Palmöl – vielfältig genutzt aber sehr umstritten

Palmöl ist heute ein stark umstrittenes Thema. Zur Herstellung von Palmöl wurden große Teile des Regenwaldes abgeholzt, um Platz für Ölpalmplantagen zu schaffen. Dadurch kam es zu massiven Klimaveränderungen und Einschränkungen des Lebensraums für Tiere. Wer Palmöl kaufen möchte, sollte daher auf den Kauf bei Bio-Herstellern achten, die nachhaltig produzieren.

Palmöl wird aus der Frucht der Palme gewonnen und vor allem in der Lebensmittelindustrie verwendet. Hier findet es sich unter anderem in Kuchenglasuren, Süßspeisen, Fertiggerichten, Margarine und Chips.

Inhaltsstoffe von Palmöl

Palmöl enthält zur Hälfte (50 %) die gesättigte Fettsäure Palmitinsäure. Mit knapp 40 % ist Ölsäure am zweithäufigsten enthalten. Die zweifach ungesättigte Fettsäure Linolsäure kommt gerade mal zu 10 % vor.

Weiterhin sind Myristinsäure, andere Fettsäuren, Vitamin A, das Coenzym Q10, Vitamin E und Stearinsäure im Palmöl enthalten. Kohlenhydrate, Eiweiß und Ballaststoffe sind nicht im Palmöl enthalten.

Aufgrund des hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren gilt Palmöl nicht als gesundes Lebensmittel. Vielmehr wird Palmöl als Dickmacher gesehen.

Anwendungsgebiete von Palmöl

Palmöl wird in vielen Bereichen eingesetzt. Das Öl findet sich in Reinigungsmitteln, in Lebensmitteln, in Waschmitteln und in der Industrie.

Vor allem in der Lebensmittelindustrie wird Palmöl häufig verwendet. Durch seine Hitzebeständigkeit wird Palmöl zum Braten und Kochen genutzt. Darüber hinaus ist Palmöl ein großer Bestandteil von Margarine und wird in Schokoladenfüllungen und Glasuren verwendet.

Palmöl besitzt einen hohen Anteil an Carotinen. So kann Beta-Carotin das Risiko eines Schlaganfalls und eines Herzinfarkts reduzieren. Zusätzlich wird die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessert.

Das im Palmöl enthaltene Vitamin E sorgt für eine bessere Narbenheilung und bringt Haar zum Glänzen. Vitamin E wird auch ein gewisser Zellschutz nachgesagt.

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wird Palmöl gern in Kosmetikartikeln verwendet. Gerade bei trockener Haut wirkt das Öl wahre Wunder. Es glättet die Haut und besitzt zudem eine gute rückfettende Wirkung.

In Seifen und Ölen ist Palmöl ebenfalls enthalten. Außerdem wird es zur Herstellung von Emulgatoren, Tensiden und Glycerin eingesetzt und findet sich auch in Wasch- und Reinigungsmitteln.

Nebenwirkungen von Palmöl

Palmöl gilt als sehr hitzestabil. Diese große Erhitzung kann zur Entstehung von krebserregenden Schadstoffen führen. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, steigt.

Ebenfalls unterschätzt wird der hohe Gehalt an gesättigten Fettsäuren. Dieser hohe Gehalt führt zu einem schlechten Cholesterinspiegel und dem Risiko von Diabetes. Außerdem schadet Palmöl durch das extreme Abforsten des Regenwalds der Umwelt. Je weniger Regenwald vorhanden ist, umso höher ist der Klimawandel. Bereits jetzt sind die Auswirkungen massiv spürbar.

Anwendungsarten von Palmöl

Palmöl findet sich in vielen Produkten. So ist es in vielen Kosmetikartikeln wie Seifen, Flüssigseifen, Lotions, Feuchtigkeitscremes, Rasiercremes, Speiseölen, Dips, Brotaufstrichen, Nussbutter, Kerzen und Duftölen enthalten. Als pure Variante findet sich lediglich rotes Palmöl im Handel.

In einigen Ländern wird Palmöl als Bio-Kraftstoff angeboten. Inzwischen wurde die Umweltfreundlichkeit dieses Kraftstoffs aber widerlegt. Bei Messungen der Abwässer aus der Produktion von Palmöl wurde ein hoher Gehalt an Methan nachgewiesen. Methan beeinflusst das Klima noch negativer, als Kohlendioxid. Von einem grünen Kraftstoff kann in diesem Fall also kaum die Rede sein. Vielmehr schadet die vermehrte Produktion von Palmöl dem Klima und damit auch der Umwelt.

Studien zum Palmöl

Verschiedene Studien beschäftigten sich bisher kaum mit der Wirkung von Palmöl auf die menschliche Gesundheit. Bisher schätzten lediglich Ärzte und Wissenschaftler die gesundheitsschädliche Wirkung der gesättigten Fettsäuren im Palmöl ein.

Zahlreiche Studien gibt es hingegen zum umweltschädlichen Einfluss der Herstellung von Palmöl. Auch die Eignung als “grüner” Kraftstoff wurde inzwischen durch Studien widerlegt.

Palmöl kaufen

Palmöl gibt es als rotes Palmöl zu kaufen. In dieser Form ist es als Brotaufstrich, als kaltgepresstes Öl, in Seifen und anderen Kosmetikartikeln erhältlich.

In der Regel führen gut sortierte Reformhäuser, Bio-Märkte und teilweise auch Supermärkte rotes Palmöl. Auch Online-Shops bieten Palmöl in unterschiedlichen Formen an.

Fazit zum Palmöl

  • Palmöl ist ein Öl, das nur in Maßen genossen werden sollte. Aufgrund der hohen Umweltschädigung und des zweifelhaften positiven Einflusses auf den menschlichen Organismus ist ein Verzicht auf Palmöl empfehlenswerter, als die Verwendung. Kokosfett oder Rapsöl sind umweltfreundlichere und gesündere Alternativen zum Palmöl.
  • Allein der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren sollte Grund genug für den Verzicht auf Palmöl sein. Zu viele ungesättigte Fettsäuren können ungesund für das Herz-Kreislauf-System sein und Schlaganfälle sowie Herzinfarkte verursachen. Sie beeinflussen außerdem den Cholesterinspiegel negativ.
  • Natürlich besitzt Palmöl viele Carotine. Diese gleichen aber den negativen Effekt von Palmöl nicht aus.