhaben. Magensäure ist ein wirksames Mittel, um die Keime abzutöten. Bei Kindern und älteren Menschen ist die Magensäure jedoch nicht stark genug, bzw. ist nicht in ausreichender Menge verfügbar. In solchen Fällen und bei einem geschwächten Immunsystem können die Bakterien die Säureattacke im Magen überleben und in den Darmtrakt gelangen. Die Bakterien befallen bevorzugt den Dünndarm und den oberen Abschnitt des Dickdarms. Die Salmonellen dringen in die Darmschleimhäute ein und setzen Gifte frei.

Symptome und Inkubationszeit bei Salmonellen

Die Inkubationszeit beträgt wenige Stunden bis drei Tage, in einigen Fällen auch bis zu sieben Tage. Nach der Inkubationszeit treten plötzlich die ersten Symptome auf. Allgemeines Unwohlsein, akute Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, eventuell auch Fieber sind die Anzeichen einer Salmonellose. Die Durchfälle zeichnen sich durch ihre wässrige Konsistenz aus. Die Patienten fühlen sich bereits nach kurzer Zeit der Aufnahme der Erreger sehr krank. Wichtig ist, wie bei allen Erkrankungen mit Durchfall, dass der Flüssigkeitsverlust so rasch wie möglich ausgeglichen wird. Eine Salmonelleninfektion heilt in der Regel binnen weniger Tage vollständig aus. Die Durchfälle hören auf, die Patienten fühlen sich rasch wieder wohler.

Für eine Diagnose ist die Befragung der Betroffenen sehr wichtig. Der Durchfall als Leitsymptom gibt ersten Aufschluss über eine mögliche Salmonelleninfektion. Insbesondere dann, wenn plötzlich mehrere Personen über Unwohlsein und Durchfall klagen, nach einer gemeinsamen Mahlzeit.

Die Diagnose wird durch den Nachweis von Erregern im Stuhl, Erbrochenem und in den Resten der eingenommenen Mahlzeiten gestützt. Bei Patienten, die auch über Fieber klagen, wird in jedem Fall zusätzlich auch eine Blutuntersuchung durchgeführt. Bei der Therapie wird größter wert darauf gelegt, bei den Patienten den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust rasch auszugleichen. Eine medikamentöse Behandlung ist in den meisten Fällen nicht nötig. Die Patienten sollten Bettruhe bewahren und sich nicht anstrengen. Antibiotika werden nur bei Säuglingen und bei sehr schweren Verläufen verabreicht. In der Regel heilt die Erkrankung binnen weniger Tage vollständig aus.

In der Regel verläuft eine Salmonelleninfektion zwar heftig, aber durchaus mild. Nach zwei bis vier Tagen verschwinden die Beschwerden und die Patienten fühlen sich rasch wieder wohl. Voraussetzung für eine schnelle Genesung ist jedoch der optimale Ausgleich des durch die Durchfälle verursachten Wasser- und Elektrolytverlustes. Komplikationen sind im Allgemeinen nicht zu erwarten. Diese können jedoch auftreten, wenn die Patienten nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Hier droht eine Dehydratation, mit Kreislaufversagen. Der Flüssigkeitsverlust erhöht auch das Thromboserisiko, das nicht zu unterschätzen wäre. Eine Salmonelleninfektion verläuft nur äußerst selten tödlich. Todesursache ist hier meist Kreislaufversagen durch Austrocknung.

Gegen Salmonellen gibt es keine Schutzimpfung. Ausgezeichnete Hygienebedingungen in Großküchen, in Restaurants und auch zu Hause sollten jedoch selbstverständlich sein. Nur so kann man Salmonellen wirksam vorbeugen. Eine sehr gute persönliche Hygiene kostet nichts und wirkt wahre Wunder. Deshalb sollten Eltern ihren Kindern schon im Kindergartenalter beibringen, sich richtig die Hände zu waschen. Sie müssen lernen, dass es obligatorisch ist, sich nach jedem Toilettengang gründlich die Hände zu waschen. Das heißt, mit Seife und warmen Wasser. Zu Hause, wie auch in Großküchen und Restaurants muss darauf geachtet werden, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Leicht verderbliche Lebensmittel sollten rasch verbraucht werden. Geflügel, Fleisch, Hackfleisch, Speisen mit Eiern sollten bei über 70°C länger als 10 Minuten gegart werden.

Quelle: Hajnalka Prohaska

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