Ursache und Entstehung psychosomatischer Schmerzen

Wohl noch kein Mensch war in seinem Leben völlig schmerzfrei. Schmerzen haben fast immer eine konkrete Ursache. Kopfschmerzen können von Stress und Verspannungen ausgelöst werden. Für einen Bluterguss liegen die Ursachen und Schmerzen in einem Aufprall, Stoß oder ähnlichen Einwirkungen von außen.

Auch eine Grippe ist mit Kopf – Hals – und Gliederschmerzen verbunden.  Ist die Ursache für die Schmerzen also bekannt, dann kann gezielt darauf eingewirkt und eine Linderung oder Ausschaltung des Schmerzes herbeigeführt werden. Schmerzen sind somit behandelbar. Doch fast jeder Schmerz hat auch eine Auswirkung auf die menschliche Seele. Die Reaktion darauf ist meist eine depressive Stimmungsveränderung.

Diese Stimmungsveränderung führt bei vielen Patienten zu einer Schmerzverstärkung, wenn die seelischen Reserven aufgebraucht sind. Doch auch ein seelisches Leiden kann  eine veränderte Wahrnehmung der körperlichen Schmerzempfindung hervorrufen. Dieser Schmerzzustand wird unter psychosomatischen Schmerzen zusammengefasst.

Gerade bei psychosomatischen Beschwerden kommen Angstanteile dazu. Da das vegetative Nervensystem bei dieser Schmerzerkrankung hinzukommt, erweitert sich das Krankheitsbild vieler Patienten zusätzlich durch Übelkeit, Schwindel, Ohrgeräusche, insbesondere Tinnitus, Konzentrationsstörungen und in vielen Fällen auch Herzrasen.

Die Psychosomatik ist eine Richtung der Medizin. Sie verfolgt den Einfluss des seelischen auf körperliche Erkrankungen. Im Begriff psychosomatisch sind zwei Wörter enthalten. Das Wort psyche steht für Seele und soma für Körper. Psychosomatische Beschwerden oder Krankheiten äußern sich also in seelischen Krankheiten und Problemen, die sich in den entsprechenden körperlichen Schmerzen und Beschwerden äußern.

Eine Psychotherapie bei psychosomatischen Schmerzen ist unausweichlich

Viele Patienten sind von psychosomatischen Erkrankungen betroffen. Nach Aussage von Studien wurde festgestellt, dass in etwa 80 Prozent aller körperlichen Erkrankungen meist einen seelischen oder psychischen Ursprung haben. Eine psychosomatische Erkrankung kann medikamentös behandelt werden. Da neben den körperlichen die seelischen Beschwerden gleichermaßen behandelt werden müssen, werden in einzelnen Fällen mit Antidepressiva vom Arzt verordnet. Diese sollten jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da sie schnell zur Abhängigkeit führen können.

Mit der medikamentösen Behandlung sollte immer eine Psychotherapie einhergehen. Für den Erfolg einer Psychotherapie sind eine Anamnese, also die Kranken – und Lebensgeschichte des Patienten und das unbedingte Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt eine wichtige und entscheidende Grundlage. Diese Therapie ist allgemein langwierig, da vom Patienten meist nur schwer akzeptiert wird, dass eine nicht körperliche Ursache die Schmerzen verursacht.

Die Anamnese ist bereits eine therapeutische Maßnahme und zugleich der Ansatzpunkt für die folgenden Therapien. Auch wenn der Patient sich für eine Therapie entschieden hat, geht der dennoch davon aus, dass körperliche Ursachen für seine Beschwerden verantwortlich sind. Deshalb ist es sehr wichtig und für den Erfolg der Therapie entscheidend, dass der Therapeut besonders einfühlsam und sensibel sowohl mit der Thematik als auch mit dem Patienten umgeht, denn anfangs wehren sich die meiste Patienten dagegen, zu akzeptieren, dass psychosomatische, also seelisch bedingte Beschwerden, die Hauptursache für die Krankheit sind.

Der eigentliche Sinn einer Psychotherapie liegt darin, dem Patienten schnellstmöglich zu helfen, innere Konflikte aufzudecken und wieder offen und normal zu kommunizieren sowie die Spannungen abzubauen. Neben der therapeutischen Arbeit müssen auch die körperlichen Beschwerden ernst genommen und entsprechend behandelt werden, um die akuten Beschwerden mit den geeigneten Maßnahmen zu lindern oder zu beseitigen.

Die dreigeteilte Therapie gegen psychosomatische Schmerzen

Die häufigsten psychosomatischen Erkrankungen sind Magen – Darmprobleme, Asthma und Hypertonie.  Bei der Behandlung von psychosomatischen Beschwerden muss jede Therapie individuell auf den Patienten abgestimmt sein. Die medizinische Behandlung richtet sich nach den körperlichen Beschwerden, die real und für den Patienten oft sehr schmerzhaft sind. Zur Linderung werden medikamentöse und/oder physiotherapeutische Maßnahmen in Absprache  mit dem behandelnden Arzt  verordnet.

Bei psychosomatischen Erkrankungen ist häufig ein sogenanntes krankmachendes Umfeld der Auslöser für die Erkrankung. Ebenso kann das Umfeld durch die langjährige Erkrankung des Patienten in Mitleidenschaft gezogen worden sein. In beiden Fällen kann nur die Einbeziehung der Familie, in Einzelfällen auch  das Jugendamt, Arbeitsamt oder Pflegedienst, Entlastung bringen und sich positiv auf den Patienten auswirken.  Bei den psychotherapeutischen Maßnahmen geht es darum, dem Patienten klar verständlich zu machen, dass Körper und Seele eine Einheit bilden.

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